Just Married

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Just Married

Originaltitel: Just Married - Regie: Rudolf Thome - Drehbuch: Rudolf Thome - Kamera: Carsten Thiele - Schnitt: Bernd Euscher - Musik: Benjamin Rinnert - Darsteller: Laura Tonke, Herbert Fritsch, Marquard Bohm, Johannes Herrschmann, Alexander Höchst, Valeska Hanel, Alexander Malkowsky, Stefan Felmy, Wilhelm Manske u.a. - 1998; 75 Minuten

Inhaltsangabe

Vom großen Glück träumend, heiratet Frangipani Klein den jungen Berliner Unternehmer Friedrich Bär, doch bereits während der Flitterwochen kommt es zu einer heftigen Auseinandersetzung, weil Friedrich sich übers Handy in den Firmencomputer einloggt, obwohl er versprochen hat, bis zur Rückkehr nicht ans Geschäft zu denken ...
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Kritik

In seinem ruhig erzählten Ehedrama "Just Married" veranschaulicht Rudolf Thome die pessimistische These, dass wahre Liebe immer eine Utopie bleibt und die Ehe stets zur Hölle wird.
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Friedrich Bär (Herbert Fritsch), ein junger, ehrgeiziger Berliner, heiratet Frangipani Klein (Laura Maori Tonke), die Tochter von Willi Klein (Marquard Bohm), dem in Berlin eine Kinoketto gehört, die er nun von seinem Schwiegersohn leiten lässt. Während Friedrich nur an Besucherzahlen denkt und wegen der Arbeit sogar zur Hochzeit ein paar Minuten zu spät kommt, träumt Frangipani – deren Mutter die Familie vor zwanzig Jahren verlassen hatte – vom großen Glück und verlangt von ihm, in den Flitterwochen nicht ans Geschäft zu denken. Während der Fahrt nach Italien sitzt zumeist Frangipani am Steuer, und Friedrich schläft auf dem Beifahrersitz („Frau fährt, Mann schläft“). Friedrich würde ein Hotel bevorzugen, aber Frangipani möchte unbedingt mit ihm ein Zelt am Strand aufschlagen.

Beim Angeln zieht Friedrich heimlich einen neuen „Palm“ aus seiner Sporttasche und verbindet ihn übers Handy mit dem Firmencomputer, um endlich wieder zu erfahren, wie die Geschäfte laufen. Als Frangipani ihn dabei ertappt, wirft sie die kostspieligen Geräte wütend ins Meer. Friedrich klettert den Abhang hinunter, um sie aus dem Wasser zu holen, stürzt dabei jedoch und bricht sich ein Bein. Frangipani lässt ihn zunächst um Hilfe rufen und packt im Zelt ihre Sachen, aber dann holt sie ihn doch mit der Luftmatratze und bringt ihn ins Krankenhaus, wo das Bein eingegipst wird.

Zum Geburtstag schenkt Frangipani ihrem Ehemann 31 Krawatten – für jeden Tag im Monat eine –, obwohl er gar keine Krawatten zu tragen pflegt.

Ein Jahr später:

Friedrich schläft getrennt von Frangipani und der kleinen Tochter Nina auf einem Sofa in einer winzigen Kammer. Als er aufsteht, liest er auf dem Spiegel im Bad, mit Lippenstift geschrieben: „Ich hasse dich“.

Für seine Expansionspläne verweigert ihm Bankdirektor Steinbach (Alexander Malkowsky) die erforderlichen Kredite.

Wieder ein Jahr später:

Inzwischen haben Friedrich und Frangipani auch noch einen kleinen Sohn, den sie nach seinem Großvater Willi rufen.

Nachdem Frangipani geträumt hat, dass ihr Mann fremdgeht, beauftragt sie den Detektiv Harry Buntfuss (Johannes Herrschmann), ihn zu observieren. Tatsächlich bringt Buntfuss seiner Klientin nach ein paar Tagen ein Video, auf dem Friedrich beim Nacktbaden und anschließendem Liebesspiel mit der siebenundzwanzigjährigen Filmstudentin Elisabeth Weiss (Valeska Hanel) zu sehen ist. Daraufhin wirft Frangipani ihren Mann aus der Wohnung, und er zieht zu Elisabeth, der er versprochen hat, dass er ihren ersten Film in seinen Kinos vorführen wird, auch wenn sie keinen Verleih dafür findet.

Währenddessen liegt Willi Klein im Krankenhaus. Als die Ärzte befürchten, dass er die Nacht nicht überleben wird, setzen Frangipani und Friedrich sich mit ihren Kindern zu ihm ans Bett und lassen sich von dem Sterbenden überreden, sich wieder zu versöhnen.

Nach der Beerdigung ihres Vaters angelt Frangipani sich in einer Diskothek einen jungen Mann und schläft mit ihm. Zu Hause wartet Friedrich mit den Kindern auf sie, und als er wissen möchte, wo sie herkommt, erklärt sie lapidar: „Jetzt sind wir quitt.“

Während eines Familienspaziergangs im Park besteht Frangipani darauf, dass Elisabeths Film nicht in die Kinos des Familienunternehmens kommt, und als die Filmemacherin auf Friedrichs Handy anruft, packt Frangipani das Gerät und wirft es in den See.

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In seinem ruhig erzählten Ehedrama „Just Married“ veranschaulicht Rudolf Thome die pessimistische These, dass wahre Liebe immer eine Utopie bleibt, und die Ehe stets zur Hölle wird.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2004

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