Mit aller Macht
Mit aller Macht
Inhaltsangabe
Kritik
Gouverneur Jack Stanton (John Travolta) verzichtet auf jedes Privatleben, denn er will für das Amt des US-Präsidenten kandidieren, und das geht nun einmal nicht unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Bald kann er selbst nicht mehr differenzieren zwischen seinen echten Überzeugungen und der Show, die er bieten muss, damit ihn die Öffentlichkeit wahrnimmt. Weil sachliches Argumentieren keine Nachrichten erzeugt, muss er Emotionen wecken und sich wie einen Markenartikel promoten. Dabei lauern die Medien auf jede Blöße, und wenn sie eine gefunden haben, fallen sie rücksichtslos über ihn her.
Stanton entwickelt sich zur Kunstfigur, doch immer wieder drohen seine erotischen Abenteuer das sorgfältig inszenierte Image zu zerstören.
Seine Frau Susan (Emma Thompson) weiß, dass er sie betrügt, aber sie erduldet alle Demütigungen und hält den Schein einer glücklichen Ehe aufrecht, denn sie will um jeden Preis First Lady werden.
In seinem 1996 zunächst anonym veröffentlichten Schlüsselroman „Primary Colors“ beleuchtete der Reporter Joe Klein die Zwänge und Mechanismen von Politikerkarrieren in einer modernen Demokratie. Mike Nichols machte daraus eine vergnüglichen Filmsatire auf hohem Niveau: „Mit aller Macht. Primary Colors“.
John Travolta und Emma Thompson, die den charismatischen Präsidentschaftskandidaten und seine ehrgeizige Ehefrau verkörpern, beweisen wieder einmal ihr herausragendes schauspielerisches Können. Dass sie wie Bill und Hillary Clinton aussehen, ist kein Zufall, aber der Film wurde bereits geschnitten, als Anfang 1998 die ersten Spekulationen über das Verhältnis des amerikanischen Präsidenten mit der Praktikantin Monica Lewinsky auftauchten – und der Regisseur befürchten musste, dass die Schlagzeilen die Fiktion überholten könnten.
Kathy Bates und das Drehbuch wurden für einen „Oscar“ nominiert.
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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2002