John Franklin


John Franklin wurde 15. April 1786 in Spilsby, Lincolnshire, als eines von elf Kindern geboren.

Im Alter von vierzehn Jahren begann er zur See zu fahren, und 1801 nahm er an der Schlacht von Kopenhagen teil.

Kapitän Matthew Flinders (1774 – 1814) nahm seinen angeheirateten Neffen John mit, als er 1801 bis 1803 die Terra Australis erkundete.

Am 21. Oktober 1805 war John Franklin an Bord der „Bellerophon“ bei der Schlacht von Trafalgar gegen Frankreich und Spanien dabei, die Vizeadmiral Horatio Nelson zwar das Leben kostete, aber die britische Seeherrschaft sicherte.

Mit Kapitän John Ross zusammen führte John Franklin 1818 eine Polarexpedition durch.

1819 bis 1822 bereiste er auf der Suche nach der Nordwest-Passage den Nordwesten Kanadas. Angeblich versuchten die ausgehungerten Männer, Stiefel zu verzehren. Jedenfalls erhielt John Franklin später den Spitznamen „der Mann, der seine Schuhe aß“.

Nach seiner Rückkehr heiratete er 1823 die Dichterin Eleanor Anne Porden (1795 – 1825). Und er schrieb einen Reisebericht über die missglückte Expedition.

Kurz nachdem John Franklin 1825 zu einer weiteren Expedition nach Alaska aufgebrochen war, starb Eleanor.

König Georg IV. erhob ihn 1828 in den Adelsstand.

Sir John Franklin, wie er sich jetzt nennen durfte, wurde 1836 zum Gouverneur im Van-Diemens-Land (Tasmanien) südlich von Australien ernannt. In diesem Amt versuchte er, die 1803 eingerichtete britische Strafkolonie zu reformieren, aber dadurch machte er sich Feinde und wurde deshalb 1843 abgelöst.

Am 19. Mai 1845 stachen er und über hundert Mann mit der „Terror“ und der „Erebus“ in See. John Franklin wollte endlich die Nordwestpassage finden. Keiner

der Männer kehrte zurück. Mehrere Suchexpeditionen blieben erfolglos. John Franklins zweite Ehefrau, Lady Jane, geborene Griffin, finanzierte private Suchaktionen, bis 1859 auf King William Island in der kanadischen Arktis ein Zettel aus dem Frühjahr 1848 gefunden wurde, aus dem hervorging, dass die Expeditionsteilnehmer die vom Eis eingeschlossenen Schiffe aufgegeben hatten und zu Fuß losmarschiert waren. Vermutlich starben die meisten der Männer an Skorbut. Es gibt Indizien dafür, dass es zu Kannibalismus gekommen war.

Als John Franklins Todesdatum gilt der 11. Juni 1847.

Er hatte zwar die Nordwestpassage nicht gefunden, aber viel zur Kartografierung von Nordkanada beigetragen.

© Dieter Wunderlich 2011

Sten Nadolny: Die Entdeckung der Langsamkeit

Sara Mesa - Quasi
Beunruhigt fragen wir uns bei der Lektüre des märchenhaften Romans "Quasi" von Sara Mesa immer wieder, wohin die heimlichen Treffen der beiden Außenseiter führen könnten. Diese Wirkung erzielt die spanische Schriftstellerin sowohl durch die subjektive Perspektive der Darstellung als auch die markante Reduktion und den tastenden Duktus des Textes.
Quasi