Das Schweigen

Das Schweigen

Das Schweigen

Das Schweigen - Originaltitel: Tystnaden - Regie: Ingmar Bergman - Drehbuch: Ingmar Bergman - Kamera: Sven Nykvist - Schnitt: Ulla Ryghe - Musik: Ivan Renliden (Johann Sebastian Bach) - Darsteller: Ingrid Thullin, Gunnel Lindblom, Jörgen Lindström, Birger Malmsten, Håkan Jahnberg u.a. - 1963; 90 Minuten

Inhaltsangabe

Ester reist mit ihrer Schwester Anna und deren Sohn Johan mit der Bahn nach Schweden zurück. Sie leidet unter ihrer inzestuösen Liebe zu Anna, wird aber von ihrer Schwester verhöhnt.


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Kritik

Schonungslos zeigt Ingmar Bergman in "Das Schweigen" eine Welt ohne Hoffnung, in der die Sexualität zum Ersatz für die Liebe geworden ist. Damit lassen sich Schweigen und Einsamkeit nicht überwinden. Auch Gott schweigt.
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Die Übersetzerin Ester (Ingrid Thullin) reist mit ihrer jüngeren Schwester Anna (Gunnel Lindblom) und deren Sohn Johan (Jörgen Lindström) mit der Bahn nach Schweden zurück. Unterwegs werden sie durch Esters fortschreitende Lungenkrankheit gezwungen, in einer unbekannten Stadt auszusteigen, in der sie die Sprache nicht verstehen, und sich in einem alten Hotel einzuquartieren.

Der Vater der beiden ungleichen Schwestern ist gestorben. Ester leidet unter ihrer inzestuösen Liebe zu Anna, aber sie wird von ihr verhöhnt. Je intensiver Anna die Liebe ihrer Schwester fühlt, desto heftiger wehrt sie sich dagegen. Um Ester zu demütigen, lässt Anna sich mit einem Kellner (Håkan Jahnberg) ein und treibt es mit ihm sogar in einer Kirche.

Nur Johan kann sich hin und wieder freuen, bis ihn die ebenfalls im Hotel wohnenden Liliputaner verjagen.

Schließlich fährt Anna mit ihrem Sohn allein weiter und lässt Ester todkrank in der fremden Stadt zurück.

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Schonungslos zeigt Ingmar Bergman in „Das Schweigen“ eine Welt ohne Hoffnung, in der die Sexualität zum Ersatz für die Liebe geworden ist. Damit lassen sich jedoch Schweigen und Einsamkeit nicht überwinden. Während die sinnliche, promiskuitive Anna das von Sigmund Freud beschriebene Es personifiziert, steht Ester für das Über-Ich, das Gewissen und die Triebunterdrückung. Indem Anna trotzig ihre Sexualität auslebt, verstößt sie gegen das wichtigste Gebot der Moral: die Keuschheit. Ohne die Autorität des Vaters sind die beiden Schwestern verloren. Auch Gott schweigt. Nur Johan hat sein Leben noch vor sich.

„Das Schweigen“ ist ein düsterer, verstörender Film.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2002

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