Deep Throat

Deep Throat

Deep Throat

Originaltitel: Deep Throat - Regie: Gerard Damiano (alias Jerry Gerard) - Drehbuch: Gerard Damiano - Kamera: Harry Flecks - Schnitt: Gerard Damiano - Musik: Gerard Damiano - Darsteller: Linda Lovelace, Harry Reems, Dolly Sharp, Bill Harrison, William Love, Carol Connors, Bob Phillips, Ted Street , Jack Byron, Michael Powers, Gerard Damiano - 1972; 55 Minuten

Inhaltsangabe

"Deep Throat" handelt von einer Patientin, deren Klitoris im Rachen sitzt und die deshalb erst bei Fellatio richtig stimuliert wird.

mehr erfahren

Kritik

Mit 25 000 Dollar Produktionskosten und einem Einspielergebnis von 600 Millionen Dollar gilt "Deep Throat" als erfolgreichster Pornofilm überhaupt.

Der ehemalige Friseur Gerard Damiano (4. August 1928 – 26. Oktober 2008) drehte 1972 in sechs Tagen den 60 Minuten langen Pornofilm „Deep Throat“, der zugleich eine Parodie auf das Genre war. Darin geht es um eine junge Frau (Linda Lovelace), die noch nie einen Orgasmus hatte und deshalb einen Arzt (Harry Reems) aufsucht. Dr. Young entdeckt, dass bei seiner Patientin die Klitoris im Rachen sitzt und sie deshalb erst bei Fellatio (Deep Throating) richtig stimuliert wird.

Aber nicht wegen der Handlung oder gar künstlerischer Qualitäten stelle ich „Deep Throat“ hier vor, sondern wegen der außergewöhnlichen Wirkung.

Der finanzielle Aufwand – 25 000 Dollar – lohnte sich, denn „Deep Throat“ spielte 600 Millionen Dollar ein und gilt damit noch immer als erfolgreichster Pornofilm. Vergeblich hatte das FBI versucht, die Verbreitung von „Deep Throat“ zu verhindern. (4800 Seiten dick ist die FBI-Akte über Gerard Damiano.) „Deep Throat“ löste auf dem Höhepunkt der „sexuellen Revolution“ in den USA und in Europa eine Kontroverse über die Zensur aus. Die öffentliche Auseinandersetzung führte dazu, dass bald jeder das Filmplakat – ein leicht geöffneter Mund mit zinnoberrot geschminkten Lippen und schneeweißen Schneidezähnen – kannte und die Hauptdarstellerin Linda Lovelace zum ersten Pornostar wurde. Vor den Kinos, die den Streifen vorführten, standen die Besucher Schlange: „Deep Throat“ musste man gesehen haben! Dafür prägte die „New York Times“ den Begriff „Porno Chic“.

2005 kam die neunzigminütige Dokumentation „Inside Deep Throat“ ins Kino. Die Regisseure Randy Barbato und Fenton Bailey hatten sich mit der Geschichte des legendären Pornofilms beschäftigt, Fotos und Nachrichtenmeldungen zusammengetragen, „Experten“ wie Erica Jong, Norman Mailer, Hugh Hefner und Larry Flynt befragt und die Mitwirkenden Gerard Damiano, Linda Lovelace und Harry Reems zu Wort kommen lassen.

„Deep Throat“ war auch der Deckname des wichtigsten Informanten der Journalisten Bob Woodward und Carl Bernstein von der „Washington Post“, die Anfang der Siebzigerjahre den Watergate-Skandal aufdeckten: den Einbruch in die Wahlzentrale der Demokraten im Watergate-Hotel in Washington durch Beauftragte des damaligen republikanischen US-Präsidenten Richard Nixon, der daraufhin 1974 zurücktreten musste. Bob Woodward und Carl Bernstein verrieten nicht, wer sich hinter dem Decknamen „Deep Throat“ verbarg. Erst 2005 outete der ehemalige stellvertretende FBI-Direktor Mark Felt (*1913) sich selbst.

nach oben (zur Kritik bzw. Inhaltsangabe)

Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2005 – 2010

Linda Lovelace (Kurzbiografie)
Watergate-Skandal

Shirley Jackson - Die Möglichkeit des Bösen
Marie Schleef inszeniert die aus der Perspektive der Protagonistin erzählte Kurzgeschichte "Die Möglichkeit des Bösen" von Shirley Jackson und betont dabei die Rosensymbolik. Gesprochen wird nur ein einziger Satz: "Die Menschen sind böse und verkommen und müssen im Auge behalten werden." Diesen "Live-Stummfilm" zeigt Marie Schleef wie in Zeitlupe.
Die Möglichkeit des Bösen

 

(Startseite)

 

Nobelpreis für Literatur

 

Literaturagenturen

 

Mehr als zwei Jahrzehnte lang las ich rund zehn Romane pro Monat und stellte sie dann mit Inhaltsangaben und Kommentaren auf dieser Website vor. Zuletzt dauerte es schon zehn Tage und mehr, bis ich ein neues Buch ausgelesen hatte, und die Zeitspanne wird sich noch verlängern: Aus familiären Gründen werde ich das Lesen und die Kommunikation über Belletristik deutlich reduzieren.