Infernal Affairs. Die achte Hölle

Infernal Affairs. Die achte Hölle

Infernal Affairs. Die achte Hölle

Infernal Affairs. Die achte Hölle - Originaltitel: Wu jian dao - Regie: Andrew Lau (Wai Keung Lau) und Alan Mak (Siu Fai Mak) - Drehbuch: Felix Chong und Alan Mak (Siu Fai Mak) - Kamera: Yiu-Fai Lai, Andrew Lau (Wai Keung Lau) und Christopher Doyle - Schnitt: Ching Hei Pang und Danny Pang - Musik: Kwong Wing Chan - Darsteller: Tony Leung Chiu-wai, Andy Lau, Eric Tsang, Anthony Wong, Sammi Cheng, Kelly Chen, Edison Chen, Shawn Yue, Elva Hsiao u.a. - 2002; 95 Minuten

Inhaltsangabe

Der Undercover-Agent Yan, der vor neun Jahren aus der Polizeiakademie kam, späht im Auftrag des Oberinspektors Wong den Triadenboss Sam in Hongkong aus. Sein damaliger Mitschüler Lau ist Wongs Stellvertreter und informiert Sam heimlich über geplante Polizeiaktionen, ahnt aber von Yan ebenso wenig wie dieser von ihm. Sam setzt schließlich ausgerechnet Yan darauf an, den Spitzel in den eigenen Reihen auszuschalten, und Wong beauftragt Lau, den Informanten in seiner Abteilung zu entlarven ...
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Kritik

Der Hongkong-Thriller "Infernal Affairs. Die achte Hölle" steht in der Tradition des film noir und überzeugt durch einen interessanten Plot, ausgezeichnete Schauspieler sowie unterkühlt wirkende, sorgfältig gestylte und rasant geschnittene Bilderfolgen.
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Chan Wing Yan (Tony Leung Chiu-wai), der auf der Polizeiakademie in Hongkong zu den Besten seines Jahrgangs gehört hatte, arbeitet seit neun Jahren als Undercover-Agent. Im Auftrag von Oberinspektor Wong (Anthony Wong Chau-Sang) wurde Yan vor drei Jahren in eine Verbrecherorganisation eingeschleust, in der er inzwischen zu den Vertrauten des Triadenbosses Sam (Eric Tsang) gehört. Yan leidet unter dem erzwungenen Doppelleben und drängt Wong bei jeder Gelegenheit, ihm endlich seine wahre Identität zurückzugeben.

Während eines großen Drogengeschäftes zwischen Sam und einem thailändischen Kartell greift die Polizei aufgrund eines Hinweises von Yan zu. Sam erhält jedoch seinerseits laufend Informationen über das Vorgehen der Polizei und kann deshalb rechtzeitig dafür sorgen, dass die Drogenlieferung im Meer versenkt wird und man ihm nichts nachweisen kann.

Die gezielte Polizeiaktion hat Sam gezeigt, dass er einen Spitzel in seinen Reihen hat. Er beauftragt ausgerechnet Yan, den Verräter zu entlarven und zu liquidieren. Auf der anderen Seite fragt Wong sich, wo die undichte Stelle in seiner Abteilung ist, und er will, dass sein Stellvertreter Lau Kin Ming (Andy Lau) es herauszufindet. Weder Wong noch Yan ahnen, dass Lau von Sam bezahlt wird, und dieser weiß nichts von Yans doppeltem Spiel. Lau ist seiner Rolle ebenso überdrüssig wie Yan der seinen, doch um sein eigenes Leben zu retten, bleibt ihm nichts anderes übrig, als herauszufinden, wer der Undercover-Agent ist und ihn zu töten, bevor dieser ihn aus dem gleichen Grund tötet.

Während Lau, der kürzlich geheiratet hat, in seiner Freizeit mit seiner Ehefrau Mary (Sammi Cheng) die neue Wohnung einrichtet, sucht Yan regelmäßig die junge Psychotherapeutin Dr. Lee Sum Yee (Kelly Chen) auf, nicht um ihr etwas von sich zu erzählen, sondern um auf ihrer Couch in ihrer Anwesenheit ohne Angst eine Stunde schlafen zu können.

Als Wong sich wieder einmal konspirativ mit Yan auf dem Flachdach eines Wolkenkratzers trifft, löst Lau einen Polizeieinsatz aus und informiert Sam, weil er glaubt, den in die Triade eingeschleusten Underdover-Agenten auf diese Weise ausschalten zu können. Während jedoch Yan mit dem Fensterputzer-Aufzug unerkannt fliehen kann, wird Wong ermordet.

Lau tritt die Nachfolge des toten Polizeiinspektors an. Auf dessen PC findet er eine durch ein Passwort geschützte Datei über den Undercover-Agenten, aber es gelingt ihm nicht, sie zu öffnen.

Eine seiner ersten Amtshandlungen in der neuen Position besteht darin, Sam in einem Parkhaus in eine Falle zu locken und ihn zu erschießen.

Arglos wendet Yan sich an seinen neuen Chef und wiederholt seine mehrmals gegenüber Wong geäußerte Bitte, seine Doppelrolle zu beenden und seine wahre Identität wiederherzustellen. Er nennt ihm sogar das Passwort für die Datei auf Wongs PC, damit Lau die elektronische Geheimakte einsehen kann. Während Lau im Nebenraum vor dem Bildschirm steht, erkennt Yan an einem markierten Umschlag auf Laus Schreibtisch, dass Wongs Nachfolger der gesuchte Informant ist und rennt davon.

Er wird jetzt von der Polizei gesucht und muss um sein Leben fürchten. Zunächst sucht er bei der Psychologin Lee Sum Yee Zuflucht. Erst in dieser Notsituation gestehen sie sich gegenseitig ihre Liebe.

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Als Lau nach Hause kommt, findet er in seiner neuen Stereoanlage eine CD mit dem Mitschnitt eines Gesprächs, das seinen Verrat beweist. Mit der Drohung, das Material Laus Vorgesetzten zuzuspielen, will Yan seinen Gegenspieler erpressen, ihm seine alte Identität zurückzugeben. Sie vereinbaren ein Treffen auf dem Hochhausdach, auf dem Wong starb. Dort taucht unerwartet ein dritter Kriminalbeamter auf und erschießt Yan. Er arbeite ebenfalls für die Triaden, erklärt er Lau, und er habe auch bereits das Beweismaterial gegen den Oberinspektor vernichtet. Lau schweigt, aber er ist entsetzt: Hört das Doppelspiel nie auf?! Im Aufzug erschießt er den anderen Verräter mit Yans Waffe.

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Im Duell der beiden Hauptfiguren in „Infernal Affairs. Die achte Hölle“, die beide ein doppeltes Spiel spielen, verschwimmt die Grenze zwischen Gut und Böse; Vertrauen wird missbraucht, Ehre, Loyalität und Recht zählen nicht mehr. Yan und Lau werden von Tony Leung und Andy Lau brillant verkörpert. Überzeugend ist auch Eric Tsang in der Rolle des Triadenbosses.

Der Plot mit den gespiegelten Rollen ist interessant. Andrew Lau (eigentlich: Wai Keung Lau) und Alan Mak (eigentlich: Siu Fai Mak) erzählen die düstere Geschichte stringent, mit etwas Pathos, aber ohne Gimmicks. Die unterkühlt wirkenden, sorgfältig gestylten und rasant geschnittenen Bilderfolgen werden musikalisch passend untermalt. „Infernal Affairs. Die achte Hölle“ ist ein inhaltlich und stilistisch erstklassiger Hongkong-Thriller in der Tradition des film noir.

„Infernal Affairs“ ist einer der besten Thriller der letzten Jahre.“ (The Observer)

Aufgrund des außergewöhnlichen Erfolgs drehten Andrew Lau und Alan Mak im Jahr darauf ein Prequel („Infernal Affairs. Abstieg in die achte Hölle“) und ein Sequel („Infernal Affairs 3“). Martin Scorsese (Regie) und William Monahan (Drehbuch) ließen sich von „Infernal Affairs“ zu dem Film „Departed. Unter Feinden“ anregen, der mit vier „Oscars“ ausgezeichnet wurde.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2005

Martin Scorsese: Departed. Unter Feinden

Andrew Lau und Alan Mak: Infernal Affairs. Abstieg in die achte Hölle

Jasper Fforde - Im Brunnen der Manuskripte

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