Getaway
Getaway
Inhaltsangabe
Kritik
Der Antrag des Häftlings Carter („Doc“) McCoy (Steve McQueen), nach vier Jahren wegen guter Führung vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen zu werden, wird von einer Kommission abgelehnt. Beim nächsten Besuch seiner Frau Carol (Ali MacGraw) bittet Doc sie, dem ebenso korrupten wie einflussreichen Politiker Jack Beynon (Ben Johnson) auszurichten, er sei jetzt zu kaufen.
Kurz darauf darf Doc die Haftanstalt verlassen. Als Gegenleistung verlangt Beynon, dass Doc für ihn mit seiner Frau sowie den beiden Gangstern Rudy Butler (Al Lettieri) und Frank Jackson (Bo Hopkins) einen Bankraub durchführt. Dabei scheint zunächst alles nach Plan zu laufen, aber dann erschießt Jackson einen Wachmann (Dick Crockett). Butler, der die erbeuteten 500 000 Dollar für sich allein haben will, tötet auf der Flucht zunächst Jackson und will auch Doc aus dem Weg räumen. Der streckt Butler zwar mit mehreren Schüssen nieder, aber der Getroffene überlebt mit einer Verletzung am linken Schlüsselbein, weil er vor dem Coup eine kugelsichere Weste angezogen hatte.
In den Nachrichten heißt es, es seien 750 000 Dollar aus der Bank geraubt worden.
Wie vereinbart, sucht Doc den Politiker auf, um mit ihm die Beute zu teilen. Während er die Geldbündel auspackt, erfährt er, dass Beynons im Aufsichtsrat der Bank sitzender Bruder 250 000 Dollar unterschlagen hatte und der Bankraub vor allem dazu diente, dies zu vertuschen. Außerdem, so erzählt Beynon weiter, habe nicht nur der Bankraub zu dem Preis gehört, für den er Doc aus dem Gefängnis holte, sondern auch eine Nacht mit Carol. Die taucht in diesem Augenblick auf und erschießt Beynon im Zorn.
Dass seine Frau mit Beynon schlief, ist für Doc kaum zu verkraften, und sie geraten in einen heftigen Streit. Trotzdem wollen sie sich gemeinsam mit der halben Million nach Mexiko absetzen.
Fahndungsfotos von ihnen sind im Fernsehen und in den Zeitungen. Mehrmals werden sie erkannt und können nur durch ihre Wachsamkeit einer alarmierten Polizeistreife entkommen. Hin und wieder schießt sich Doc den Weg rücksichtslos frei. Sie wissen, dass sie sich nicht nur vor der Polizei in Acht nehmen müssen, sondern auch vor Beynons Bruder und dessen Bande, die den Tod des Clanchefs rächen wollen und hinter dem Geld her sind.
Dass Butler noch lebt und ihnen auf den Fersen ist, ahnen sie noch nicht. (Doc nimmt an, Butler habe seinen Rat, bei dem Banküberfall eine kugelsichere Weste zu tragen, nicht befolgt.) Nachdem er den Arzt Harold Clinton (Jack Dodson) mit vorgehaltener Waffe zwang, seine Wunde zu versorgen, nahm er ihn und seine Ehefrau Fran (Sally Struthers) als Geiseln und lässt sich nun von ihnen in ihrem Wagen nach El Paso fahren. Während sie unterwegs in Motels übernachten, fesselt Butler den Arzt auf einen Stuhl und treibt es dann vor dessen Augen mit Fran im Bett. Nach einigen Tagen hält Clinton das nicht mehr aus, und er erhängt sich.
Wenn Sie noch nicht erfahren möchten, wie es weitergeht,
überspringen Sie bitte vorerst den Rest der Inhaltsangabe.
Als die McCoys in einem Bahnhof auf den Zug nach El Paso warten und Carol den Koffer mit dem Geld in ein Schließfach heben will, hilft ihr ein höflicher Fremder (Richard Bright). Minuten später ist das Schließfach leer: Carol fiel auf einen Trickdieb herein! Sie erkennt ihn unter den Reisenden wieder, und Doc folgt ihm in einen abfahrenden Zug. Erst während der Fahrt merkt der Dieb, dass der gestohlene Koffer voller Geldbündel ist. Aber seine Freude währt nicht lang: Doc überwältigt ihn und nimmt ihm den Geldkoffer ab.
Im nächsten Bahnhof ruft der Kleinganove die Polizei und bringt sie auf die Spur der gesuchten Bankräuber.
Butler überrascht die McCoys in einem Hotel in El Paso, wird aber diesmal tatsächlich von Doc erschossen. Wieder entkommt das Gangsterpaar der Polizei.
Ein einfacher Mann, der mit seinem klapprigen Lastwagen Baumaterialien transportiert, ist bereit, Doc und Carol nach Mexiko zu bringen. Dass sie von der Polizei gesucht werden, stört ihn nicht weiter, aber er ist froh, dass sie verheiratet sind, denn er macht sich Sorgen über die um sich greifende Unmoral.
Ein paar Kilometer hinter der Grenze halten sie an. Für 30 000 Dollar – das Dreifache dessen, was der Mann im Jahr verdient – kaufen ihm die McCoys den Wagen ab, und er macht sich fröhlich zu Fuß auf den Weg zurück, während Doc und Carol weiterfahren, um ein neues Leben zu beginnen.
nach oben (zur Kritik bzw. Inhaltsangabe)Der Film „The Getaway“ basiert auf dem 1959 von Jim Thompson (1906 – 1977) veröffentlichten gleichnamigen Roman.
„Getaway“ ist ein anspruchsvoller Actionthriller, der einige brutale Szenen enthält, die aber nicht aufgesetzt wirken, sondern sich aus der Geschichte ergeben und bewusst für die Inhumanität der Gesellschaft stehen. Raub und Korruption, Gewalt und Sadismus, Verrat, Gefahr und Flucht, Liebe, Eifersucht und der Wunsch nach einem Neubeginn sind Themen in „Getaway“. Davon erzählen Walter Hill (Drehbuch) und Sam Peckinpah (Regie) temporeich, dramatisch, spannend und nicht zuletzt auch mit satirischem Humor.
Hektische Szenen wechseln mit längeren Einstellungen in der Totale. Das Bild springt zwischen den verschiedenen Handlungssträngen hin und her. Außergewöhnlich ist, wie Sam Peckinpah das Gefängnisleben durch eine Parallelmontage aus ganz verschiedenen Szenen beschreibt.
Die Filmmusik wurde zunächst von Jerry Fielding komponiert, doch weil sie Steve McQueen nicht gefiel, schrieb Quincy Jones einen neuen Score, von dem zwar Sam Peckinpah nicht begeistert war, der nun aber zu hören ist.
Ein Remake des Klassikers von Sam Peckinpah stammt von Roger Donaldson.
Getaway – Originaltitel: The Getaway – Regie: Roger Donaldson – Drehbuch: Amy Holden Jones, nach dem Drehbuch von Walter Hill und dem Roman „The Getaway“ von Jim Thompson – Kamera: Peter Menzies Jr. – Schnitt: Conrad Buff – Musik: Mark Isham – Darsteller: Alec Baldwin, Kim Basinger, Michael Madsen, James Woods, David Morse, Jennifer Tilly, James Stephens, Richard Farnsworth, Philip Seymour Hoffman, Burton Gilliam, Royce D. Applegate, Daniel Villarreal u. a. – 1994; 115 Minuten
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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2008
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