Lale Andersen


Lale Andersen (eigentlich: Liese-Lotte Helene Berta Bunnenberg) wurde am 23. März 1905 in Bremerhaven-Lehe als Tochter eines Schiffsstewards geboren. Im Alter von neunzehn Jahren heiratete sie den Kunstmaler Paul Ernst Wilke. Nach dem Scheitern ihrer Ehe im Jahr 1931 brachte sie ihre drei Kinder Björn, Michael und Carmen-Litta zu Verwandten und zog nach einem ersten Engagement in Zürich in die Reichshauptstadt Berlin, um dort als Shantie- und Chansonsängerin im „Kabarett der Komiker“ ihre Karriere zu begründen. Für diesen Zweck legte sie sich den Künstlernamen Lale Andersen zu.

Vor der Kaserne,
Vor dem großen Tor,
Stand eine Laterne
Und steht sie noch davor.
So woll’n wir uns da wiederseh’n,
Bei der Laterne woll’n wir steh’n,
Wie einst, Lili Marleen.
[…]

1939 nahm sie „Lili Marleen“ auf (Musik: Norbert Schultze; Text: Hans Leip). Als ein deutscher Soldatensender in Belgrad das Lied nach der Einnahme der Stadt durch die Wehrmacht im April 1941 jeden Abend zum Sendeschluss spielte, wurde Lale Andersen berühmt. Joseph Goebbels hielt zwar nicht viel von „Lili Marleen“, aber selbst er konnte den Siegeszug des Schlagers nicht verhindern, zumal andere NS-Größen Lale Andersen protegierten.

In der Bundesrepublik wollte zunächst kaum jemand Lale Andersen hören, aber 1959 schaffte sie mit ihrer Interpretation des im Original von Melina Mercouri gesungenen Schlagers „Ein Schiff wird kommen“ aus dem griechischen Kinofilm „Sonntags … nie!“ ein Comeback.

Sonntags … nie! (1960) – Regie: Jules Dassin – Drehbuch: Jules Dassin – Kamera: Jacques Natteau – Darsteller: Melina Mercouri, Jules Dassin, Georges Foundas u. a.

Am 29. August 1972 starb Lale Andersen in einer Privatklinik in Wien an Herzversagen. Bestattet wurde sie ihrem Wunsch gemäß auf dem Dünenfriedhof der Nordseeinsel Langeoog.

© Dieter Wunderlich 2005

Rainer Werner Fassbinder: Lili Marleen

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Mehr als zwei Jahrzehnte lang las ich rund zehn Romane pro Monat und stellte sie dann mit Inhaltsangaben und Kommentaren auf dieser Website vor. Zuletzt dauerte es schon zehn Tage und mehr, bis ich ein neues Buch ausgelesen hatte, und die Zeitspanne wird sich noch verlängern: Aus familiären Gründen werde ich das Lesen und die Kommunikation über Belletristik deutlich reduzieren.