36. Tödliche Rivalen

36. Tödliche Rivalen

36. Tödliche Rivalen

36. Tödliche Rivalen – Originaltitel: 36 Quai des Orfèvres – Regie: Olivier Marchal – Drehbuch: Olivier Marchal, Franck Mancuso, Julien Rappeneau, Dominique Loiseau – Kamera: Denis Rouden – Schnitt: Hugues Darmois alias Hachdé – Musik: Erwann Kermorvant, Axelle Renoir – Darsteller: Daniel Auteuil, Gérard Depardieu, André Dussollier, Roschdy Zem, Valeria Golino, Daniel Duval, Francis Renaud, Catherine Marchal, Guy Lecluyse, Alain Figlarz, Vincent Moscato, Anne Consigny, Aurore Auteuil u.a. – 2004; 105 Minuten

Inhaltsangabe

Die beiden Kommissare Léo Vrinks und Denis Klein konkurrieren um das Amt des Pariser Polizeidirektors. Um an Informationen über eine Bande zu kommen, die Geldtransporter ausraubt, lässt Léo sich mit einem Häftling ein. Als dieser in Léos Beisein auf einem Freigang den Gangster erschießt, der ihn an die Polizei verriet, deckt Léo ihn. Durch einen anderen Informanten erfährt jedoch Denis davon. Während Léo zu 8 Jahren Haft verurteilt wird, macht Denis Karriere ...
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Kritik

Die Komplexität des düsteren Cop-Thrillers wirkt aufgesetzt, nicht zuletzt wegen überflüssiger Nebenhandlungen, deren Zusammenhänge nicht immer nachvollziehbar sind. Sehenswert ist "36. Tödliche Rivalen" wegen der beiden Hauptdarsteller Daniel Auteuil und Gérard Depardieu.
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Eddy Valence (Daniel Duval) von der Brigade de recherche et d’intervention (BRI) der Pariser Polizei soll nach Südfrankreich versetzt werden. Seine Kollegen feiern ausgelassen mit ihm, schrauben vor der Zentrale der Pariser Kriminalpolizei am Quai des Orfèvres ein Straßenschild ab und überreichen es ihm mit ihren Unterschriften als Abschiedsgeschenk.

Noch eine weitere personelle Änderung steht an: Der Polizeidirektor Robert Mancini (André Dussollier) rechnet mit seiner Beförderung zum Polizeipräfekten. Als Nachfolger hat er Léo Vrinks (Daniel Auteuil) im Auge, den Leiter der BRI. Das wird Denis Klein (Gérard Depardieu), dem ehrgeizigen Chef der Brigade de répression du banditisme (BRB) nicht gefallen.

Doch bevor Eddy Paris verlässt und Robert Mancini befördert wird, gilt es eine Serie von brutalen Überfällen auf Geldtransporter aufzuklären. Innerhalb von achtzehn Monaten wurden sieben Geldtransporter ausgeraubt, und dabei kamen neun Wachleute ums Leben. Aufgrund der Medienberichte ist die Polizei unter hohem Druck.

Die nicht mehr ganz junge Prostituierte Manou Berliner (Mylène Demongeot), die mit einem Dreiundvierzigjährigen namens Christo (Olivier Marchal) zusammenlebt, der bisher achtzehn Jahre in Gefängnissen verbrachte, wird von Gangstern zusammengeschlagen. Léo ist mit ihr befreundet. Als er sie besucht, verrät sie ihm den Namen eines Mitglieds der Bande, die es auf die Geldtransporter abgesehen hat: Victor Dragan (Jo Prestia). Doch als Léo ihn verhaften will, stürzt der Ganove sich aus dem Fenster.

Kurze Zeit später erhält Léo zu Hause einen Anruf von Hugo Silien (Roschdy Zem). Der Strafgefangene, der in drei Wochen aus der Haft entlassen werden soll, möchte sich während eines Freigangs mit Léo treffen und verspricht ihm Informationen über die Bande, nach der die Polizei mit Hochdruck fahndet. Léo lässt sich darauf ein, holt Silien mit seinem Privatauto ab und fährt ihn zu einem Ort, an dem Silien, wie er sagt, noch jemanden erwartet. Als eine Limousine auftaucht, springt Silien aus Léos Wagen und erschießt drei Männer in dem anderen Fahrzeug: den Gangster, der ihn an die Polizei verriet, dessen Leibwächter und den Chauffeur. Eine Prostituierte, die im Fond saß, rennt davon. Léo schaut entsetzt zu. Silien verlangt von ihm als Gegenleistung für die Informationen, dass er ihn deckt und ihm für die Tatzeit ein Alibi verschafft.

Mit einem Großaufgebot der Polizei umstellt Léo das Versteck der Bande. Er ist für den Einsatz verantwortlich. Denis missachtet jedoch den ausdrücklichen Befehl seines Konkurrenten um das Amt des Polizeidirektors, steigt aus dem Wagen und provoziert einen übereilten Zugriff. Dadurch kommt es zu einer Schießerei, bei der Eddy Valence getötet und die Polizistin Ève Verhagen (Catherine Marchal) als Geisel genommen wird. Zum Glück kann Ève sich nach kurzer Zeit befreien.

Die BRI macht Denis für Eddys Tod verantwortlich. Er wird vom Dienst suspendiert, und man leitet ein Disziplinarverfahren gegen ihn ein.

Zu Denis‘ Informanten gehört ein Ganove namens Tony Vargas (Laurent Olmedo). Als zufällig die Prostituierte festgenommen wird, die bei dem von Silien erschossenen Gangster im Auto saß, verlangt Vargas von dem Kommissar, die Ausländerin vor der Abschiebung zu bewahren. Als Gegenleistung berichtet die Zeugin von dem Mord und sagt aus, dass Léo Vrinks, den sie bei ihrer Verhaftung wiedersah, mit dem Täter zusammen war.

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Vor den Augen seiner Frau Camille (Valeria Golino) und seiner elfjährigen Tochter Lola (Solène Biasch) wird Léo abgeführt. Der Untersuchungsrichter Rousseau (Frédéric Maranber) bestätigt den Haftbefehl. Das Disziplinarverfahren gegen Denis endet dagegen folgenlos, und er löst Robert Mancini im Amt des Polizeidirektors ab.

Während Léo zu acht Jahren Haft verurteilt wird, lässt der neue Polizeidirektor Camille observieren und ihr Telefon abhören. Wie von ihm erwartet, meldet Silien sich bei ihr. Camille trifft sich mit dem flüchtigen Mörder, der zu ihr ins Auto steigt und ihr mit 20 000 Euro aushilft. Als Silien in der Ferne eine Straßensperre erkennt, fordert er Camille auf, umzudrehen und Gas zu geben. Aber auch von dieser Seite kommen ihnen Polizeifahrzeuge entgegen. Denis befiehlt, den Kleinwagen von der Straße abzudrängen. Das Auto überschlägt sich mehrmals. Um später behaupten zu können, Camille sei von Silien erschossen worden, geht Denis zu dem Wrack, nimmt die Waffe des Verbrechers und gibt damit einen Schuss auf sie ab.

Nach sieben Jahren kommt Léo vorzeitig frei und erfährt, dass einige seiner früheren Kollegen nicht bereit waren, für Denis zu arbeiten. Ève Verhagen ließ sich lieber in den Innendienst versetzen, und Titi Brasseur (Francis Renaud) quittierte sogar den Polizeidienst.

Titi wird von Gangstern überfallen, die aus ihm herausprügeln wollen, wer vor sieben Jahren eine Polizeiaktion gegen sie ausgelöst hatte. Léo war damals dafür verantwortlich gewesen. Bevor Titi ins Koma fällt, nennt er jedoch stattdessen den Namen des Polizeidirektors.

Léo beabsichtigt, den Tod seiner Frau zu rächen und Denis auf einem Polizeiball zu töten. Im Waschraum überrascht er ihn und droht, ihn zu erschießen. Statt abzudrücken, legt er die geladene Waffe unvermittelt an den Rand eines Waschbeckens und geht. Denis nimmt die Pistole, folgt ihm und beschimpft ihn, während Léo die Straße hinuntergeht, ohne sich noch einmal umzudrehen. Neben dem Polizeidirektor hält ein Motorrad. Der Beifahrer erschießt ihn.

Aus der Zeitung erfährt Léo von Denis‘ Tod. Danach trifft er sich mit seiner inzwischen beinahe erwachsenen Tochter Lola (Aurore Auteuil).

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Der Originaltitel „36 Quai des Orfèvres“ bezieht sich auf die Adresse der Pariser Kriminalpolizei. Im Deutschen wurde daraus „36. Tödliche Rivalen“.

In dem düsteren Cop-Thriller geht es um das tragisch endende Psychoduell von zwei miteinander konkurrierenden Polizeikommissaren. Die Handlung überrascht zwar mit unerwarteten Wendungen, wirkt jedoch konstruiert, und die Komplexität ist aufgesetzt, nicht zuletzt weil Olivier Marchal überflüssige Nebenhandlungen einbaut, deren Zusammenhänge nicht immer nachvollziehbar sind. Sehenswert ist „36. Tödliche Rivalen“ wegen der beiden Hauptdarsteller Daniel Auteuil und Gérard Depardieu.

Der Regisseur und Drehbuchautor Olivier Marchall ist in einer Nebenrolle als Christo zu sehen. Seine Ehefrau Catherine Marchal spielt die Polizistin Ève Verhagen, und die Tochter des aus der Haft entlassenen früheren Kriminalkommissars Léo Vrinks wird von Aurore Auteuil dargestellt, einer Tochter Daniel Auteuils.

Im Nachspann von „36. Tödliche Rivalen“ heißt es: „Im Gedenken an den Polizeikommandanten Christian Caron, der am 31. August 1989 bei einem Einsatz getötet wurde.“

Dean Georgaris soll das Drehbuch für ein Remake von „36. Tödliche Rivalen“ geschrieben haben. Es heißt, dass Martin Campbell in „36“ die Regie übernehmen werde. Als Hauptdarsteller sind George Clooney und Robert De Niro im Gespräch.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2009

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