Plötzlich im letzten Sommer
Plötzlich im letzten Sommer
Inhaltsangabe
Kritik
Mitte der Dreißigerjahre. Aufgrund fehlender Finanzmittel ist das von Dr. Lawrence J. Hockstader (Albert Dekker) geleitete staatliche Krankenhaus im Süden der USA heruntergekommen: Während der aus Chicago stammende Hirnchirurg Dr. Cukrowicz (Montgomery Clift) eine Lobotomie durchführt, bricht das Geländer der Zuschauertribüne aus der Verankerung und der einzige Scheinwerfer im Operationssaal verlöscht.
Die am Ort lebende reiche Südstaaten-Witwe Violet Venable (Katharine Hepburn), deren einziges Kind, der erwachsene Sohn Sebastian, während eines Europaurlaubs vor einem Jahr angeblich einem Herzanfall erlag, erklärt sich bereit, dem Krankenhaus eine Million Dollar zu spenden – unter der Bedingung, dass Dr. Cukrowicz ihre Nichte Catherine Holly (Elizabeth Taylor) operiert.
Sebastian war jeden Sommer mit seiner Mutter verreist, aber im letzten Jahr hatte er stattdessen seine Cousine Catherine aufgefordert, ihn zu begleiten. Catherine wurde nach seinem Tod in Spanien geistig verstört von einer Krankenschwester in die USA zurückgebracht und hat seither in einer geschlossenen Irrenanstalt gelebt.
Dr. Cukrowicz holt Catherine in Dr. Hockstaders Krankenhaus und versucht, sich ein Bild von ihrem psychosomatischen Zustand zu machen. Obwohl Catherine sich unangepasst benimmt, bezweifelt er, dass sie geisteskrank ist und weigert sich sehr zum Missfallen des auf Mrs Venables Geld angewiesenen Chefarztes, eine Lobotomie bei der Patientin vorzunehmen.
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Allmählich erinnert Catherine sich an einige Erlebnisse während der Europareise. Sie deutet an, dass Sebastian homosexuell war und erzählt Dr. Cukrowicz, er habe zuerst seine Mutter und dann sie als Köder für andere Männer missbraucht. Der Arzt argwöhnt, dass es Violet Venable nur darum geht, die Homosexualität ihres Sohnes zu vertuschen. Durch die gewünschte Hirnoperation will sie sicherstellen, dass Catherine sich auch in Zukunft nicht daran erinnert, wie Sebastian ums Leben kam.
Nachdem er seiner Patientin ein Wahrheitsserum injiziert hat, befragt Dr. Cukrowicz sie im Beisein seines Chefs sowie ihrer Tante Violet Venable, ihrer Mutter Grace Holly (Mercedes McCambridge) und ihres Bruder George (Gary Raymond). Unter Tränen erinnert Catherine sich daran, wie Sebastian in einem spanischen Ferienort von einer Horde junger Männer verfolgt und ermordet wurde.
nach oben (zur Kritik bzw. Inhaltsangabe)Bei der Verfilmung seines am 7. Januar 1958 in New York uraufgeführten Bühnenstücks „Plötzlich im letzten Sommer“ arbeitete Tennessee Williams am Drehbuch mit. Es geht um Homosexualität und Mütter, die ihre Söhne nicht loslassen wollen. Auch im Film kommt es vor allem auf die Dialoge an. Erst am Schluss, als Catherine sich an den grausamen Mord erinnert, leistet Joseph L. Mankiewicz sich eine Rückblende.
„Plötzlich im letzten Sommer“ ist ein stilvoller Psychothriller. Katharine Hepburn und Elizabeth Taylor wurden aufgrund ihrer darstellerischen Leistungen für „Oscars“ nominiert.
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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2006
Joseph L. Mankiewicz: Die barfüßige Gräfin