Reine Nervensache
Reine Nervensache
Inhaltsangabe
Kritik
Als der Notarzt bei dem gefürchteten Mafiaboss Paul Vitti (Robert De Niro) in New York eine Panikattacke diagnostiziert, schimpft dieser: „Wo hast du denn Medizin studiert, du blöder Penner. Das war ein Scheiß-Herzanfall!“ Eigentlich weiß Vitti es besser: Er leidet unter Angstzuständen, Schweißausbrüchen, Atemnot, Weinkrämpfen und Schlafstörungen. Im Bett versagt er, und es macht ihm keinen Spaß mehr, jemanden die Knochen brechen zu lassen. Er vernachlässigt nicht nur seine Familie, sondern auch seine Geliebten.
Da trifft es sich gut, dass sein Bodyguard Jelly (Joe Viterelli) gerade einen Seelenklempner kennen gelernt hat: Der von seinen Patienten aus der High Society gelangweilte Psychiater Dr. Ben Sobel (Billy Crystal) fuhr Jelly versehentlich mit dem Wagen auf. Da der Gangster gerade eine Leiche im Kofferraum hatte, war er nicht daran interessiert, die Polizei zu rufen. Sobel gab ihm jedoch seine Geschäftskarte und forderte ihn auf, sich zu melden, falls der Blechschaden größer als auf den ersten Blick erkennbar sein würde. – Also fahren Vitti und Jelly zur Praxis des Psychiaters und reißen ihn aus einer Sitzung. Sobel gerät erst einmal selbst in Panik, als er den Mafioso erkennt, aber er versteht bald, dass man Vitti nur einmal widerspricht und er keine Chance hat, eine Therapie zu verweigern.
Vitti erwartet von Sobel, dass dieser ihm innerhalb von zwei Wochen wieder zu seiner gewohnten Nervenstärke verhilft, denn dann findet ein Gipfeltreffen der Mafia-Familie statt, und Vitti weiß, dass sein Gegenspieler Primo Sidone (Chazz Palminteri) alles versuchen wird, um ihm die Führung streitig zu machen. Um Missverständnisse mit Sobel zu vermeiden, stellt Vitti klar: „Wenn Sie ’ne Schwuchtel aus mir machen, mach‘ ich Sie kalt.“
Um seine geplante Eheschließung nicht zu gefährden, verheimlicht Sobel den neuen Patienten, auch vor seiner Braut, der TV-Journalistin Laura MacNamara (Lisa Kudrow).
Die Hochzeit soll in Florida stattfinden. Vitti reist Sobel nach und holt ihn aus dem Bett, um seine psychischen Probleme mit ihm zu besprechen. Da hat der Bräutigam alle Hände voll zu tun, damit die Braut nichts merkt.
Als jedoch ein auf Vitti angesetzter Auftragskiller aus dem Fenster stürzt und tot im Hochzeitsbüffet landet, wird die Feier abgebrochen und verschoben.
Auch Sobel befindet sich in Gefahr, denn Vittis Kumpane sind besorgt, ihr Boss könne ihm Geheimnisse verraten haben. Und das FBI, das von der Verbindung zwischen dem Mafia-Boss und dem Psychiater erfährt, drängt Sobel, Belastungsmaterial gegen Vitti zu beschaffen. Es kommt noch schlimmer: Weil Vitti immer noch Angst hat, zu versagen und deshalb nicht wagt, an dem „Familientreffen“ teilzunehmen, zwingt er Sobel, ihn in der Rolle eines Consigliore zu vertreten …
nach oben (zur Kritik bzw. Inhaltsangabe)Kenneth Lonergan, Peter Tolan und Harold Ramis versuchen nicht, in der Gangsterkomödie „Reine Nervensache“ so etwas wie eine Moral zu transportieren. Stattdessen setzen sie auf die Ausgangssituation, die groteske Konfrontation eines Mafia-Bosses und eines Psychiaters, und entwickeln daraus ein Feuerwerk aus Situationskomik und Dialogwitz, eine unterhaltsame Persiflage auf die Klischees von Paten und Psychiatern. Robert De Niro, Billy Crystal, Lisa Kudrow, Joe Viterelli und Chazz Palminteri zeigen sich in bester Spiellaune und tragen maßgeblich zum Vergnügen bei.
Wegen des Erfolgs drehte Harold Ramis ein Sequel („Analyze That!“), das 2003 unter dem Titel „Reine Nervensache 2“ in die deutschen Kinos kam.
nach oben (zur Kritik bzw. Inhaltsangabe)Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2006
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