Ring. Das Original

Ring. Das Original

Ring. Das Original

Ring. Das Original – Originaltitel: Ringu – Regie: Hideo Nakata – Drehbuch: Hiroshi Takahashi, nach dem Roman "Ring" von Kôji Suzuki – Kamera: Junichirô Hayashi – Schnitt: Nobuyuki Takahashi – Musik: Kenji Kawai – Darsteller: Nanako Matsushima, Miki Nakatani, Hiroyuki Sanada, Yuko Takeuchi, Hitomi Sato, Yoichi Numata, Yutaka Matsushige, Katsumi Muramatsu, Rikiya Otaka, Masako, Daisuke Ban u.a. – 1998; 95 Minuten

Inhaltsangabe

Als die Journalistin Reiko Asakawa erfährt, dass nicht nur ihre Cousine Tomoko, sondern auch drei Freunde der Schülerin unter mysteriösen Umständen starben, geht sie der Sache nach und erfährt von einem angeblich verfluchten Video, das die vier Jugendlichen eine Woche vor ihrem Tod anschauten. Sie beschafft sich das Video, und nachdem sie eine rätselhafte Bildersequenz gesehen hat, klingelt das Telefon: Reiko werde in sieben Tagen sterben, sagt eine Frauenstimme ...
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Kritik

Sehenswert ist die Verfilmung des Romans "Ring" von Koji Suzuki nicht wegen der (abstrusen) Handlung, sondern aufgrund der minimalistischen Inszenierung: Hideo Nakata erzählt die abstruse Geschichte ohne effekthascherische Horrorszenen.
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Sonntag, 5. September

Masami Kurahashi (Hitomi Sato) erzählt ihrer Schulfreundin Tomoko Oishi (Yuko Takeuchi) von einem unter Jugendlichen kursierenden Gerücht. Auf einem unbelegten Fernsehkanal sei eine geheimnisvolle Frau zu sehen. Wer die rätselhafte Bildersequenz angeschaut habe, erhalte einen Telefonanruf mit der Ankündigung des Todes in sieben Tagen. Tomoko schockiert daraufhin Masami mit der Behauptung, vor sieben Tagen mit Freunden zusammen eine Videoaufnahme der Ausstrahlung gesehen und einen entsprechenden Anruf erhalten zu haben. Nach dem ersten Schreck glaubt Masami an einen schlechten Scherz, aber kurz darauf ist Tomoko tot, und Masami wird mit schweren psychischen Störungen in eine psychiatrische Klinik eingeliefert.

Tomokos Cousine Reiko Asakawa (Nanako Matsushima) ist mit ihrem kleinen Sohn Yoichi (Rikiya Otaka) unter den Gästen der Trauerfeier im Haus ihrer Tante (Yôko Ôshima) und hört, dass die tote Schülerin obduziert werden soll, weil drei ihrer Freunde von der Seikei-Akademie gleichzeitig mit ihr starben. Die Todesursache konnte bisher nicht geklärt werden, aber es fiel auf, dass alle Gesichter verzerrt waren. Reiko, die als Journalistin tätig ist, geht der Sache nach und erfährt von dem angeblich verfluchten Video.

Montag, 13. September

Sie findet heraus, dass die vier toten Jugendlichen am 29. August zusammen in einem Ferienhaus im Naturpark Izu übernachteten. Reiko fährt hin und nimmt eine an der Rezeption herumliegende Videokassette mit, die angeblich niemandem gehört. Zu Hause schaut sie sich die Aufnahme an. Eine Frau steht vor einem Spiegel und dreht den Kopf, die Schriftzeichen auf einer alten Zeitungsseite tanzen über einem Vulkanausbruch, eine Person mit einer Kapuze über dem Kopf schimpft, Menschen kriechen über den Boden, und ein Ziehbrunnen ist zu erkennen. Sobald die Aufnahme beendet ist, klingelt das Telefon. Eine Stimme kündigt Reiko an, sie werde in sieben Tagen sterben.

Dienstag, 14. September

Weil Reiko befürchtet, dass die Todesdrohung ernst gemeint sein könnte, ruft sie ihren Ex-Mann Ryuji Takayama (Hiroyuki Sanada) zu Hilfe. Der Wissenschaftler lässt sich die Aufnahme zeigen, aber der Telefonanruf bleibt aus. Auf einem Polaroid, das er von Reiko macht, ist ihr Gesicht so verzerrt wie das der inzwischen toten Kinder auf in Izu geknipsten Erinnerungsfotos.

Mittwoch, 15. September

Ryuji betrachtet die Videosequenz Bild für Bild und versucht, sich einen Reim darauf zu machen.

Donnerstag, 16. September

Die auf dem Band zu hörenden Sprachfetzen sind in einem Dialekt, der auf der Vulkaninsel Oshima gesprochen wird.

Freitag, 17. September

In der Nacht wird Reiko wach und findet ihren Sohn Yoichi vor dem Fernsehgerät: Entsetzt merkt Reiko, dass er gerade das Video anschaute. Tomoko habe es ihm vor ihrem Tod gegeben, sagt er.

Ryuji liest in einer alten Zeitung, dass vor vierzig Jahren eine Frau namens Shizuko Yamamura (Toshiliko Takeda / Masako) einen Ausbruch des Vulkans auf Oshima prophezeite und sich, als er ausblieb, in den Krater stürzte [Suizid].

Wenn Sie noch nicht erfahren möchten, wie es weitergeht,
überspringen Sie bitte vorerst den Rest der Inhaltsangabe.

Samstag, 18. September

Um mehr über die Prophetin zu erfahren, haben Ryuji und Reiko eine Fähre genommen, die sie zu der Halbinsel Oshima bringt, wo sie am Samstagmorgen eintreffen. Yoichi ließen sie bei dessen Großvater zurück.

In ihrem Hotelzimmer hängt ein Spiegel an der Wand, der genauso aussieht wie der in der Videosequenz.

Sonntag, 19. September

Beim Wirt handelt es sich um Takashi Yamamura (Yoichi Numata), den Vater der unglücklichen Prophetin. Ryuji geht ihm zum Strand nach. Yamamura rät dem Besucher, vor dem heraufziehenden Unwetter abzureisen, aber Ryuji geht nicht darauf ein, sondern beschuldigt ihn, er habe versucht, mit seiner Tochter Shizuko Geld zu verdienen und deshalb damals Journalisten herbeigerufen. Ryuji weiß inzwischen, dass ein mit Shizuko liierter Wissenschaftler namens Heihachiro Ikuma (Daisuke Ban) ihre übersinnlichen Fähigkeiten beweisen wollte. Die beiden wurden jedoch als Betrüger verdächtigt. Shizuko stürzte sich daraufhin in den Krater; der Wissenschaftler tauchte mit der gemeinsamen Tochter Sadako (Chihiro Shirai) unter. Bei der Frau auf dem Video handelt es sich um die erwachsene Sadako (Rie Inou).

Montag, 20. September

Trotz des Unwetters finden Ryuji und Raiko einen Fischer, der sie zurückbringt. Sie vermuten, dass Ikuma seine Tochter Sadako im Naturpark Izu erschlug und die Leiche in einen Brunnen warf. Sie finden den Brunnen und fangen an, das Wasser auszuschöpfen – bis Reiko auf das Gerippe eines Mädchens stößt.

Nachdem sie die Polizei verständigt haben, fährt Ryuji seine frühere Ehefrau nach Hause.

Dienstag, 21. September

Ryuji sitzt am Schreibtisch und arbeitet. Da schaltet sich das Fernsehgerät ein. Der Brunnen im Naturpark Izu ist zu sehen. Ein Mädchen mit langen Haaren klettert heraus und kriecht durch den Bildschirm ins Zimmer.

Als Reiko nach Ryuji sieht, wurde seine Leiche bereits fortgebracht.

Sie fragt sich, warum sie überlebte. Was hat sie anders gemacht als Ryuji und die toten Kinder? Da fällt ihr ein, dass nur sie die Videokassette kopierte. Wer für ihre Verbreitung sorgt, bleibt offenbar verschont. Sofort ruft Reiko ihren Vater an und bittet ihn, dafür zu sorgen, dass er Yoichi auf der Stelle eine Kopie des Videos machen lässt.

Mittwoch, 22. September

Der Nachspann läuft ab.

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„Ringu“ – deutscher Titel: „Ring. Das Original“ – basiert auf dem ersten Band einer Romantrilogie des japanischen Schriftstellers Koji Suzuki. In der literarischen Vorlage ist allerdings ein Mann die Hauptfigur.

In seiner Verfilmung erzählt Hideo Nakata die im Grunde sehr einfache Geschichte langsam, bedächtig und stringent. Über eine Stunde lang mutet „Ring. Das Original“ nicht wie ein Horrorfilm an, sondern wie ein Thriller. Von unheilvollen Bildern – z. B.: dunkle Meereswogen – und einer düsteren Atmosphäre geht jedoch eine schaurige Wirkung aus, die durch den Soundtrack verstärkt wird.

Sehenswert ist der Kultfilm „Ring. Das Original“ nicht wegen der abstrusen Handlung, sondern aufgrund der Inszenierung: Der Horror in „Ring. Das Original“ ist gar nicht explizit zu sehen, sondern entsteht im Kopf des Zuschauers. Auf spektakuläre Schockeffekte wie in „Der Exorzist“ hat Hideo Nakata verzichtet. Der von ihm gewählte Minimalismus wurde ein Jahr später vom „Blair Witch Project“ aufgegriffen.

Aufgrund des Erfolgs einer Adaptation des Buches fürs Fernsehen und der Kinoverfilmung „Ringu“ von Hideo Nakata entstand eine ganze Reihe von „Ring“-Filmen: die Sequels „Ring 2“ (1998) und „Ring. Spiral“ (1998), das Prequel „Ring 0“ (2000) sowie zwei Remakes, eines in Korea – „Ring Virus“ (1999) –, das andere in Hollywood: „The Ring. Das Grauen schläft nie“ (2002).

Gore Verbinski drehte das Remake „The Ring. Das Grauen schläft nie“ mit Naomi Watts und Martin Henderson in den Hauptrollen. Beim Sequel zum Remake – „Ring 2“ – führte dann wieder Hideo Nakata Regie.

Originaltitel: The Ring – Regie: Gore Verbinski – Drehbuch: Ehren Kruger, nach einem Drehbuch von Hiroshi Takahashi und dem Roman „Ring“ von Kôji Suzuki – Kamera: Bojan Bazelli – Schnitt: Craig Wood – Musik: Hans Zimmer – Darsteller: Naomi Watts, Martin Henderson, David Dorfman, Brian Cox, Jane Alexander, Lindsay Frost, Amber Tamblyn, Rachael Bella, Daveigh Chase, Shannon Cochran, Sandra Thigpen, Richard Lineback u.a. – 2002; 115 Minuten

Originaltitel: The Ring 2 – Regie: Hideo Nakata – Drehbuch: Ehren Kruger, nach einem Drehbuch von Hiroshi Takahashi und dem Roman „Ring“ von Kôji Suzuki – Kamera: Gabriel Beristain – Schnitt: Michael N. Knue – Musik: Henning Lohner, Martin Tillman – Darsteller: Naomi Watts, Simon Baker, David Dorfman, Elizabeth Perkins, Gary Cole, Sissy Spacek, Kelly Stables u.a. – 2005; 110 Minuten

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Inhaltsangabe und Filmkritik: © Dieter Wunderlich 2009

Antonia Kerr - Blumen für Zoë
Bei dem Roman "Blumen für Zoë" handelt es sich um eine unterhaltsame, leicht zu lesende Road Story. Antonia Kerr schreibt flott, mit viel Humor und Ironie.
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Mehr als zwei Jahrzehnte lang las ich rund zehn Romane pro Monat und stellte sie dann mit Inhaltsangaben und Kommentaren auf dieser Website vor. Zuletzt dauerte es schon zehn Tage und mehr, bis ich ein neues Buch ausgelesen hatte, und die Zeitspanne wird sich noch verlängern: Aus familiären Gründen werde ich das Lesen und die Kommunikation über Belletristik deutlich reduzieren.