Der Mann aus dem Westen

Der Mann aus dem Westen

Der Mann aus dem Westen

Originaltitel: Man of the West – Regie: Anthony Mann – Drehbuch: Reginald Rose, nach dem Roman "The Border Jumpers" von Will C. Brown – Kamera: Ernest Haller – Schnitt: Richard V. Heermanc – Musik: Leigh Harline – Darsteller: Gary Cooper, Julie London, Lee J. Cobb, Arthur O'Connell, Jack Lord, John Dehner, Royal Dano, Robert J. Wilke u.a. – 1958; 95 Minuten

Inhaltsangabe

Nach einem Zugüberfall bleiben drei Reisende in der Wildnis zurück: Link Jones, der unterwegs ist, um für seinen Heimatort eine Lehrerin zu rekrutieren, die Barsängerin Billie Ellis und der Spieler Sam Beasley. Link geht mit Billie und Sam zu einem abgelegenen und verwahrlosten Gehöft. Es handelt sich um den Unterschlupf der Banditen, die den Zug überfielen. Angeführt werden sie von Dock Tobin. Der alte Mann war vor langer Zeit Links Ziehvater ...
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Kritik

Sehenswert ist "Der Mann aus dem Westen", weil es sich um einen Klassiker mit Gary Cooper handelt und Anthony Mann zu den bedeutendsten Western-Regisseuren gehörte, aber die ruhig erzählte Geschichte ist an etlichen Stellen unplausibel.
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Link Jones (Gary Cooper) ist mit dem Zug unterwegs, um in Fort Worth eine Lehrerin für seinen Heimatort Good Hope zu suchen. Er hat 600 Dollar bei sich, Geld, das von den Siedlern in Good Hope gesammelt wurde, um der zukünftigen Lehrerin das erste Jahresgehalt im Voraus bezahlen zu können.

Als der Zug auf offener Strecke hält, um Brennholz für die Lokomotive zu laden, werden die männlichen Fahrgäste aufgefordert, dabei zu helfen. Banditen nutzen die Gelegenheit, um den Zug zu überfallen. Eigentlich haben sie es auf den Gepäckwagen abgesehen, aber bevor sie ihn ausrauben können, setzt der Zug sich wieder in Bewegung, und sie galoppieren davon.

Drei Fahrgäste bleiben zurück: Link Jones, die Barsängerin Billie Ellis (Julie London) und der Spieler Sam Beasley (Arthur O’Connell). Bis zu einer Stadt sind es hundert Meilen, und ein Zug wird erst in einer Woche wieder hier durchkommen. Link, dessen Reisetasche mit den 600 Dollar geraubt wurde, führt Billie und Sam zu einem abgelegenen und verwahrlosten Gehöft.

Es handelt sich um den Unterschlupf der Banditen, die den Zug überfielen. Angeführt werden sie von dem berüchtigten, steckbrieflich gesuchten Dock Tobin (Lee J. Cobb). Der alte Mann war vor langer Zeit Links Ziehvater. Er hatte den Waisen in seine Bande aufgenommen. Später lief Link fort und fing ein bürgerliches Leben an. Inzwischen ist er verheiratet und Vater von zwei acht bzw. zehn Jahre alten Kindern. Das Wiedersehen mit seinem früheren Schützling erinnert den heruntergekommenen Bandenchef an die alten Zeiten, als sie zusammen erfolgreich Banken ausraubten. Inzwischen sind seine Männer allenfalls noch in der Lage, einen Zug zu überfallen, und selbst dabei versagen sie. Einer von ihnen wurde so schwer verletzt, dass Coaley (Jack Lord) ihn auf Dock Tobins Befehl erschießen muss.

Link bleibt nichts anderes übrig, als Dock Tobin vorzumachen, dass er zurückgekommen sei, um wieder mit ihm zusammen Banken auszurauben. Und der senile Bandenchef träumt davon, dass die erbärmlichen Jahre vorbei sind.

Um Billie zu schützen, gibt Link sie als seine Frau aus. Doch während er Sam Beasley hilft, ein Grab für den toten Gangster auszuheben, will Coaley die attraktive Frau zu einem Striptease zwingen. Link kann ihr zunächst nicht helfen, weil Coaley ihm ein Messer an die Kehle hält. Erst als er dem Bandenchef zu bedenken gibt, dass der in Lessew beabsichtigte Bankraub geplant werden müsste, schickt dieser Coaley, Ponch (Robert J. Wilke) und Trout (Royal Dano) hinaus.

Am nächsten Morgen kommt Claude (John Dehner), den Dock Tobin als Nachfolger vorgesehen hat. Dass er früher mit Link befreundet war, hält ihn nicht davon ab, ihn, Billie Ellis und Sam Beasley erschießen zu wollen, bevor sie nach Lessew aufbrechen. Dock Tobin lässt das jedoch nicht zu.

Während einer Rast provoziert Link Coaley, bis dieser sich auf einen Faustkampf mit ihm einlässt und dazu seine Waffen ablegt. Als Coaley nicht mehr in der Lage ist, sich zu wehren, zieht Link ihn aus, so wie der Bandit es von Billie verlangt hatte. Der Gedemütigte hebt daraufhin seinen Colt vom Boden auf. Dock Tobin zieht seine Waffe, um sich Respekt zu verschaffen, aber Coaley ist so wütend, dass er sich davon nicht einschüchtern lässt, sondern auf den Bandenchef zielt. Bevor er abdrücken kann, wird er von Sam Beasley erschossen, aber im Fallen tötet er auch noch den Spieler.

Link redet mit Claude und versucht, ihn für ein bürgerliches Leben zu gewinnen, aber der Gangster, für den Dock Tobin ebenfalls ein Vaterersatz war, will den alten Mann nicht verlassen. Er hat durchschaut, dass Link nur zum Schein bei dem Bankraub mitmacht, weiß aber auch, dass der Bandenchef es nicht glauben will. Er erklärt Link, er werde Dock Tobin beschützen.

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In einiger Entfernung von Lessew schlägt die Bande ein Lager auf. Link erhält den Auftrag, mit Trout in die Stadt zu reiten und die Lage auszukundschaften. Bevor sie aufbrechen, flüstert Claude dem stummen Trout zu, er solle Link in der Stadt töten.

Es stellt sich heraus, dass Lessew seit fünf Jahren eine Geisterstadt ist. In der ehemaligen Bank hat sich ein älteres mexikanisches Paar einquartiert. Weil ihr Mann (Joe Dominguez) gerade nicht da ist, empfängt Juanita (Tina Menard) die Eindringlinge mit einem Revolver in der Hand, um sich verteidigen zu können. Trout erschießt sie kaltblütig. Link packt die Waffe der Toten und tötet damit den Gangster.

Einige Stunden später kommen Claude und Ponch angeritten. Sie sehen Trouts Leiche und greifen Link an. Der wird zwar bei dem Schusswechsel an der linken Schulter verletzt, kann aber die beiden Bandenmitglieder töten.

Danach reitet er zurück. Billie liegt mit zerrissenen Kleidern auf einem Planwagen: Sie wurde von Dock Tobin vergewaltigt. Der Bandenchef, der nun begriffen hat, dass seine Zeit abgelaufen ist, zielt mit seinem Colt in Links Richtung und drückt ab, damit dieser ihn erschießt.

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In „Der Mann aus dem Westen“ („Man of the West“) spielt Gary Cooper einen ehemaligen Banditen, der seit Jahren ein neues Leben als rechtschaffener Bürger und Familienvater führt. Die kriminelle Vergangenheit holt den wortkargen, vom Schicksal gezeichneten Helden jedoch ein.

Das Drehbuch für den Western schrieb Reginald Rose nach dem Roman „The Border Jumpers“ von Will C. Brown (1905 – 1995). Die ruhig erzählte Geschichte ist an etlichen Stellen unplausibel. Sehenswert ist „Der Mann aus dem Westen“, weil es sich um einen Klassiker mit Gary Cooper handelt und Anthony Mann (1906 – 1967) zu den bedeutendsten Western-Regisseuren gehörte. (1960 drehte Anthony Mann den Film „Spartacus“, bis er nach Streitigkeiten mit Kirk Douglas von Stanley Kubrick abgelöst wurde.)

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2009

Natascha Wodin - Nastjas Tränen
Nastja ist zwar die Protagonistin des Romans, aber Natascha Wodin wählt eine andere Figur als Ich-Erzählerin und stellt das Geschehen aus deren Sicht dar. Wir erleben, wie die gut gemeinte Hilfe der Autorin zwar von Nastja angenommen, aber schließlich auch als bevormundend wahrgenommen wird. Und das spiegelt sich in der Komposition des ergreifenden Romans "Nastjas Tränen".
Nastjas Tränen