Der Pferdeflüsterer

Der Pferdeflüsterer

Der Pferdeflüsterer

Der Pferdeflüsterer - Originaltitel: The Horse Whisperer - Regie: Robert Redford - Drehbuch: Eric Roth und Richard LaGravanese, nach dem Roman "Hi-Lo Country" von Nicholas Evans - Kamera: Robert Richardson - Schnitt: Tom Rolf, Freeman Davis und Hank Corwin - Musik: Thomas Newman - Darsteller: Robert Redford, Scarlett Johansson, Kristin Scott Thomas, Sam Neill, Diane Wiest, Chris Cooper u.a. - 1998; 160 Minuten

Inhaltsangabe

Bei einem Ausritt von zwei Mädchen kommt es zu einem schweren Unfall. Judith und ihr Pferd sind sofort tot; Grace und ihr Hengst überleben schwer verletzt. Statt das Tier einschläfern zu lassen, fährt Graces Mutter mit ihm und ihrer traumatisierten Tochter quer durch Amerika zu einem "Pferdeflüsterer".

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Kritik

Aus dem Roman "Der Pferdeflüsterer" von Nicholas Evans machte Robert Redford einen episch breiten Film mit großartigen Landschaftsaufnahmen. Es geht darum, ob der Mensch im Einklang mit sich und der Natur lebt oder sich in der Hektik des Großstadtlebens verliert.
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Die ehrgeizige, selbstbewusste und durchsetzungsfähige Chefredakteurin Annie MacLean (Kristin Scott Thomas) und ihr Ehemann Robert (Sam Neill), ein unauffälliger und doch erfolgreicher Anwalt, leben mit ihrer dreizehn- oder vierzehnjährigen Tochter Grace (Scarlett Johansson) in einer Luxuswohnung am Central Park im New York. Als sie wieder ein Wochenende in ihrem Landhaus verbringen, stiehlt Grace sich frühmorgens fort, um mit ihrer Freundin Judith (Catherine Bosworth) auszureiten. Judiths Pferd gleitet an einer verschneiten Anhöhe aus und stürzt. Grace wird von ihrem scheuenden Hengst abgeworfen. Ein Sattelschlepper rast auf sie zu, bremst und kommt ins Schleudern. Judith und ihr Pferd sterben noch an der Unglücksstelle. Grace wird im Krankenhaus ein Unterschenkel amputiert. Sie weiß noch nicht, dass ihr Hengst Pilgrim so schwer verletzt ist, dass die Tierärztin ihn einschläfern will. Das lässt Annie jedoch nicht zu.

Durch den Unfall ist Grace traumatisiert und hat allen Lebensmut verloren. Pilgrim überlebt wie durch ein Wunder, aber das Pferd ist völlig verstört und lässt – wie Grace – niemand an sich heran. Aus dem friedlichen Tier scheint eine Bestie geworden zu sein.

Während Robert hofft, dass Grace im Lauf der Zeit über ihre psychischen Verletzungen hinwegkommt, ist Annie nicht bereit, untätig abzuwarten. Sie hofft, dass Grace gesund wird, wenn das Mädchen Pilgrims Genesung erlebt. Von ihrer Sekretärin lässt sie sich alles verfügbare Material über die Heilung kranker Pferde kommen und findet heraus, dass es in Montana einen Mann gibt, Tom Booker (Robert Redford), der sich darauf verstehen soll, verstörte Tiere zu heilen. Einen „Pferdeflüsterer“ nennt man ihn deshalb. Sie ruft ihn an, doch er lehnt es ab, nach New York zu kommen und nach dem Pferd zu sehen. Er könne nichts für sie tun, meint er, bevor er einhängt.

Annie gibt nicht auf. Sie besorgt einen Pferdeanhänger und fährt ungeachtet des Protests ihrer zwischen Trotz und Apathie schwankenden Tochter mit ihr und Pilgrim quer über den Kontinent nach Montana zu Tom Booker, der dort auf der Rinderfarm seines Bruders Frank (Chris Cooper) und seiner Schwägerin Diane (Dianne Wiest) lebt.

Von Annies Mut und Entschlossenheit zeigt Tom sich beeindruckt. Zögernd erklärt er sich bereit, es mit Pilgrim zu versuchen.

Während Annie ihren Job über Telefon und Internet aus der Ferne ausübt, beginnt Tom mit dem Pferd zu arbeiten. Allmählich gewinnt er auch das Vertrauen des Mädchens. Parallel dazu überredet er Annie, das Handy einmal ausgeschaltet zu lassen und mit ihm in die herrliche Umgebung zu reiten. Nach einigen Wochen haben Intriganten in der Redaktion in New York erreicht, was sie wollten: Man legt Annie nahe, ihren Posten aufzugeben. Sie nimmt es einigermaßen gelassen hin und erzählt Diane, dass sie unsicher sei, ob sie überhaupt jemals wieder in einer Redaktion arbeiten wolle. Sie sei dabei, über ihren Lebensweg nachzudenken.

Woche um Woche wird Pilgrim zutraulicher. Im gleichen Maß entspannt sich das Verhältnis zwischen Annie und Grace. Annie fühlt sich immer stärker zu Tom hingezogen, und er verliebt sich in die starke Frau. Er lebt nicht schon immer auf dem Land, sondern er hatte in Chicago studiert und eine Kommilitonin von der Musikhochschule geheiratet, deren Cellospiel ihm nahe gegangen war. Doch als er mit ihr nach Montana zog, weil es ihm in der Großstadt zu eng war, hielt sie es in der Weite der Landschaft nicht lange aus und ihre Ehe zerbrach.

Überraschend taucht Robert auf. Er hat sich ein paar Tage frei genommen und kam mit dem Flugzeug. So wird er Zeuge von Toms Erfolg: Endlich lässt Pilgrim Grace wieder in seine Nähe, und sie darf ihn auch wieder reiten. Glücklich fällt Grace ihrer Mutter um den Hals. Annie muss sich nun entscheiden, ob sie mit Tom in der Wildnis bleiben oder Robert in die Großstadt folgen soll.

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Aus dem Roman „Der Pferdeflüsterer“ von Nicholas Evans machte Robert Redford einen episch breiten Film mit großartigen Landschaftsaufnahmen. Es geht darum, ob der Mensch im Einklang mit sich und der Natur lebt oder sich in der Hektik des Großstadtlebens verliert. „Der Pferdeflüsterer“ zeigt auch die heilende Wirkung eines verständnisvollen Umgangs mit Tieren.

Seit jenem Augenblick, als dem ersten Pferd ein Halfter angelegt wurde, gab es unter den Menschen einige wenige, die in die Seele der Tiere schauen konnten. Oft hielt man sie für Zauberer, vielleicht waren sie das auch. Und da sie Geheimnisvolles leise in gespitzte Ohren flüsterten, nannte man sie die Pferdeflüsterer. (Nicholas Evans: Der Pferdeflüsterer)

Buck Brannaman, einer der berühmtesten „Pferdeflüsterer“, der mit seiner Familie in Wyoming lebt, konnte als Berater gewonnen werden. Ihm kam es darauf an, dass die Heilung des traumatisierten Pferdes glaubwürdig erzählt wurde. „Jedes Pferd ist ein Individuum, wie ein Mensch“, erklärt er. „Sie müssen es von innen heraus verstehen, dann ergibt sich das Äußere von selbst.“

Bei der jungen Sängerin, die bei einem Fest auf dem Land mit einer Band auftritt, handelt es sich um Allison Moorer, eine Neuentdeckung, die ihre eigene Komposition vorträgt: „A Soft Place to Fall“. Dafür erhielt sie eine „Oscar“-Nominierung.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2003

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Mehr als zwei Jahrzehnte lang las ich rund zehn Romane pro Monat und stellte sie dann mit Inhaltsangaben und Kommentaren auf dieser Website vor. Zuletzt dauerte es schon einen Monat, bis ich ein neues Buch ausgelesen hatte. Aus familiären Gründen reduziere ich das Lesen und die Kommunikation über Belletristik.