Kim Novak badete nie im See von Genezareth
Kim Novak badete nie im See von Genezareth
Inhaltsangabe
Kritik
Erik Westers (Anton Lundqvist) todkranke Mutter Signe (Cecilia Nilsson) liegt im Krankenhaus. Sein Vater Albin (Leif Andrée), der als Schließer im Gefängnis arbeitet, besucht sie jeden Tag. Die Sommerferien soll der vierzehnjährige Erik unter der Aufsicht seines acht Jahre älteren Bruders Henry (Jonas Karlsson) in einem Ferienhaus am Möckeln-See verbringen, das zur Hälfte seiner Familie und zur anderen einer geisteskranken Tante gehört, die dafür den Namen „Genezareth“ erfunden hat. Henry, der sonst für eine Lokalzeitung schreibt, will in diesem Sommer an einem Roman arbeiten. Albin schlägt seinen beiden Söhnen vor, einen Klassenkameraden Eriks namens Edmund (Jesper Adefelt) mitzunehmen, dessen Vater ebenfalls im Gefängnis beschäftigt ist.
Weil sich die Sportlehrerin ein Bein gebrochen hatte, wurde die Schulklasse in den letzten drei Wochen des Schuljahrs von einer jungen, attraktiven Aushilfslehrerin betreut, von der Erik behauptet, sie sehe dem amerikanischen Filmstar Kim Novak ähnlich: Ewa Kaludis (Helena af Sandeberg). Zur Bestürzung der Jungen ist die Umschwärmte ausgerechnet mit dem unverschämten Handballtrainer Berra Albertsson (Anders Berg) verlobt.
Als Erik und Edmund während der Ferien einen Rummelplatz besuchen, treffen sie dort auch Berra und Ewa. Zufällig beobachten sie, wie Berra einen anderen Mann brutal zusammenschlägt und auch nicht von ihm ablässt, als er bereits wehrlos am Boden liegt.
Bald darauf bringt Henry die hübsche Lehrerin mit ins Ferienhaus „Genezareth“. Erik und Edmund hören sie stöhnen, und durchs Fenster sehen sie Ewa mit Henry im Bett.
Einige Tage später sieht Erik Ewa mit aufgeplatzter Lippe und Hämatomen im Gesicht: Offenbar kam Berra dahinter, dass sie mit einem anderen Mann zusammen gewesen war und verprügelte sie.
Dann taucht Berra selbst auf und fragt nach Henry, der gerade nicht da ist. Erik behauptet, er erwarte seinen Bruder erst gegen Mitternacht zurück. Berra kündigt an, er werde auf ihn warten und geht zu seinem Auto zurück, das auf einem nahen Parkplatz steht.
Wenn Sie noch nicht erfahren möchten, wie es weitergeht,
überspringen Sie bitte vorerst den Rest der Inhaltsangabe.
Am nächsten Morgen wird Berra von einem Radfahrer gefunden: Er liegt mit eingeschlagenem Schädel neben seinem Wagen.
Man verdächtigt Henry, er habe seinen Rivalen ermordet und nimmt ihn fest. Kommissar Lindström (Anders Ahlbom), der die Ermittlungen leitet, ahnt bald, dass nicht Henry, sondern dessen Bruder Erik der Täter ist, aber er kann keinem der beiden etwas nachweisen, und Henry wird aus Mangel an Beweisen aus der Haft entlassen. Der Mordfall bleibt unaufgeklärt.
Fünfundzwanzig Jahre später kehrt Erik (Johan H. Kjellgren) zu dem Landhaus „Genezareth“ zurück. Rasch findet er die Stelle, wo er das Tatwerkzeug – einen Vorschlaghammer – vergraben hatte. Er holt ihn aus der Erde und versenkt ihn im See.
nach oben (zur Kritik bzw. Inhaltsangabe)Der norwegische Regisseur Martin Asphaug (* 1950) verfilmte den 1998 von dem schwedischen Schriftsteller Håkan Nesser (* 1950) veröffentlichten Jugendkriminalroman „Kim Novak badete nie im See von Genezareth“ (Übersetzung: Christel Hildebrandt, btb, München 2003, 286 Seiten). In der Geschichte geht es zwar um einen Mordfall, den die Polizei aufzuklären versucht, aber Håkan Nesser und Martin Asphaug folgen nicht einfach dem üblichen Schema Mord – Ermittlungen – Aufklärung, sondern sie beschäftigen sich in „Kim Novak badete nie im See von Genezareth“ vor allem mit der Entwicklung eines heranreifenden Jungen, aus dessen Perspektive sie den Hauptteil erzählen.
Die Dreharbeiten fanden 2004 bei Vänersborg, Trollhättan und Askersund statt.
nach oben (zur Kritik bzw. Inhaltsangabe)
Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2008