Sterben für Anfänger

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Sterben für Anfänger

Sterben für Anfänger – Originaltitel: Death at a Funeral – Regie: Frank Oz – Drehbuch: Dean Craig – Kamera: Oliver Curtis – Schnitt: Beverley Mills – Musik: Murray Gold – Darsteller: Matthew MacFadyen, Keeley Hawes, Andy Nyman, Ewen Bremner, Daisy Donovan, Alan Tudyk, Jane Asher, Kris Marshall, Rupert Graves, Peter Vaughan, Thomas Wheatley, Peter Egan, Peter Dinklage u.a. – 2007; 90 Minuten

Inhaltsangabe

Die Trauerfeier im Haus des Verstorbenen steht unter keinem guten Stern. Zuerst bringen die Bestatter die falsche Leiche. Dann lässt der heimliche Verlobte einer Nichte des Toten, der unwissentlich Halluzinogene genommen hat, die Trauerrede platzen, weil er glaubt, der Sarg bewege sich. Die Unterbrechung der Trauerfeier nutzt ein Kleinwüchsiger, die beiden Söhne des Verstorbenen mit Fotos zu erpressen, die beweisen, dass dieser ein homosexuelles Verhältnis mit ihm hatte ...
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Kritik

"Sterben für Anfänger" ist eine rabenschwarze Komödie von Frank Oz. In der überdrehten Handlung jagen sich die Pointen und Volten. Ein Feuerwerk von schrägen Einfällen, Klamauk und Situations-komik sorgt für zahlreiche Lacher.
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Daniels (Matthew MacFadyen) Vater ist gestorben. Die Witwe Sandra (Jane Asher), ihr Sohn und dessen Ehefrau Jane (Keeley Hawes), die zusammen in ihrem Haus in London wohnen, bereiten sich auf die Trauerfeier vor. Gleich danach wollen Jane und Daniel ausziehen und sich eine andere Wohnung nehmen. Sandra weiß davon noch nichts, aber Daniel geht davon aus, dass sein älterer Bruder Robert (Rupert Graves) sie mit nach New York nehmen wird, wo der erfolgreiche Schriftsteller ein Penthouse in Manhattan gemietet hat.

Die Bestatter bringen den Sarg. Ob Daniel noch einmal einen Blick auf den Toten werfen wolle, fragen sie und heben den Sargdeckel an. „Wer ist das?“, entfährt es Daniel, und es stellt sich heraus, dass die Leichen verwechselt wurden. Eilig fahren die Bestatter wieder los und kommen gerade noch rechtzeitig vor dem Eintreffen der ersten Gäste mit der richtigen Leiche zurück.

Auf dem Weg zur Trauerfeier holen Daniels Cousine Martha (Daisy Donovan) und ihr heimlicher Verlobter Simon (Alan Tudyk) Marthas jüngeren Bruder Troy (Kris Marshall) ab. Und weil Simon aufgrund eines Beinahe-Unfalls nervös ist, gibt Martha ihm eine Pille aus einem im Wohnzimmer herumstehenden Valium-Fläschchen, während Troy sich im Schlafzimmer anzieht. Weder Martha noch Simon ahnen, dass es sich bei der Pille nicht um ein Beruhigungsmittel handelt, sondern um ein von dem Pharmazie-Studenten hergestelltes Halluzinogen. Ohne das Fehlen einer Pille zu bemerken, steckt Troy das Fläschchen ein, um es nach der Trauerfeier einem Freund vorbeizubringen.

Robert prahlt zwar damit, erster Klasse nach London geflogen zu sein, aber als Daniel ihn daran erinnert, dass er die Hälfte der Beerdigungskosten übernehmen wollte, erklärt ihm der Schriftsteller, er sei trotz hoher Tantiemen pleite.

Howard (Andy Nyman), ein anderer Verwandter, fragt seinen Freund Justin (Ewen Bremner) während der Autofahrt, warum dieser darauf bestanden habe, von ihm mit zur Trauerfeier genommen zu werden. Offenbar hofft Justin seit einer Liebesnacht mit Martha auf eine gemeinsame Zukunft mit ihr. Kurz vor dem Ziel erhält Howard einen Anruf von Daniel mit der Bitte, den auf einen Rollstuhl angewiesenen Onkel Alfie (Peter Vaughan) aus dem Seniorenheim zu holen und mitzubringen.

Marthas Vater Victor (Peter Egan), der von der Verlobung seiner Tochter nichts weiß, kann Simon nicht leiden, und als dieser sich unter dem Einfluss der Droge seltsam verhält, schlägt seine Ablehnung in Zorn um.

Die Trauergäste und der Geistliche (Thomas Wheatley) äußern sich enttäuscht darüber, dass Daniel statt des Schriftstellers in der Familie die Trauerrede halten will. Kaum hat er damit begonnen, glaubt Simon, der Sarg bewege sich und macht die Anwesenden darauf aufmerksam. In dem Durcheinander kippt der Sarg vom Gestell, und der Tote fällt heraus.

Simon rennt in den Garten. Martha und ihr Bruder folgen ihm. Dabei verliert Troy das Valium-Fläschchen. Kurz darauf schließt Simon sich im Bad ein. Vergeblich redet Martha durch die geschlossene Türe auf ihn ein: Sie bringt ihn nicht dazu, wieder herauszukommen. Justin macht sich an Martha heran, aber sie lässt keinen Zweifel daran, dass sie nur mit ihm ins Bett ging, weil sie betrunken war.

Wenn Sie noch nicht erfahren möchten, wie es weitergeht,
überspringen Sie bitte vorerst den Rest der Inhaltsangabe.

Die Unterbrechung der Trauerfeier nutzt ein kleinwüchsiger Gast namens Peter (Peter Dinklage), um Daniel zu einer Unterredung unter vier Augen zu bitten. Im Arbeitszimmer des Verstorbenen zeigt er ihm Fotos, bis Daniel begreift, dass sein Vater heimlich ein homosexuelles Verhältnis mit Peter hatte. Nun droht Peter, die Fotos auch den anderen Gästen zu zeigen und verlangt 15 000 Pfund für sein Schweigen. Daniel ist schockiert und entsetzt. Er berät sich mit Robert und beginnt schließlich, einen Scheck auszustellen. Doch als Peter Roberts letzten Roman lobt und sich abfällig über Daniels Romanmanuskript äußert, in dem er inzwischen blätterte, zerreißt dieser den Scheck. Er stürzt sich auf den Kleinwüchsigen und lässt sich von seinem Bruder helfen, ihn mit einer Vorhangschnur zu fesseln. Da kommt Howard herein. Daniel und Robert, die noch immer mit Peter ringen, behaupten, dieser habe einen Anfall. Daraufhin verabreicht Howard ihm fünf Pillen aus dem Valium-Fläschchen, das er gerade im Garten fand.

Onkel Alfie ruft nach Howard: Er muss dringend zur Toilette. Weil Simon das Bad im Obergeschoss blockiert und sich das WC im Parterre neben dem Arbeitszimmer befindet, wird der gefesselte Kleinwüchsige hinter der Couch versteckt. Als die anderen Männer abgelenkt sind, springt Peter auf und hüpft trotz seiner Fesseln im Drogenrausch auf der Couch herum, bis er stürzt, mit dem Kopf gegen die Kante der Tischplatte kracht und leblos auf dem Boden liegen bleibt.

Während sich die Trauergesellschaft schaulustig im Garten versammelt, weil Simon splitternackt aus dem Bad-Fenster geklettert ist, auf dem Dach herumturnt und damit droht, in die Tiefe zu springen, legen Daniel und Robert den augenscheinlich toten Erpresser zu seinem verstorbenen Liebhaber in den Sarg. Auf diese Weise wollen sie die Leiche unbemerkt entsorgen.

Verzweifelt versucht Martha, ihren Verlobten vom Dach zu holen. Es gelingt ihr erst, als sie ihn wissen lässt, dass sie schwanger ist.

Endlich kann die Trauerfeier weitergehen. Erneut setzt Daniel zu seiner Rede an. Diesmal rumort es tatsächlich im Sarg, und plötzlich klappt Peter den Deckel auf. Die Fotos, die er bei sich hat, fallen der Witwe vor die Füße. So erfahren sie und die anderen Trauergäste von der Homosexualität des Verstorbenen.

Trotz des Tumults redet Daniel weiter, und schließlich hören alle aufmerksam zu, wie er respektvoll sagt: „Mein Vater war ein außergewöhnlicher Mann.“

Danach lobt Robert die Rede und erklärt sich bereit, Sandra mit nach New York zu nehmen.

Weil Onkel Alfie aufgeregt von einer zweiten Leiche im Arbeitszimmer redet, gibt Jane ihm zur Beruhigung zwei Pillen aus dem herumstehenden Valium-Fläschchen. Im letzten Bild sehen wir den eigentlich Gelähmten nackt auf dem Dachfirst sitzen.

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„Sterben für Anfänger“ ist eine rabenschwarze Komödie von Frank Oz. In der überdrehten Handlung jagen sich die Pointen und Volten. Obwohl alles auf engstem Raum stattfindet, geschieht so viel gleichzeitig, dass die Kamera zwischen den einzelnen Szenen hin und her springt, wobei das Timing der Schnitte die Wirkung noch verstärkt. Mit einem Feuerwerk von schrägen Einfällen, Klamauk und Situationskomik sorgen Dean Craig (Drehbuch) und Frank Oz (Regie) in „Sterben für Anfänger“ für zahlreiche Lacher.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2010

Frank Oz (kurze Biografie / Filmografie)

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Phil Marlowe berichtet in der Ich-Form, was er wahrnimmt, denkt und vermutet. Er ist kein Mann der großen Worte, aber er verliert selten seinen trockenen Humor. Schon das macht "Der große Schlaf" zu einem besonderen Lesevergnügen.
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Mehr als zwei Jahrzehnte lang las ich rund zehn Romane pro Monat und stellte sie dann mit Inhaltsangaben und Kommentaren auf dieser Website vor. Zuletzt dauerte es schon einen Monat, bis ich ein neues Buch ausgelesen hatte. Aus familiären Gründen reduziere ich das Lesen und die Kommunikation über Belletristik.