Kokowääh
Kokowääh
Inhaltsangabe
Kritik
Berlin. Der 42-jährige Drehbuchautor Henry Limbach (Til Schweiger) erhält überraschend Besuch von seiner Geliebten Bine (Anna Julia Kapfelsperger). Obwohl er in Kürze seine Lebensgefährtin Esther (Jessica Richter) erwartet, lässt er sich auf eine schnelle Nummer mit Bine ein. Danach drängt er sie vergeblich, Bett und Wohnung zu verlassen. Als Esther eine halbe Stunde früher als angekündigt eintrifft, kann Henry den Eklat nicht verhindern.
Kurz darauf erfährt er von seiner Agentin (Friederike Kempter), dass die von ihm geschriebene Fernsehserie „Der Förster vom Spreewald“ wegen schlechter Quoten abgesetzt wird. Zur gleichen Zeit erhält er das Angebot, das Drehbuch für die Verfilmung des Bestsellers „Freiflug“ mit der Autorin zusammen zu schreiben. Bei der erfolgreichen Schriftstellerin handelt es sich um Henrys frühere Lebensgefährtin Katharina (Jasmin Gerat). Als Regisseur ist Rob Kaufmann (Mišel Matičevic) vorgesehen.
Als Henry nach Hause kommt, wartet im Treppenhaus ein achtjähriges Mädchen auf ihn. Magdalena (Emma Schweiger) hat einen Brief für ihn dabei. Er stammt von ihrer Mutter Charlotte (Meret Becker). Die Geschäftsfrau teilt Henry mit, dass Magdalena seine Tochter sei und fordert ihn auf, sich vier Wochen lang um das Kind zu kümmern, denn sie müsse zu einem Gerichtstermin in New York. Henry, der nie Kinder haben wollte und nichts von seiner Vaterschaft ahnte, fällt aus allen Wolken. Er fragt Magdalena nach ihrem „Vater“ und bringt sie dann gleich in die Praxis des Kieferorthopäden Tristan Walser (Samuel Finzi). Der erklärt Henry, er sei von seiner Frau acht Jahre lang belogen worden und habe erst kürzlich erfahren, dass Magdalena nicht seine leibliche Tochter ist. Seine Ehe stehe deshalb vor dem Aus. Tristan weigert sich, das Kuckuckskind aufzunehmen.
Während der gemeinsamen Arbeit am Drehbuch für „Freiflug“ kommen Henry und Katharina sich wieder näher. Weil Magdalena bei einem Seitensprung gezeugt wurde, als sie noch ein Paar waren, verheimlicht Henry, dass er Vater ist und gibt das Mädchen in seiner Wohnung als Tochter eines Nachbarn aus.
Nachdem ein Vaterschaftstest ergeben hat, dass tatsächlich Henry und nicht Tristan Magdalenas Vater ist, übernimmt Henry die Aufgabe, dem Kind die Wahrheit zu sagen. Allerdings verpackt er sie in ein Märchen.
Als Katharina ihren Co-Autor besuchen will, trifft sie auf Magdalena, und das Mädchen erzählt ihr das „Märchen“ von Tristan, Charlotte, Magdalena und Henry. Katharina begreift, dass Henry sie mit Charlotte betrog und eine Tochter hat. Zuletzt glaubte sie an einen Neuanfang mit ihm, aber nun will sie nichts mehr mit ihm zu tun haben und bricht auch die Arbeit am Drehbuch mit ihm ab.
Charlotte kehrt aus New York zurück, und Tristan versöhnt sich mit ihr. Weil sie wieder mit Magdalena zusammen eine Familie sein wollen, fordert Tristan Henry auf, sich von nun an aus ihrem Leben herauszuhalten. Henry hat inzwischen jedoch starke Gefühle für seine Tochter entwickelt und ist nicht bereit, auf sie zu verzichten. Charlotte überredet die beiden Männer schließlich zu einem Kompromiss: Magdalena hat eben zwei Väter, und Henry gehört gewissermaßen mit zur Familie.
Er schreibt über seine jüngsten Erlebnisse ein Drehbuch mit dem Titel „Kokowääh“, der sich auf das einzige Gericht bezieht, das er zubereiten kann: Coq au vin. Das Manuskript schickt er Katharina. Nachdem sie es gelesen hat, verzeiht sie Henry und setzt nicht nur die Zusammenarbeit, sondern auch die Beziehung mit ihm fort.
nach oben (zur Kritik bzw. Inhaltsangabe)„Kokowääh“ ist eine Komödie mit märchenhaften Zügen. Das Happyend lässt sich von Anfang an voraussehen, aber der Weg dorthin ist mit unerwarteten Slapstick-„Katastrophen“ gepflastert, die für Spaß und Kurzweil sorgen.
Eine Mutter, die nach New York reisen muss, schickt ihre achtjährige Tochter für vier Wochen zu einem früheren Geliebten in Berlin, der bis dahin nichts von seiner Vaterschaft wusste, ohne sich mit ihm abgesprochen zu haben. Das ist ebenso wenig plausibel wie die in vier Wochen vollzogene Entwicklung Henrys vom kinderfeindlichen, egoistischen Schürzenjäger zum liebenden, verantwortungsbewussten Vater.
Tiefgang darf man in „Kokowääh“ keinen erwarten. Sehenswert ist der Film vor allem wegen Emma Schweiger. Die am 26. Oktober 2002 in Los Angeles geborene jüngste Tochter von Dana und Til Schweiger war bei den Dreharbeiten noch keine acht Jahre alt. Emma Schweiger verfügt in Mimik und Gestik über eine eindrucksvolle Palette und beeindruckt auch durch ihre verbale Artikulation. Es macht Spaß, ihr zuzuschauen und zuzuhören.
Die Dreharbeiten für „Kokowääh“ fanden von Ende Juli bis Ende September in Berlin und Potsdam statt. Die Außenaufnahmen von New York stammen aus dem von Reto Salimbeni inszenierten Film „One Way“ (2006), in dem Til Schweiger die Hauptrolle spielte.
Am 7. Februar 2013 kam das Sequel „Kokowääh 2“ in die Kinos.
Originaltitel: Kokowääh 2 – Regie: Til Schweiger – Drehbuch: Til Schweiger, Béla Jarzyk – Kamera: Adrian Cranage – Schnitt: Constantin von Seld – Musik: Dirk Reichardt, Martin Todsharow – Darsteller: Til Schweiger, Emma Schweiger, Jasmin Gerat, Samuel Finzi, Jana Reinermann, Matthias Schweighöfer, Gedeon Burkhard, Jytte-Merle Böhrnsen, Nico Liersch, Maurizio Magno, Julia Jentsch, Michael Ostrowski, Anna-Katharina Samsel u.a. – 2013; 120 Minuten
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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2013
Til Schweiger: Barfuß
Til Schweiger: Keinohrhasen