Spartacus

Spartacus

Spartacus

Originaltitel: Spartacus - Regie: Stanley Kubrick, Anthony Mann - Drehbuch: Dalton Trumbo, nach dem Roman "Spartacus" von Howard Fast - Kamera: Russell Metty und Clifford Stine - Schnitt: Robert Lawrence - Musik: Alex North - Darsteller: Kirk Douglas, Laurence Olivier, Jean Simmons, Peter Ustinov, Tony Curtis, Charles Laughton, John Gavin, Nina Foch, John Ireland, Woody Strode, Herbert Lom, John Dall, Charles McGraw, Joanna Barnes, John Hoyt u.a. - 1960; 185 Minuten (1960) / 200 Minuten (1991)

Inhaltsangabe

Der versklavte Fechtlehrer Spartacus flieht 73 v. Chr. mit etwa siebzig anderen Sklaven aus der Gladiatorenschule von Capua. Die Rebellen erhalten regen Zulauf und liefern den römischen Legionen schließlich einen regelrechten Krieg. Mehrmals siegen die Aufständischen, bis die römischen Soldaten sie nach zwei Jahren bei Paestum endgültig aufreiben und die überlebenden Sklaven kreuzigen.
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Kritik

Der Monumentalfilm "Spartacus" ist zwar nicht frei von pathetischen und klischeeartigen Elementen, aber die aufwändig inszenierten Kampfszenen sind überwältigend, und wir beobachten auch immer wieder die Mimik einzelner Gesichter. Sogar Nebenfiguren werden eindrucksvoll charakterisiert und dargestellt.
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Der Römer Lentulus Batiatus (Peter Ustinov) rettet den wegen eines Aufruhrs zum Tod verurteilten Sklaven Spartacus (Kirk Douglas) vor der Hinrichtung, weil er den überaus kräftigen und gewandten Mann für seine Gladiatorenschule in Capua haben möchte. Er kauft Spartacus und teilt ihm Varinia (Jean Simmons) als Frau zu, damit sie Kinder zeugen. Spartacus weigert sich jedoch, sie zu missbrauchen, denn er verliebt sich in die attraktive Sklavin und will erst mit ihr schlafen, wenn sie Mann und Frau sind.

73 v. Chr. kommt der Prätor Marcus Licinius Crassus (Laurence Olivier) nach Capua, um einige Gladiatoren zu erwerben. Um seine Auswahl treffen zu können, will er Kämpfe auf Leben und Tod sehen, auch wenn dabei mindestens jeder zweite Gladiator getötet wird. Spartacus unterliegt in der Arena seinem Freund Draba (Woody Strode), doch als das Publikum seinen Kopf fordert, tötet Draba nicht Spartacus, sondern gibt das Zeichen zum Aufstand der bereits seit längerem rebellischen Gladiatoren: Sie kämpfen die Wächter nieder, und die überlebenden Sklaven fliehen. Sie erhalten regen Zulauf und überfallen die Besitzungen großer Sklavenhalter, um ihre Reihen weiter aufzufüllen.

Spartacus gelingt es, den spontanen Gladiatorenausbruch zu einer Erhebung auszubauen, die das Römische Imperium erschüttert: Spartacusaufstands.

Nach mehreren siegreichen Schlachten gegen römische Legionen will Spartacus seine Truppen 71 v. Chr. auf den Schiffen der von Rom verfolgten Seeräuber nach Sizilien übersetzen, aber die Piraten nehmen auch römische Schmiergelder und lassen Spartacus im Stich. Dem bleibt nichts anderes übrig, als sich den Gegnern zu einer letzten Schlacht zu stellen. Die Römer schlagen die Aufständischen vernichtend und kreuzigen die Überlebenden, darunter auch Spartacus. Varinia, die ihren geliebten Mann bis zuletzt begleitete, bleibt mit dem gemeinsamen Sohn zurück.

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„Spartacus“ gilt als einer der besten Monumentalfilme überhaupt. Er ist zwar nicht frei von pathetischen und klischeeartigen Elementen, aber die aufwändig inszenierten Kampfszenen sind überwältigend, und wir beobachten auch immer wieder die Mimik einzelner Gesichter. Sogar Nebenfiguren werden eindrucksvoll charakterisiert. Berühmt ist vor allem die Massenszene, in der die Römer wissen wollen, welcher der zahlreichen Gefangenen Spartacus ist und ein Sklave nach dem anderen aufsteht und ruft: „Ich bin Spartacus.“ Der Film ist ein Plädoyer für moralische Integrität, Loyalität und den mutigen Einsatz zugunsten der persönlichen Freiheit.

Dalton Trumbo schrieb das Drehbuch nach einem 1952 veröffentlichten Roman von Howard Fast (1914 – 2003). Kirk Douglas, um dessen Projekt es sich bei dem Film handelte, engagierte zunächst Anthony Mann als Regisseur, aber bereits nach einer Woche überwarfen sich die beiden, und Kirk Douglas wechselte Anthony Mann gegen den damals einunddreißigjährigen Stanley Kubrick aus, mit dem er 1957 den Antikriegsfilm „Wege zum Ruhm“ („Paths of Glory“) gedreht hatte. Stanley Kubrick zählte den Film allerdings nie zu seinen eigenen Werken, sondern betonte stets, er habe im Auftrag von Kirk Douglas gehandelt.

Die Dreharbeiten fanden in Spanien statt, u. a. mit zehntausend Komparsen, die von der Armee zur Verfügung gestellt wurden.

„Spartacus“ wurde in sechs Kategorien für einen „Oscar“ nominiert, und Peter Ustinov erhielt die Trophäe dann auch.

1991 wurde „Spartacus“ restauriert und um Material ergänzt, das man 1960 herausgeschnitten hatte, zum Beispiel eine homoerotische Szene im Badehaus, in der Marcus Licinius Crassus (Laurence Olivier) einen jungen Sklaven Antonius (Tony Curtis) anhimmelt.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2004

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