Victor Capesius


Victor Capesius wurde am 7. Februar 1907 in Reußmarkt (Miercurea Sibiului; 150 Kilometer westlich von Zeiden) als Arzt- und Apothekersohn geboren.

Sein 1924 in Klausenburg begonnenes Pharmazie-Studium schloss der Siebenbürger Sachse in Wien ab, und nach dem Militärdienst in Rumänien (1931) promovierte er 1933. Bis Victor Capesius 1940 zum rumänischen Kriegsdienst eingezogen wurde, arbeitete er als Handelsvertreter für die I. G. Farbenindustrie AG.

1943 übernahm ihn die Waffen-SS und setzte ihn von September 1943 bis Februar 1944 im KZ Dachau ein. Anschließend leitete Victor Capesius – zuletzt als SS-Sturmbannführer – die Apotheke in Auschwitz, bis das Vernichtungslager im Januar 1945 evakuiert wurde.

Nach dem Zweiten Weltkrieg begann er in Stuttgart Elektrotechnik zu studieren, wurde aber 1946/47 einige Monate lang von der amerikanischen Besatzungsmacht interniert. Als er sich wieder frei bewegen konnte, arbeitete er in einer Apotheke in Stuttgart. 1950 eröffnete Victor Capesius selbst eine Apotheke in Göppingen und einen Kosmetikladen in Reutlingen. Ende 1959 wurde er erneut festgenommen, und das Landgericht Frankfurt am Main verurteilte ihn am 20. August 1965 wegen Beteiligung an Kriegsverbrechen zu neun Jahren Zuchthaus. Im Januar 1968 kam er wieder frei.

Victor Capesius starb am 20. März 1985 in Göppingen.

Als Romanfigur taucht Victor Capesius in „Zeiden, im Januar“ von Ursula Ackrill auf.

© Dieter Wunderlich 2014 / 2015

Ursula Ackrill: Zeiden, im Januar

Simone de Beauvoir - Das andere Geschlecht
"Ich habe die Möglichkeiten untersucht, die diese Welt den Frauen bietet, und die Möglichkeiten, die sie ihnen vorenthält, ihre Begrenzungen, ihr Glück und Unglück, ihre Ausflüchte, ihre Leistungen." (Simone de Beauvoir: Der Lauf der Dinge)
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Mehr als zwei Jahrzehnte lang las ich rund zehn Romane pro Monat und stellte sie dann mit Inhaltsangaben und Kommentaren auf dieser Website vor. Aber zuletzt dauerte es schon zwei Monate, bis ich ein neues Buch ausgelesen hatte: Aus familiären Gründen habe ich das Lesen und die Kommunikation über Belletristik reduziert.