Der Chinese von Belleville

Der Chinese von Belleville

Der Chinese von Belleville

Der Chinese von Belleville – Originaltitel: Belleville Story – Regie: Arnaud Malherbe – Drehbuch: Arnaud Malherbe – Kamera: Jako Raybaut – Schnitt: Scott Stevenson – Musik: François Eudes – Darsteller: Paco Boublard, Tien Shue, Anca Radici, Shanhui Piao, Longmon Wang, Philippe Krhajac, Otis Ba, Olga Pihiliangegedera u.a. – 2009; 85 Minuten

Inhaltsangabe

Als der für den polnischen Bandenchef Jadzec im Pariser Immigrantenviertel Belleville arbeitende Kleinganove Freddy dem Triaden-Boss Wang unangenehm auffällt, soll er zur Strafe dem Chinesen Zhu eine Pistole bringen. Im letzten Augenblick merkt Freddy, dass es sich um einen Hinterhalt handelt, und er warnt Zhu. Nach dem vereitelten Mordanschlag stellt Wang Freddy vor die Wahl, entweder Zhu noch in der Nacht zu töten oder selbst zu sterben ...
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Kritik

Bei "Der Chinese von Belleville" handelt es sich um eine schräge Gangsterkomödie von Arnaud Malherbe. Eine flotte Inszenierung, ausgefallene Einfälle, absurde Verwicklungen und eine markante Musikuntermalung sorgen für eine Menge Spaß.
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Der französische Kleinganove Freddy (Paco Boublard) arbeitet im Pariser Immigrantenviertel Belleville für den polnischen Bandenchef Jadzec (Philippe Krhajac) und liebt Larna (Anca Radici), die ihre Schulden bei Jadzec als Prostituierte abarbeiten muss.

Als Jadzec und seine Bande einen Lastwagen abladen wollen, stoßen sie statt auf gestohlene Flachbildfernsehgeräte auf illegal ins Land geschmuggelte chinesische Flüchtlinge. Eine der Frauen hört nicht zu schreien auf, bis Freddy die Nerven verliert und sie niederschlägt. Jadzec steht ihm Dienst des Triaden-Bosses Wang (Longmon Wang), der in diesem Augenblick auftaucht und von Freddy zur Strafe für das Fehlverhalten verlangt, einem anderen Chinesen eine Papiertüte mit einem Revolver zu bringen.

Am Treffpunkt bemerkt Freddy drei von Wangs Männern. Er ahnt, dass es sich um einen Hinterhalt handelt, warnt den Chinesen, dem er die Waffe geben sollte, und rennt mit ihm davon.

Entrüstet kehrt er zu Jadzec zurück. Aber dort warten Wang und dessen Männern auf ihn. Sie überwältigen ihn und zerren ihn gefesselt in ein Kellergewölbe. Wang stellt Freddy vor die Wahl: Entweder er erschießt den Chinesen, den er warnte, noch in dieser Nacht, oder er wird am nächsten Morgen selbst ermordet.

Freddy sucht den Chinesen und findet ihn auf einem Karussell. Er geht mit ihm in eine Kneipe und gibt ihm dort verstohlen die Tüte mit der Waffe. Zhu (Tien Shue), so heißt der schon etwas ältere Chinese, der ein zu großes Jackett und einen Anglerhut trägt, holt den Revolver unbefangen an der Theke aus der Tüte und dreht das Magazin. Freddy kann es nicht fassen. In der nächsten Minute stürmen Polizisten das Lokal und führen eine Razzia durch. Freddy lässt einen Luftballon platzen und nutzt die durch den Knall ausgelöste Verwirrung, um mit Zhu in den Hinterhof zu fliehen. Dort werden sie von einem Polizisten gestellt, aber Zhu lenkt den Beamten durch einen spontanen Tanz so ab, dass Freddy ihn niederschlagen kann.

Er sei „Zollo“, erklärt Zhu und meint „Zorro“, den Beschützer der Entrechteten. Vor ein paar Stunden kam er nach Paris, um ein Mädchen namens Hibiscus (Shanhui Piao) zu dessen Eltern in China zurückzubringen. Freddy hilft ihm, den chinesischen Ladenbesitzer Chen zu überfallen, der Hibiscus auf dem Foto erkennt, das Zhu ihm zeigt, aber erst unter Zwang den Namen einer älteren Prostituierten nennt, die vermutlich mehr weiß. Die meint wiederum, ein Koch in Chinatown könne Zhu weiterhelfen.

Freddy bringt es nicht fertig, den stets ruhigen und freundlichen Chinesen zu töten. Er verspricht ihm, in einer halben Stunden zurück zu sein und sucht Jadzec auf, der gerade mit seiner Freundin Sacha (Olga Pihiliangegedera) im Bett ist. Der Pole macht ihm noch einmal den Ernst der Lage klar und gibt ihm eine Pistole mit.

Bevor Freddy sich erneut mit Zhu trifft, drängt er Larna, sich auf der Stelle bei seinem afrikanischen Freund Bamako (Otis Ba) und dessen Familie zu verstecken. Er habe noch etwas zu erledigen und werde sie am nächsten Morgen abholen. Larna folgt zwar dem Rat ihres Freundes, vertraut jedoch ihrer Kollegin Sacha an, wohin sie geht.

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überspringen Sie bitte vorerst den Rest der Inhaltsangabe.

Inzwischen hat Zhu herausgefunden, wo Hibiscus ist. Statt den Chinesen zu erschießen, hilft Freddy ihm, das Mädchen aus einem Sklavenlager zu befreien, das Wang gehört. Plötzlich werden sie beschossen. Auf der Flucht rettet Freddy dem Chinesen das Leben, indem er einen Verfolger erschießt.

Wang gerät außer sich, als er von Larnas Flucht und der Befreiung der jungen Chinesin erfährt. Er bringt Jadzec in seine Gewalt und schneidet ihm mit einer Gartenschere einen Finger ab, damit er verrät, wo Freddy ist. Sacha kann die Folterung nicht länger mit ansehen und verrät dem Triaden-Boss, wo Larna sich versteckt. Wang schickt zwei Männer zu Bamakos Wohnung. Sie bringen ihm Freddys Freundin.

Zhu lässt für Hibiscus einen Pass fälschen, damit er am nächsten Morgen mit ihr nach China zurückfliegen kann. Bis sie zum Flughafen müssen, verstecken sie sich zusammen mit Freddy in einer Disko. Dort gefällt es Hibiscus so gut, dass sie Freddy anfleht, ihr dabei helfen, dass sie in Paris bleiben kann.

Durch einen Anruf von Wang erfährt Freddy, dass Larna in dessen Gewalt ist. Wenn er Zhu und Hibiscus nicht sofort umbringe, werde er Larna quälen, droht der Triaden-Boss. Da bleibt Freddy nichts anderes übrig, als den Auftragsmord endlich durchzuführen. Zhu versucht, mit Hibiscus zu fliehen, aber Freddy stellt sie in einem Keller.

Währenddessen rächt Jadzec sich für die Folterung und erschießt Wang. Blutbespritzt rennt Larna ins Freie. Jadzec, der bei dem Schusswechsel ebenfalls getroffen wurde, bricht auf der Straße zusammen.

Freddy tötet weder Zhu noch das Mädchen. Um nicht mit zum Flughafen fahren zu müssen, läuft Hibiscus davon und gerät dabei auf das Flachdach eines Hochhauses. Mit der Drohung, sie werde in die Tiefe springen, hält sie Zhu davon ab, sich ihr zu nähern. Freddy steht ihr bei, aber Zhu, der seinen Auftrag unter allen Umständen ausführen will, geht mit einem Messer auf ihn los. Bevor er auf Freddy einstechen kann, schießen ihn zwei von Wangs Männern nieder. Nachdem Freddy die Handlanger des Triaden-Bosses erschossen hat, zündet sich der tödlich verletzte Chinese noch eine Zigarette an, setzt sich friedlich zwischen Freddy und Hibiscus an den Rand des Daches und stirbt.

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Bei „Der Chinese von Belleville“ handelt es sich um eine schräge Gangsterkomödie von Arnaud Malherbe. Eine flotte Inszenierung, ausgefallene Einfälle, absurde Verwicklungen und eine markante Musikuntermalung sorgen für eine Menge Spaß.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2010

Nikoletta Kiss - Das Licht vergangener Tage
Vor dem Hintergrund politischer Ereignisse in Ungarn vom Ende des Zweiten Weltkriegs bis zum Volksaufstand 1956 entwickelt Nikoletta Kiss in ihrem fulminanten Roman "Das Licht vergangener Tage" eine konfliktreiche Geschichte mit zahlreichen Wendungen, die sich vor allem um politische Freiheit und individuelle Selbstbestimmung dreht.
Das Licht vergangener Tage

 

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Mehr als zwei Jahrzehnte lang las ich rund zehn Romane pro Monat und stellte sie dann mit Inhaltsangaben und Kommentaren auf dieser Website vor. Zuletzt dauerte es schon zehn Tage und mehr, bis ich ein neues Buch ausgelesen hatte, und die Zeitspanne wird sich noch verlängern: Aus familiären Gründen werde ich das Lesen und die Kommunikation über Belletristik deutlich reduzieren.