Reine Nervensache 2
Reine Nervensache 2
Inhaltsangabe
Kritik
Seit zweieinhalb Jahren sitzt der ehemalige New Yorker Mafiaboss Paul Vitti (Robert De Niro) im Gefängnis Sing-Sing. Vier Wochen bevor er entlassen werden soll, überlebt er einen Mordanschlag in seiner Zelle nur, weil er sich rechtzeitig unter der Pritsche versteckte. Panisch vor Angst ruft er seinen Psychiater Dr. Ben Sobel (Billy Crystal) an. Der sitzt in der Kirche und wird gerade aufgefordert, die Leichenrede auf seinen verstorbenen Vater Isaac Sobel zu halten, als das Handy klingelt. Deshalb ist es eigentlich verständlich, dass er das Telefongespräch auf ein paar Sätze beschränkt, aber der Mafiapate ist es nicht gewohnt, dass man ihm nicht zuhört.
Nachdem er einen zweiten Mordanschlag überlebt hat, tanzt Vitti auf einem Tisch in der Gefängniskantine und grölt Songs aus „West Side Story“. Zwischendurch verfällt er in eine Art katatone Starre.
Nach der Trauerfeier tauchen die FBI-Agenten Miller und Cerrone (James Biberi, Callie Thorne) bei Dr. Sobel auf und fahren mit ihm zum Gefängnis. Der Psychiater soll feststellen, ob Vitti simuliert oder tatsächlich verrückt geworden ist. In den katatonen Phasen reagiert Vitti auf nichts und zuckt nicht einmal mit einer Wimper, wenn Sobel ihm eine Spritze in den Oberschenkel haut. Der Fachmann kommt deshalb zu der Diagnose, dass Vitti nicht simuliert, sondern am Beginn einer katatonen Schizophrenie steht.
Aufgrund der Diagnose verpflichtet FBI-Direktor Richard Chapin (John Finn) den Psychiater, Vitti während der restlichen vier Wochen der Haftzeit in seinem Haus zu betreuen. Vergeblich wehrt Sobel sich: „Ich musste meinen Kindern sagen, dass wir keinen Hund haben können, und jetzt bringe ich Paul Vitti mit nach Hause.“ Seine Frau Laura (Lisa Kudrow) ist entsetzt, als er mit dem Gangster zurückkommt, der die Geistesstörung doch nur simulierte, weil er sich im Gefängnis nicht mehr sicher fühlte.
Richard Chapin erwartet, dass Vitti sich nun rasch wieder selbst in Schwierigkeiten bringt und deshalb aufs Neue zu einer Haftstrafe verurteilt werden kann.
Am Abend lässt Vitti erst einmal Sheila (Donnamarie Recco) kommen, eine seiner früheren Geliebten, und treibt es mit ihr so laut, dass die Sobels nicht schlafen können.
Sobel leidet seit dem Tod seines dominanten Vaters an einer Identitätskrise und bezweifelt, ob er den Beruf des Psychiaters gewählt hätte, wenn nicht sein Vater einer gewesen wäre. Seine Unruhe bekämpft er mit Psychopharmaka, aber dadurch wird alles nur schlimmer, und als er bei einem Sushi-Essen Reiswein trinkt, bewirkt die Kombination von Alkohol und Medikamenten, dass er lallt und sabbert.
Ungeachtet seiner eigenen Probleme bemüht Sobel sich redlich, aus Vitti einen anständigen Bürger zu machen. Vitti versucht sich als Autoverkäufer, Kellner und Schmuckhändler, fliegt jedoch überall noch am ersten Arbeitstag raus. Erst als Sobel ihn als Berater des Regisseurs Raoul Berman (Reg Rogers) bei der Gangsterfilm-Fernsehserie „Little Caesar“ unterbringt, scheint Vitti Fuß zu fassen.
Vitti findet heraus, dass die rivalisierende Mafia-Familie Rigazzi hinter den Mordanschlägen steckt. Deren Boss Lou Rigazzi (Frank Gio) beteuert, es habe sich um eigenmächtige Aktionen von Untergebenen gehandelt und versucht, Vitti auf seine Seite zu ziehen, aber darauf lässt dieser sich nicht ein, zumal er weiß, dass ihn die Mafia-Chefin Patti LoPresti (Cathy Moriarty-Gentile) durch Eddie DeVol (Raymond Franza) beschatten lässt, weil sie befürchtet, er könne ihr mit Hilfe der Familie Rigazzi die Führung streitig machen.
Schließlich beauftragt Vitti seinen treuen Bodyguard Jelly (Joe Viterelli), die Mitglieder der alten Bande zu holen.
Als Sobel vom FBI erfährt, dass Vitti einen neuen Coup plant, sucht er ihn. Er findet Vitti und dessen Kumpane in einem Nachtklub. Sie brechen gerade auf. Vitti rät Sobel, wieder nach Hause zu gehen, aber der Psychiater folgt den Gangstern, lauscht an einer Tür und hört, dass Vitti und Eddie DeVol mit ihren Leuten einen Goldtransport in Manhattan überfallen wollen. Als Sobel ertappt wird, rettet Vitti ihm das Leben, indem er behauptet, Sobel gehöre zu seinem Team. Da bleibt dem Psychiater nichts anderes übrig, als bei dem Goldraub mitzumachen.
Wenn Sie noch nicht erfahren möchten, wie es weitergeht,
überspringen Sie bitte vorerst den Rest der Inhaltsangabe.
Die Gangster halten den Konvoi durch eine Straßensperre auf, hieven das Transportfahrzeug mit einem Kran auf ein Hausdach, schweißen die verriegelte Tür auf und rauben Goldbarren im Wert von 20 Millionen Dollar.
Durch Zufall gerät Raoul Berman mit seiner Filmcrew zwischen die inzwischen eingetroffenen Polizeieinheiten. Der Regisseur glaubt, jemand habe das Drehbuch ohne sein Wissen geändert und ist völlig verwirrt.
Während die Goldbarren umgeladen werden, stellt sich heraus, dass Eddie ein falsches Spiel spielte: In Wirklichkeit arbeitet er nicht für Patti LoPresti, sondern für Lou Rigazzi. Als er seine Pistole auf den ihm verhassten Paul Vitti richtet, wird Ben Sobel zum Terrier: Er springt Eddie an und schlägt ihn zusammen.
Im letzten Augenblick verzichtet Vitti auf das Gold und entkommt mit Sobel und seinen Männern. Das FBI findet das gestohlene Gold bei der Familie Rigazzi und nimmt deren Mitglieder fest.
nach oben (zur Kritik bzw. Inhaltsangabe)Unter dem Titel „Analyze That! Reine Nervensache 2“ drehte Harold Ramis ein Sequel zu „Reine Nervensache“ („Analyze This!“) und setzte dabei auf die gleiche Grundidee, ohne zu beachten, dass diese den Reiz des Neuen verloren hatte. Auch bei „Reine Nervensache 2“ handelt es sich um eine durch Situationskomik und Dialogwitz unterhaltsame Parodie der Klischees von Gangstern und Psychiatern, aber in der zweiten Hälfte flacht das Sequel zu einer herkömmlichen Gaunerkomödie ab. Sehenswert komisch sind nach wie vor die beiden Hauptdarsteller Robert De Niro und Billy Crystal.
„Analyze That!“ spielte in den USA nur ein Drittel des Ergebnisses von „Analyze This!“ ein: gut 30 Millionen Dollar.
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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2006
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