Blitzlichtgewitter

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Blitzlichtgewitter

Blitzlichtgewitter – Originaltitel: Delirious – Regie: Tom DiCillo – Drehbuch: Tom DiCillo – Kamera: Frank G. DeMarco – Schnitt: Paul Zucker – Musik: Anton Sanko – Darsteller: Steve Buscemi, Michael Pitt, Alison Lohman, Gina Gershon, Callie Thorne, Kevin Corrigan, Richard Short u.a. – 2006; 105 Minuten

Inhaltsangabe

Der junge Stadtstreicher Toby darf bei dem erfolglosen Paparazzo Les in einem Wandschrank schlafen. Dafür muss er ihm unentgeltlich bei der Arbeit assistieren. Les zeigt ihm, wie man sich auf Promi-Partys satt isst. Dabei fällt der hübsche junge Mann der Casting-Direktorin Dana auf, und sie gibt ihm ihre Karte. Kurz darauf macht die Sängerin K'Harma Toby zu ihrem neuen Liebhaber. Doch als er zu ihrer privaten Geburtstagsparty Les mitbringt und dieser zu fotografieren beginnt, wirft sie beide hinaus ...
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Kritik

"Delirious" (DVD) bzw. "Blitzlichtgewitter" (TV) ist eine tragikomische, teilweise märchenhafte Mediensatire von Tom DiCillo. Sehenswert ist v. a. Steve Buscemi in der Rolle des schmierigen Paparazzos.
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Der junge Stadtstreicher Toby Grace (Michael Pitt) kommt zufällig an einem Hotel vorbei, in dem die Sängerin K’Harma Leeds (Alison Lohman) und der Schauspieler Chuck Sirloin („Beef“, Jack Gwaltney) abgestiegen sind. Der Manager versucht die beiden Prominenten gerade durch eine Hintertüre herauszulassen, weil der Haupteingang von einer Horde Paparazzi belagert wird. Toby soll ein Zeichen geben, wenn keiner der Fotografen in ihre Richtung blickt.

Les Galantine (Steve Buscemi) ist einer in der Horde, aber er behauptet, kein Paparazzo, sondern ein ernstzunehmender Pressefotograf zu sein. Toby bittet ihn, eine Nacht bei ihm schlafen zu dürfen. Widerwillig stellt ihm Les in seiner verwahrlosten Wohnung ein durchgesessenes Sofa zur Verfügung.

Als er am anderen Morgen aus dem Schlafzimmer kommt, hat Toby nicht nur bereits geduscht, sondern auch Les‘ Fahrrad, die Heizung und den Ablauf im Bad repariert. Der Obdachlose würde gern weitere Arbeiten übernehmen, ohne Bezahlung, nur gegen eine Schlafmöglichkeit. Das nutzt Les aus: Er lässt Toby einen Wandschrank ausräumen, in dem er schlafen kann und beschäftigt ihn als unbezahlten Assistenten. Kollegen gegenüber behauptet er allerdings großspurig, Toby zu bezahlen, und dieser verrät ihn nicht.

Weil Les‘ Einnahmen nicht für den Lebensunterhalt reichen, pflegt er sich auf Promi-Partys satt zu essen und Werbegeschenke mitzunehmen. Außerdem hofft er, bei so einer Gelegenheit ein Foto schießen zu können, mit dem er berühmt wird. Er nimmt Toby mit. Der hübsche junge Mann fällt der Casting-Direktorin Dana (Gina Gershon) auf, und sie gibt ihm ihre Karte.

Bei der Suche nach einem zu Boden gefallenen Teil der Kameraausrüstung geraten Les und Toby in die Nähe eines Autos, in dem Chuck Sirloin gerade telefoniert. Auf diese Weise erfahren sie, dass der Star sich einer ambulanten Penis-Operation unterziehen will. Zum entsprechenden Zeitpunkt lauern sie vor der Adresse, die Chuck Sirloin erwähnte. Weil keiner der anderen Paparazzi von dem Termin weiß, gelingt Les ein exklusives Foto von dem Prominenten, das von einer Illustrierten gekauft und veröffentlicht wird.

Stolz fährt Les daraufhin mit Toby zu seinen Eltern (Tom Aldredge, Doris Belack), stellt ihnen seinen „Assistenten“ vor und zeigt ihnen das gedruckte Foto. Carl Galantine wirft die Zeitschrift angewidert in den Müll, beschimpft seinen Sohn als Paparazzo und fragt ihn, wann er endlich einen anständigen Beruf ergreifen wolle.

Bei der Verleihung der Music Awards steht Toby zufällig neben K’Harma Leeds, als diese von einem Reporter interviewt wird. Sie erinnert sich an ihn. Auf die Frage des Journalisten, wer der Mann neben ihr sei, behauptet sie spontan, den schleppe sie gerade ab, hakt sich bei Toby unter und geht mit ihm in den VIP-Bereich, zu dem Les keinen Zutritt hat. Schließlich nimmt sie ihn mit ins Hotel und steigt dort mit ihm in die Whirlpool-Badewanne, nachdem er diese repariert hat. Am anderen Morgen schläft sie noch, als Toby sie sorgfältig zudeckt und die Suite verlässt.

Les ist verärgert darüber, dass Toby ihn nicht mit in den VIP-Bereich nahm. Toby will es wiedergutmachen. Deshalb fragt er K’Harma, als sie ihn zu ihrer privaten Geburtstagsparty einlädt, ob er einen Freund mitbringen dürfe. Er ringt Les allerdings das Versprechen ab, bei dem Fest keine Fotos zu machen. Obwohl Les ein Großmaul ist, stammelt er aus Verlegenheit, als der berühmte Musiker Elvis Costello (Elvis Costello) bei der Party mit ihm spricht. Aber dann beginnt er zu fotografieren und löst einen Eklat aus. Erbost wirft K’Harma auch Toby hinaus, denn sie unterstellt ihm, dass er sich in ihr Vertrauen schlich, um den Paparazzo in ihre Nähe bringen zu können.

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Toby verlässt Les und meldet sich bei Dana zu Probeaufnahmen. Sie nimmt ihn in ihrem Loft auf und engagiert ihn für eine Reality Soap.

Am Set macht Robbyn (Nicole Vicius) ihm eine Liebeserklärung, aber Toby erklärt vor der Kamera, er liebe K’Harma Leeds. Die Sängerin, die es im Fernsehen sieht, freut sich darüber. Sie versöhnt sich mit Toby und lässt sich von Reportern bei einem Kuss mit ihm filmen. Dana reagiert verärgert.

Les plant, Toby zu ermorden. Zu diesem Zweck baut er eine alte Kamera zu einer Mordwaffe um. Am Ende benutzt er sie allerdings doch nicht, sondern schießt stattdessen ein Foto von dem neuen Promi. Dadurch macht er von sich reden und wird von Nikki Blake (Amy Hargreaves) im Fernsehen interviewt.

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„Delirious“ (DVD-Titel) bzw. „Blitzlichtgewitter“ (TV-Titel) ist eine tragikomische, teilweise märchenhafte Mediensatire von Tom DiCillo. Sie handelt vom falschen Schein in der Medienwelt, aber auch von Liebe und Freundschaft sowie vom Ehrgeiz, etwas Besonderes zu sein und sich von der Masse abzuheben. Tiefschürfend ist „Delirious“ bzw. „Blitzlichtgewitter“ nicht, aber recht unterhaltsam. Sehenswert ist der Film vor allem, weil Steve Buscemi die Figur des schmierigen Paparazzos facettenreich und mit viel Mut zur Hässlichkeit spielt.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2011

Tom DiCillo: Total abgedreht. Living in Oblivion

Una Mannion - Sag mir, was ich bin
Neben der Identitätssuche dreht sich der Roman "Sag mir, was ich bin" um Kontrolle und Manipulation. Es geht um ein Verbrechen, aber Una Mannion stellt weder die polizeilichen Ermittlungen noch die Aufklärung des Falls in den Mittelpunkt. "Sag mir, was ich bin" ist mehr Familiengeschichte als Kriminalroman.
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Mehr als zwei Jahrzehnte lang las ich rund zehn Romane pro Monat und stellte sie dann mit Inhaltsangaben und Kommentaren auf dieser Website vor. Zuletzt dauerte es schon einen Monat, bis ich ein neues Buch ausgelesen hatte. Aus familiären Gründen reduziere ich das Lesen und die Kommunikation über Belletristik.