Die Wiederkehr des Martin Guerre
Die Wiederkehr des Martin Guerre
Inhaltsangabe
Kritik
Der Film spielt in der Mitte des 16. Jahrhunderts. Bald nach der Hochzeit mit Betrande de Rols (Sylvie Méda) und der Geburt seines Sohnes verlässt der französische Bauer Martin Guerre (Stéphane Peau) seine Familie und sein Heimatdorf Arigat, um Söldner zu werden.
Acht oder neun Jahre später taucht ein Mann in Arigat auf, der behauptet, Martin Guerre zu sein (Gérard Depardieu). Er kennt sich aus im Dorf, und fast alle Bewohner glauben ihn wiederzuerkennen. Betrande (ab jetzt: Nathalie Baye), die ihrem Mann zwar treu geblieben ist, sich jedoch nach Liebe und sexueller Befriedigung sehnt, kann es kaum fassen, dass ihre Gebete erhört wurden. Sie wundert sich allerdings über die Veränderung ihres Mannes: Er ist offenbar stärker, leidenschaftlicher und aufmerksamer geworden. Martin Guerre liebt seine Frau und behandelt sie mit Respekt. Sie bringt zwei weitere Kinder zur Welt, von denen jedoch eines früh stirbt.
Zwei Vagabunden, die durchs Dorf kommen, verbreiten das Gerücht, der echte Martin Guerre habe im Krieg ein Bein verloren. Sie behaupten, auch den Mann zu kennen, der sich in Arigat als Martin Guerre ausgibt. Es handele sich um einen gewissen Arnaud aus Tiel.
Eines Tages beansprucht Martin von seinem Onkel Pierre Guerre (Maurice Barrier) den Gewinn, den dieser aus der Verwaltung seines Besitzes gezogen hat. Da lockt Pierre Guerre seinen angeblichen Neffen nicht nur in eine Scheune und lässt ihn von seinen beiden Söhnen mit Dreschflegeln zusammenschlagen, sondern er zeigt ihn außerdem als Betrüger an. Allerdings findet der Richter keinen Beweis dafür, dass es sich bei dem jungen Mann nicht um Martin Guerre handelt, und er verurteilt Pierre Guerre zu einer Geldbuße wegen Verleumdung.
Pierre Guerre gibt sich nicht geschlagen und erreicht, dass Martin Guerre erneut festgenommen wird. Diesmal findet das Gerichtsverfahren nicht im Dorf statt, sondern in Toulouse. Der Angeklagte verzichtet auf einen Rechtsbeistand und verteidigt sich selbst. Mehrere Zeugen sagen zu seinen Gunsten aus, und er kann alle Fragen zum Beispiel über Details bei der Zeremonie der Eheschließung von Martin Guerre und Betrande de Rols beantworten. Betrande freut sich auf den zu erwartenden guten Ausgang des Verfahrens. Die Richter zweifeln zwar an der Identität des Angeklagten, aber sie finden keinen Beweis gegen ihn und einigen sich auf einen Freispruch.
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Gerade, als einer von ihnen das Urteil zu verkünden beginnt, meldet sich ein neuer Zeuge, der behauptet, der wahre Martin Guerre zu sein (Bernard-Pierre Donnadieu). Er geht auf Krücken, denn er hat im Krieg ein Bein verloren. Der Angeklagte versucht zunächst, den Zeugen einzuschüchtern und unglaubwürdig zu machen, doch als er sich dabei in Widersprüche verwickelt, gibt er auf. Betrande wirft sich vor dem Krüppel auf die Knie, erkennt ihn als ihren Ehemann an und bittet ihn um Verzeihung.
Arnaud gesteht, im Krieg ein Kamerad von Martin Guerre gewesen zu sein. Der habe ihm von seiner Familie und seinem Dorf erzählt und erklärt, dass er nicht vorhabe, nach Arigat zurückzukehren. Als ihn zwei andere Männer mit Martin Guerre verwechselten, sei er auf die Idee gekommen, sich als dieser auszugeben. Anfangs habe er einen Spaß geplant, sich dann aber in Betrande verliebt und Ernst mit der neuen Identität gemacht.
Zögernd spricht das Gericht Betrande frei und gesteht ihr zu, sich geirrt zu haben, also keine Komplizin des Betrügers Arnaud gewesen zu sein. Der aber wird zum Tod verurteilt und am Galgen erhängt.
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Daniel Vigne erzählt die Geschichte über den echten und den falschen Martin Guerre chronologisch und leicht nachvollziehbar. Das unspektakulär inszenierte Historiendrama „Die Wiederkehr des Martin Guerre“ beeindruckt durch authentisch wirkende Kulissen und Kostüme, eine gute Kameraführung und ausgezeichnete Darsteller, allen voran Gérard Depardieu und Nathalie Baye.
Aus der großenteils wahren Geschichte machten Claude-Michel Schönberg und Alain Boubil in den Neunzigerjahren das Musical „Martin Guerre“. Jon Amiel verlagerte sie in seinem Remake „Sommersby“ vom 16. ins 19. Jahrhundert und von Südfrankreich nach Tennessee.
nach oben (zur Kritik bzw. Inhaltsangabe)Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2002/2003
Martin Guerre (Kurzbiografie)
Jon Amiel: Sommersby