Der Manchurian Kandidat

Der Manchurian Kandidat

Der Manchurian Kandidat

Der Manchurian Kandidat – Originaltitel: The Manchurian Candidate – Regie: Jonathan Demme – Drehbuch: Daniel Pyne und Dean Georgaris, nach einem Drehbuch von George Axelrod und einem Roman von Richard Condon– Kamera: Tak Fujimoto – Schnitt: Carol Littleton, Craig McKay – Musik: Rachel Portman – Darsteller: Denzel Washington, Meryl Streep, Liev Schreiber, Jeffrey Wright, Kimberley Elise, Jon Voight, Bruno Ganz u.a. – 2004; 130 Minuten

Inhaltsangabe

Nachdem Raymond Shaw 1991 als Kriegsheld aus dem Mittleren Osten zurückgekommen ist, erreicht seine ehrgeizige Mutter, die US-Senatorin Eleanor Prentiss Shaw, dass ihre Partei ihn als Kandidaten für das Amt des US-Vizepräsidenten nominiert. Ben Marco, der mit Raymond in einen Hinterhalt der Iraker geraten war und seither unter Albträumen leidet, geht dem Verdacht nach, dass man ihm und dem Politiker einen Chip implantierte, um ihr Handeln und Denken manipulieren zu können ...
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Kritik

Bei "Der Manchurian Kandidat", einem Remake des Klassikers "Botschafter der Angst", handelt es sich um einen unplausiblen Politthriller. Sehenswert ist nur die schauspielerische Leistung von Meryl Streep.

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Sergeant Raymond Shaw (Liev Schreiber) kommt 1991 als Kriegsheld aus dem Mittleren Osten zurück: Er hat seine von Captain Ben Marco (Denzel Washington) geführte und in einen Hinterhalt der Iraker geratene Einheit bis auf die beiden Soldaten Robert Baker (Anthony Mackie) und Eddie Ingram (Pablo Schreiber) gerettet.

Seine Mutter, die Senatorin Eleanor Prentiss Shaw (Meryl Streep), setzt durch, dass ihre Partei Raymond statt des Senators Thomas Jordan (Jon Voight) als Bewerber für das Amt des Vizepräsidenten zusammen mit dem Präsidentschaftskandidaten Robert Arthur (Tom Stechschulte) nominiert. Ihr Ehemann, der Senator John Shaw (Dan Olmstead), war vor zwanzig Jahren unter ungeklärten Umständen gestorben. Jetzt tut Eleanor alles, damit ihr Sohn an die Spitze des Staates vorrückt.

Während des Wahlkampfs trifft Ben Marco den früheren Corporal Al Melvin (Jeffrey Wright) wieder, der bei dem Einsatz im kuwaitisch-irakischen Grenzgebiet ebenfalls dabei gewesen war. Melvin ist völlig verstört, und er bezweifelt, dass die offizielle Darstellung der damaligen Ereignisse wahr ist. Nach dieser erschütternden Begegnung beginnt Ben, der seit seiner Rückkehr in die USA unter Albträumen leidet, Nachforschungen anzustellen. Beim Duschen fällt ihm an der Schulter eine Erhebung unter der Haut auf; er schneidet sich eine kleine Metallkapsel heraus, die ihm jedoch in den Abfluss des Waschbeckens fällt, bevor er sie näher untersuchen kann.

Raymond erzählt ihm bei einem gemeinsamen Essen im Wahlkampfbüro, dass er als Zwanzigjähriger in Jocelyne (Vera Farmiga), die Tochter des Senators Thomas Jordan, verliebt gewesen war. Nachdem seine Mutter die Beziehung zerstört hatte, war er zur Armee gegangen. Bens Verdacht, man habe ihnen Chips implantiert, um ihre Handlungen und Denkvorgänge manipulieren zu können, tut Raymond als Auswirkung des Golfkriegssyndroms ab. Plötzlich packt Ben den Politiker, und bevor er von Sicherheitskräften festgenommen werden kann, beißt er ihm einen Chip aus dem Rücken.

Bei weiteren Recherchen stößt Ben auf den südafrikanischen Wissenschaftler Dr. Atticus Noyle (Simon McBurney), der für den Rüstungskonzern „Manchurian Global“ an einem Programm über die Steuerung von Menschen durch elektronische Implantate im Gehirn arbeitete und seit einiger Zeit verschwunden ist.

Wenn Sie noch nicht erfahren möchten, wie es weitergeht,
überspringen Sie bitte vorerst den Rest der Inhaltsangabe.

Als Thomas Jordan bezweifelt, dass sein politischer Konkurrent Raymond Shaw im Mittleren Osten war, befiehlt Eleanor Prentiss Shaw ihrem offenbar unter Hypnose stehenden Sohn, den Senator zu ermorden. Raymond ertränkt ihn, und weil Jocelyne ihn dabei überrascht, tötet er sie ebenfalls.

Ben entdeckt in der Wohnung seiner neuen Freundin Rosie (Kimberly Elise) Mitschnitte von Gesprächen, die er führte. Deshalb verdächtigt er sie, für seine Gegner zu arbeiten, aber sie ist vom FBI.

Bei einem von Rosie arrangierten weiteren Treffen mit Ben äußert Raymond die Befürchtung, er habe Thomas und Jocelyne Jordan ermordet. Da klingelt sein Handy. Es ist seine Mutter. Sie will Ben sprechen, und als dieser sich meldet, erteilt sie ihm den posthypnotischen Befehl, bei einer Wahlparty Robert Arthur zu erschießen, damit ihr Sohn nicht erst Vizepräsident, sondern gleich Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika wird.

Bei der Party zur Feier des erwarteten Wahlsiegs von Robert Arthur und Raymond Shaw fällt Rosie auf, dass Raymond und dessen Mutter zu einer Stelle blicken, wo ein Heckenschütze verborgen sein könnte. Sie rennt los. Eleanor Prentiss Shaw umarmt ihren Sohn. In diesem Augenblick durchschlägt ein Geschoss ihre beiden Oberkörper und sie brechen tot zusammen. An der verdächtigen Stelle stößt Rosie auf Ben. Er hat ein Präzisionsgewehr bei sich, hält sich aber gerade eine Pistole an den Kopf. Um seinen Suizid zu verhindern, schießt Rosie ihn nieder, achtet jedoch darauf, dass er nicht lebensgefährlich verletzt wird.

Ben Marco erschoss statt Robert Arthur die Senatorin und ihren Sohn. Als Täter präsentiert das FBI jedoch Klaus Bachmann (Craig Branham), einen seit vier Jahren tot geglaubten Mitarbeiter von „Manchurian Global“

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Bei „Der Manchurian Kandidat“ von Jonathan Demme handelt es sich um ein Remake des Klassikers „The Manchurian Candidate“ von John Frankenheimer aus dem Jahr 1962, der in Deutschland unter dem Titel „Botschafter der Angst“ in den Kinos lief. Beide Filme basieren auf dem 1959 von Richard Condon (1915 – 1996) veröffentlichten Roman „The Manchurian Candidate“.

Botschafter der Angst – Originaltitel: The Manchurian Candidate – Regie: John Frankenheimer – Drehbuch: George Axelrod, nach einem Roman von Richard Condon – Kamera: Lionel Lindon – Schnitt: Ferris Webster – Musik: David Amram – Darsteller: Frank Sinatra, Laurence Harvey, Janet Leigh, Angela Lansbury, James Gregory, Leslie Parrish, John McGiver, Khigh Dhiegh, Henry Silva, James Edwards u.a. – 1962; 125 Minuten

In „Botschafter der Angst“ kommen Raymond Shaw und Bennett (Ben) Marco aus dem Korea-Krieg zurück, wo sie von den Kommunisten einer Gehirnwäsche unterzogen wurden. Als John F. Kennedy am 22. November 1963 ermordet wurde, setzten die amerikanischen Kinos den Film von John Frankenheimer ab. Er wurde erst 1988 wieder aufgeführt.

Anders als George Axelrod (Drehbuch) und John Frankenheimer (Regie), die sich auf die Tragik des „Manchurian Candidate“ konzentrierten, richteten Daniel Pyne, Dean Georgaris (Drehbuch) und Jonathan Demme (Regie) ihr Remake auf Ben Marco aus. Und während es sich beim Original um eine teilweise absurde Satire handelt, setzte man bei der Neuverfilmung ganz auf Politthriller-Elemente.

In „Der Manchurian Kandidat“ geht es um einen internationalen Konzern, der dabei ist, eine Art menschlichen Roboter ins Amt des US-Präsidenten zu bringen. Aber die Kombination von Gehirnimplantaten mit Hypnose ist ebenso unplausibel wie beispielsweise eine ambitionierte US-Senatorin, die ihren eigenen, um das Amt des Vizepräsidenten der USA kandidierenden Sohn mitten im Wahlkampf beauftragt, einen anderen Kongressabgeordneten zu ermorden.

Das einzig Sehenswerte an „Der Manchurian Kandidat“ ist Meryl Streep. Sie spielt eine wie Hillary Clinton aussehende ehrgeizige Frau, die zuerst ihren Ehemann im Amt des US-Präsidenten sehen wollte und nach dessen Tod alles unternimmt, um ihren Sohn an die Spitze des Staates zu bringen. Dabei ist sie mal eine ihren Sohn abgöttisch und hysterisch liebende Mutter, dann wieder eine gefühlskalte, professionelle Machtpolitikerin und eine skrupellose Intrigantin, die ihren Sohn geistig verstümmeln lässt, damit er ihren Zwecken willenlos dient.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2007

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In ihrem Roman "Lipshitz" spielt T Cooper mit Fiktion und Wirklichkeit, indem sie eine Familiensaga, von der wir nicht wissen, wie viel davon authentisch ist, mit Fakten u.a. über Charles Lindbergh verknüpft.
Lipshitz

 

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Mehr als zwei Jahrzehnte lang las ich rund zehn Romane pro Monat und stellte sie dann mit Inhaltsangaben und Kommentaren auf dieser Website vor. Zuletzt dauerte es schon einen Monat, bis ich ein neues Buch ausgelesen hatte. Aus familiären Gründen reduziere ich das Lesen und die Kommunikation über Belletristik.