Teuflisch
Teuflisch
Inhaltsangabe
Kritik
Bei Elliot Richards (Brandan Fraser) handelt es sich um einen ebenso gutmütigen wie unbeholfenen Computer-Techniker, der seit vier Jahren in einem Call-Center angestellt ist und seinen Kollegen auf die Nerven geht, ohne es zu merken. Sie gehen ihm aus den Weg, denn wenn ihnen das nicht gelingt, versucht der einsame Kerl verzweifelt, private Kontakte mit ihnen zu knüpfen. Heimlich lachen und spotten die Kollegen über ihn.
Elliot ist zwar in seine Kollegin Alison Gardner (Frances O’Connor) verliebt, aber sie nimmt ihn kaum zur Kenntnis. „Lieber Gott, ich würde alles für diese Frau geben“, fleht Elliot nach einem gescheiterten Annäherungsversuch. Gott antwortet nicht, aber der Teufel nimmt sich des armen Kerls an. Statt mit Bocksfuß und Hörnern tritt Satan jedoch in Gestalt einer lasziven Schönen im feuerroten Kleid auf (Elizabeth Hurley).
Sie könne ihm jeden Wunsch erfüllen, behauptet sie, und dafür sorgen, dass er von seinen Kolleginnen und Kollegen respektiert werde. Weil sich Elliot erst einmal eine Cola und einen Big Mac wünscht, geht die Teufelin mit ihm zu McDonald’s, lässt ihn aber selbst für die Bestellung bezahlen. Dadurch fühlt Elliot sich in seinem Misstrauen bestätigt, dass die verführerische Frau gar nicht so teuflisch ist, wie sie vorgibt. Erst als sie sich Elliot vorübergehend wie ein Klischeebild des Teufels präsentiert, glaubt er ihr.
Sieben Wünsche wolle sie ihm erfüllen, verspricht sie, aber als Gegenleistung muss er einen zwanzig Zentimeter dicken Vertrag unterschreiben und sich verpflichten, ihr am Ende seine Seele zu übereignen. Für den Fall, dass er die Erfüllung eines Wunsches rückgängig machen wolle, gibt die Teufelin Elliot einen Pager mit. Er braucht nur dreimal die Sechs zu drücken, dann holt sie ihn zurück.
Elliots erster Wunsch besteht darin, nicht nur mit Alison verheiratet, sondern auch noch reich und mächtig zu sein. Also verwandelt der Teufel den unbedarften IT-Fachmann in einen kolumbianischen Drogenbaron. Er ist zwar mit Alison verheiratet, aber sie betrügt ihn mit ihrem Sprachlehrer Raoul (Rudolf Martin) und verheimlicht ihm auch nicht, dass sie ihn verachtet. Raoul macht ihm dann auch noch seine Machtstellung streitig und beginnt mit seinen Männern eine Schießerei. Auf der Flucht klammert Elliot sich an die Kufen eines abhebenden Hubschraubers. Hoch in der Luft nimmt er den Pager heraus, um den Albtraum zu beenden, aber das Gerät fällt ihm aus der Hand, und er stürzt hinterher. Im freien Fall gelingt es ihm, den Pager wieder zu ergreifen und dreimal auf die Sechs zu drücken.
Im nächsten Augenblick fällt er vor den Augen des in eine Politesse verwandelten Teufels auf die Motorhaube eines geparkten Autos.
Beim nächsten Versuch wünscht Elliot, dass er der sensibelste Mann auf der Welt ist und Alison ihn deshalb liebt. Prompt sitzt er mit seiner Angebeteten am Strand. Der Anblick des Sonnenuntergangs bringt ihn zum Weinen. Und wenn er nicht gerade weint, besingt er seine Liebe in Sonetten. Da tauchen drei Kerle auf und provozieren ihn. Alison, die Elliot zwar liebt, aber seine Sensibilität nicht länger erträgt und sich nach Sex mit einem richtigen Mann sehnt, lässt Elliot im Sand sitzen und geht mit den drei Machos mit.
Deshalb wünscht Elliot sich als Nächstes, ein reicher Basketballspieler mit einem athletischen Körper zu sein. Diesmal scheint es zu funktionieren: Alison sucht ihn in der Umkleidekabine auf, stellt sich als Reporterin vor und versucht, ihn zu einem Exklusivinterview zu überreden. Sie bewundert seinen kräftigen Körper. Doch als er das um die Hüfte geschlungene Handtuch lüftet und sie seinen winzigen Penis sieht, verabschiedet sie sich rasch.
Im nächsten Anlauf wird Elliot zu einem eloquenten und witzigen, charmanten und kultivierten Schriftsteller, der gerade einen Pulitzerpreis gewann. Alison begegnet ihm bei einer Abendgesellschaft, verliebt sich auf den ersten Blick in ihn und begleitet ihn zu seinem Apartment. Sie sträubt sich auch nicht dagegen, als er sie ins Schlafzimmer trägt. In seinem Bett liegt ein Mann. Elliot scheint ebenso überrascht zu sein wie Alison. Er sei doch nicht schwul, beteuert er, muss es dann aber doch zugeben.
Daraufhin denkt Elliot sich etwas ganz anderes aus: Er möchte eine bessere Welt schaffen, etwas Bedeutungsvolles tun, damit Alison ihn respektiert. Also wünscht er sich, US-Präsident zu sein. Auch diesen Wunsch erfüllt ihm die Teufelin und verwandelt ihn in Abraham Lincoln. Als Elliot merkt, wer er ist und dass er sich im Ford Theater in Washington, D. C., befindet, in dem Lincoln erschossen wurde, holt er schnell seinen Pager heraus und kann gerade noch den Notruf absenden, bevor der Attentäter abdrückt.
Elliot glaubt, noch zwei Wünsche offen zu haben, doch die Teufelin, die ihm diesmal auf dem Bildschirm seines Computers erscheint, klärt ihn darüber auf, dass sie ihm bereits sechs Wünsche erfüllt habe; er dürfe die Cola und den Big Mac nicht vergessen.
Verzweifelt geht Elliot in eine Kirche, um Gott anzurufen. Ein Geistlicher (Brian Doyle-Murray) nähert sich ihm und ermutigt ihn, ihm seine Sorgen anzuvertrauen. Als Elliot ihm seine Geschichte erzählt, hält er ihn für geistesgestört und lässt ihn von der Polizei abholen. In der Polizistin, die ihn in die Zelle sperrt, erkennt Elliot den Teufel wieder.
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Nach seiner Freilassung geht Elliot zu einem Nachtklub, von dem er weiß, dass er der Teufelin gehört. Die tritt an diesem Abend als Engel mit weißem Kleid und weißen Flügeln auf. „Ein Halloween-Kostüm“, erklärt sie. Elliot teilt ihr mit, dass er keinen weiteren Wunsch äußern wolle, denn es komme nicht darauf an, etwas zu besitzen, schon gar nicht ohne eigenes Zutun. Das habe er inzwischen eingesehen. Die Teufelin weist Elliot jedoch darauf hin, dass er vertraglich verpflichtet sei, sieben Wünsche zu äußern und nach deren Erfüllung seine Seele herzugeben. Da wünscht Elliot seiner großen Liebe Alison ein glückliches Leben.
Er ahnt nicht, dass der Vertrag aufgrund einer Klausel (§ 667) ungültig wird, sobald er einen selbstlosen Wunsch äußert. Elliot darf also seine Seele behalten.
Zurück in der Firma, nimmt er allen Mut zusammen, spricht Alison an und lädt sie auf eine Tasse Kaffee ein. Freundlich klärt sie ihn darüber auf, dass sie bereits einen Lebensgefährten habe.
Enttäuscht geht Elliot nach Hause. In die Nachbarwohnung zieht gerade eine schöne junge Frau ein, die Alison zum Verwechseln ähnlich sieht: Nicole de la Russo (Frances O’Connor). Gern nimmt sie seine Hilfe an.
Einige Zeit später gehen Elliot und Nicole Arm in Arm durch eine Straße. Die Teufelin und Elliots früherer Mithäftling (Gabriel Casseus), die gerade Schach spielen, bemerken das Paar, und die Teufelin nutzt die Ablenkung ihres Gegners, um rasch ein paar Figuren zu verschieben.
nach oben (zur Kritik bzw. Inhaltsangabe)Anders als die Märchenfee erfüllt der Teufel in „Teuflisch“ nicht nur drei, sondern sieben Wünsche – ebensoviele wie es Todsünden gibt. Wünsche können teuflische Folgen haben. Statt sich die Erfüllung von Wünschen zu erträumen, sollte man sich Ziele setzen und selbst an deren Realisierung arbeiten: Jeder ist seines Glückes Schmied! Im Idealfall werden die Ziele auch noch selbstlos gewählt. Elliot lernt dies und lässt sich nicht länger von Blendwerk täuschen („Bedazzled“ lautet der Originaltitel des Films).
Bei „Teuflisch“ („Bedazzled“) handelt es sich um ein Remake des Films „Mephisto ’68“ („Bedazzled“) von Stanley Donen.
Mephisto ’68 – Originaltitel: Bedazzled – Regie: Stanley Donen – Drehbuch: Peter Cook und Dudley Moore – Kamera: Austin Dempster – Schnitt: Richard Marden – Musik: Dudley Moore – Darsteller: Peter Cook, Dudley Moore, Eleanor Bron, Raquel Welch, Alba, Robert Russell, Barry Humphries, Parnell McGarry, Danièle Noël, Howard Goorney, Michael Bates, Bernard Spear, Robin Hawdon, Michael Trubshawe, Evelyn Moore, Charles Lloyd Pack, Lockwood West, Betty Cooper u.a. – 1967; 105 Minuten
Harold Ramis ging es in der Komödie „Teuflisch“ offensichtlich nicht um inhaltliche oder formale Ambitionen, sondern darum, die Kinogänger zu unterhalten. „Teuflisch“ ist denn auch eine lustige Sketch-Revue, deren Witz hauptsächlich darin besteht, dass der Tollpatsch Elliot Richards von einem Fettnäpfchen ins nächste tritt, bis er daraus lernt.
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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2008
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