Is' was, Doc?

Is‘ was, Doc?

Is' was, Doc?

Is' was, Doc? – Originaltitel: What's Up, Doc? – Regie: Peter Bogdanovich – Drehbuch: Buck Henry, David Newman, Robert Benton, Peter Bogdanovich – Kamera: László Kovács – Schnitt: Verna Fields – Musik: Artie Butler – Darsteller: Barbra Streisand, Ryan O'Neal, Madeline Kahn, Kenneth Mars, Austin Pendleton, Michael Murphy, Phil Roth, Sorrell Booke, Stefan Gierasch, Mabel Albertson, Liam Dunn, John Hillerman u.a. – 1972; 95 Minuten

Inhaltsangabe

Im Hotel Bristol in San Francisco treffen Gäste mit vier gleichen Handkoffern ein: Der Musikologe Dr. Howard Bannister, der zu einem Kongress kommt, hat zu Demonstrationszwecken Eruptivgestein dabei. In Mr Smiths Koffer befinden sich Geheimdokumente, und Mrs van Hoskins hat ihren wertvollen Schmuck bei sich. Der Koffer der Studentin Judy Maxwell enthält dagegen nur Wäsche. Der kriminelle Hoteldetektiv Harry will den Schmuck rauben, und ein Agent ist hinter den Geheimpapieren her ...
mehr erfahren

Kritik

Die irrwitzige Handlung der Screwball-Komödie "Is' was, Doc?" ist völlig überdreht, dient jedoch ohnehin nur als Hintergrund für ein einfallsreiches Gag-Feuerwerk. Barbra Streisand überzeugt als Schauspielerin und Sängerin.
mehr erfahren

Der zerstreute Musikologe Dr. Howard Bannister (Ryan O’Neal), der überzeugt ist, dass die Frühmenschen Eruptivgestein als Klangkörper für Musik benutzten, fliegt mit seiner ehrgeizigen Verlobten Eunice Burns (Madeline Kahn) nach San Francisco, um seine These bei einem Kongress vorzustellen. Zu Demonstrationszwecken hat er einen Handkoffer mit Gesteinsproben bei sich.

Zur gleichen Zeit trifft ihm Flughafen von San Francisco ein Mr Smith (Michael Murphy) ein, der genau das gleiche Gepäckstück in der Hand hat, nur dass es keine Steine, sondern Geheimdokumente enthält. Er wird von Mr Jones (Philip Roth), der es auf die Geheimpapiere abgesehen hat, zum Hotel Bristol verfolgt. Zufällig handelt es sich um das Hotel, in dem der Musikologenkongress stattfindet. Howard und Eunice haben dort zwei Zimmer gebucht.

Im Hotel Bristol kundschaftet die mittellose aber lebensfrohe und pfiffige Studentin Judy Maxwell (Barbra Streisand) ein leeres Zimmer aus und bestellt dann beim Zimmerservice ein mehrgängiges Menü, denn sie will sich wieder einmal sattessen. Außer einem Koffer mit etwas Wäsche hat sie nichts bei sich.

Judys Koffer sieht genauso aus wie die Gepäckstücke von Howard Bannister und Mr Smith. Es gibt sogar noch einen vierten Koffer dieser Art. Er gehört Mrs van Hoskins (Mabel Albertson), die an diesem Tag ebenfalls im Hotel Bristol absteigt und in dem Koffer ihren wertvollen Schmuck bei sich hat. Der kriminelle Hotelportier Fritz (Stefan Gierasch) setzt den Hoteldetektiv Harry (Sorrell Booke) darauf an, Mrs van Hoskins den Schmuck zu rauben.

Der linkische Wissenschaftler Howard Bannister gefällt Judy, und sie macht sich an ihn heran, als er in einem Drugstore Aspirin kaufen will. Kurzerhand tut sie so, als sei er ihr alter Bekannter Steve. Howard versucht, sie abzuschütteln. Aber das gelingt ihm nicht. Beim Empfang der Gesellschaft der Musikologen am Abend gibt Judy sich als Eunice Burns aus, steckt sich deren Namensschild an und setzt sich zum Entsetzen Howards mit an den Tisch des Präsidenten Frederick Larrabee (Austin Pendleton). Als Eunice ihr Namensschild abholen will, hält man sie für eine Hochstaplerin, weil Howards Verlobte doch bereits im Saal ist.

Eunice schärfte Howard schon vorher ein, wie er es anstellen müsse, von Larrabee Fördermittel für seine Forschungen zu bekommen. Während er nur immer wieder vergeblich versucht, dem Präsidenten klarzumachen, dass Judy nicht seine Verlobte ist, legt die Studentin sich für sein Anliegen ins Zeug und sticht dabei auch seinen Konkurrenten aus, den blasierten „Halbitaliener“ Hugh Simon (Kenneth March), der sich mit Schweizer Jodlern beschäftigt.

Währenddessen versteckt Mr Smith seinen Koffer in einem der Hotelzimmer. Mr Jones stiehlt einen Koffer, von dem er glaubt, dass er die Geheimpapiere enthält. Harry beraubt Mrs van Hoskins und stellt den Schmuckkoffer in einem anderen Zimmer ab. Weil Mr Jones und Harry immer wieder gestört werden, bevor sie ihr Diebesgut aus der Etage herausbringen können, wandern die Koffer von Zimmer zu Zimmer.

Als Howard mit seiner Demonstration beginnen will und das Eruptivgestein aus dem Koffer nehmen will, starrt er auf Schmuck, und als er den nächsten Koffer öffnet, springen ihm „Top Secret“-Stempel ins Auge. Inzwischen haben auch die Diebe bemerkt, dass es vier gleiche Koffer gibt. Unversehens haben Judy und Howard drei davon. Damit fliehen sie auf dem Fahrrad eines Pizza-Boten und geraten unversehens in den chinesischen Papierdrachen eines Umzugs. Die wilde Verfolgungsjagd durch die abschüssigen Straßen endet in der Bucht von San Francisco.

Vor Gericht stellt sich heraus, dass Judy die Tochter des hypochondrischen Richters (Liam Dunn) ist.

Wenn Sie noch nicht erfahren möchten, wie es weitergeht,
überspringen Sie bitte vorerst den Rest der Inhaltsangabe.

In der Abfertigungshalle des Flughafens treffen Howard, Judy, Eunice, Frederick Larrabee und Hugh Simon wieder zusammen. Weil Howard seine These nicht untermauern konnte, soll Hugh Simon die Fördermittel der Gesellschaft bekommen, aber als Judy ihn als Plagiator entlarvt, zerreißt Larrabee den Scheck und verspricht Howard das Geld. Eunice bleibt bei ihm in San Francisco und verabschiedet sich von Howard.

Im Flugzeug stellt Howard fest, dass Judy schräg hinter ihm sitzt. Da klappt er seinen Sessel zurück, und sie küssen sich.

nach oben (zur Kritik bzw. Inhaltsangabe)

Der Plot von „Is‘ was, Doc?“ erinnert an „Leoparden küsst man nicht“, aber Peter Bogdanovich hat weder ein Plagiat noch ein Remake gedreht, sondern eine eigenständige Screwball-Komödie. Die irrwitzige Handlung von „Is‘ was, Doc?“ ist völlig überdreht und unrealistisch, aber sie dient ohnehin nur als Hintergrund für ein einfallsreiches Gag-Feuerwerk. Die Verfolgungsjagd durch die abschüssigen Straßen von San Francisco, bei der die Filmemacher Action und Klamauk mit ausgefallenen Ideen zusammengebracht haben, gehört zu den Highlights der Filmgeschichte.

Ryan O’Neal bleibt zwar blass, vor allem, wenn man ihn mit Cary Grant in „Leoparden küsst man nicht“ vergleicht, aber Barbra Streisand gleicht das mit einer außergewöhnlichen Präsenz und Spielfreude aus. Mit ihrer wunderbaren Stimme singt sie in „Is‘ was, Doc?“ zwei Songs von Cole Porter: „You’re The Top“ und „As Time Goes By“.

Am Ende von „Is‘ was, Doc?“ ist auf dem Bildschirm eines Fernsehgeräts Elmer Fudd zu sehen, und die Zeichentrickfigur kreischt „That’s all, folks!“

nach oben (zur Kritik bzw. Inhaltsangabe)

Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2009

Peter Bogdanovich: Paper Moon

Mary Shelley - Frankenstein
In dem dreifach verschachtelten Schauerroman "Frankenstein oder Der moderne Prometheus" warnt Mary Shelley vor ungezügeltem Forscherdrang. Sie stellt die künstlich geschaffene Kreatur als leidendes Wesen dar, das erst durch seinen Ausschluss aus der Gesellschaft böse wird.
Frankenstein