Samurai


Als Samurai (Dienstmann) bezeichnete man in Japan zunächst mit Schwertern bewaffnete Begleiter der kaiserlichen Familie und des Hofadels. Aus den Samurai wurden im 13. Jahrhundert Vasallen der Shogune und der Daimyos.

Bei den Shogunen handelte es sich um Heerführer, die – ähnlich wie die Hausmeier im Franken-Reich – von 1192 an faktisch die Machthaber in Japan waren (Shogunat, 1192 – 1868). Daimyos nannte man den Shogunen unterstellte Regionalfürsten. Im 17. Jahrhundert bildeten die Samurai die oberste Klasse der japanischen Gesellschaft. Sie fühlten sich einem strengen Ehrenkodex verpflichtet, unterstanden einer besonderen Gerichtsbarkeit und waren berechtigt, zwei Schwerter zu tragen.

Ein Bürgerkrieg in den Jahren 1866 bis 1868 bildete die Zäsur zwischen dem Shogunat und der Meiji-Ära (1868 – 1912), in der die absolute Herrschaft des Kaisers wieder hergestellt wurde. Unter dem Tenno Mutsuhito wurden Studiendelegationen in westliche Länder geschickt und ausländische Experten ins Land geholt, die Japaner führten eine Verwaltungsreform nach französischem Vorbild durch und ließen sich von preußischen Militärs bei einer Heeresform beraten. Die Meiji-Ära war eine Periode tiefgreifenden Wandels in der Politik und Gesellschaft Japans.

Die Aufhebung des Landbesitzes der Samurai (1871), die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht (1873) und das Verbot des Schwerttragens (1876) bedeutete das Ende der Samurai. Dagegen erhoben sie sich 1877 erfolglos: Der Samurai Saigo Takamori führte 400 000 Krieger an, von denen nur 400 überlebten (Großer Samurai-Aufstand). – Das Ethos der Samurai hielt sich bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs.

© Dieter Wunderlich 2006

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