Frances Ha

Frances Ha

Frances Ha

Frances Ha – Originaltitel: Frances Ha – Regie: Noah Baumbach – Drehbuch: Noah Baumbach, Greta Gerwig – Kamera: Sam Levy – Schnitt: Jennifer Lame – Musik: George Drakoulias – Darsteller: Greta Gerwig, Mickey Sumner, Adam Driver, Michael Zegen, Patrick Heusinger u.a. – 2012; 85 Minuten

Inhaltsangabe

Die 27-jährige Kalifornierin Frances Halladay träumt in New York vergeblich von einem Engagement als Tänzerin, und ohne festes Einkommen kann sie sich keine eigene Wohnung leisten. Ihr Freund trennt sich nicht zuletzt wegen ihrer Unschlüssigkeit von ihr. Auch von ihrer besten Freundin droht sie sich zu entfremden. Im Mittelpunkt der melancholischen Komödie "Frances Ha" steht eine junge Frau, die noch nicht ganz erwachsen ist und ihren Weg erst noch finden muss ...
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Kritik

Noah Baumbach und Greta Gerwig erzählen beiläufig und in lockerer Szenenfolge. Mit dem Verzicht auf Effekte, der Schwarz-Weiß-Fotografie und der unangestrengten Amateur-Ästhetik gehört die Komödie "Frances Ha" zum Mumblecore.
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Frances Halladay (Greta Gerwig) stammt aus Sacramento/Kalifornien. Im Alter von 27 Jahren teilt sie sich mit ihrer Freundin Sophie Levee (Mickey Sumner) eine Wohnung im New Yorker Stadtteil Brooklyn. Sie unterrichtet den Nachwuchs einer Tanzkompagnie und hofft auf ein festes Engagement als Tänzerin.

Als ihr Freund Dan (Michael Esper) vorschlägt, zusammenzuziehen, weiß sie nicht, was sie sagen soll. Dan deutet ihre Unentschlossenheit als mangelndes Interesse an ihm und beendet die Beziehung. Noch am selben Tag kündigt Sophie an, dass sie zu Lisa nach Tribeca ziehen werde. Mit dem Umzug nach Manhattan erfüllt sich ein Traum von ihr.

Allein kann Frances sich die Wohnung nicht leisten. Sie wird von Lev Shapiro (Adam Driver) und Benji (Michael Zegen) aufgenommen, zwei jungen Künstlern aus wohlhabenden Familien, die sich ein Apartment teilen und ihr zugestehen, weniger als ein Drittel der Miete beizusteuern, solange sie noch nicht über ein festes Einkommen verfügt.

Aber aus dem angestrebten Engagement wird nichts: Frances darf nicht einmal bei der geplanten Weihnachtsshow mitmachen.

Für fünf Wochen quartiert sie sich bei der Tänzerin Rachel (Grace Gummer) ein. Während eines Abendessens, zu dem Rachel sie mitnimmt, erfährt sie, dass Sophie und deren Freund Patch (Patrick Heusinger) nach Japan ziehen werden. Patch wurde nach Tokio versetzt, und Sophie hat ihre Stelle als Verlagsangestellte in New York gekündigt, um ihn begleiten zu können. Das Gespräch kommt auf Paris. Andy (Josh Hamilton), der Gastgeber, hat dort eine Zweitwohnung, und er bietet Frances an, sie könne dort übernachten, wenn sie einmal nach Paris komme. Obwohl sie sich den Flug eigentlich gar nicht leisten könnte, beschließt Frances spontan, sofort für zwei Tage nach Paris zu fliegen und von Andys Angebot Gebrauch zu machen.

Nach der Ankunft in Paris ruft Frances eine Freundin namens Abby (Serena Longley) an, kann aber nur eine Nachricht hinterlassen.

Sophie meldet sich telefonisch, unterrichtet ihre Freundin über die Absicht, nach Japan zu ziehen und lädt sie zu einer Abschiedsparty ein, ohne zu ahnen, dass sich ihre Gesprächspartnerin in Europa aufhält. Frances klärt sie nicht darüber auf und sagt unter einem Vorwand ab.

Abby meldet sich erst, als Frances bereits wieder in New York ist.

An Weihnachten besucht Frances ihre Eltern (Christine Gerwig, Gordon Gerwig) in Sacramento.

Colleen (Charlotte d’Amboise), die Managerin der Tanzkompagnie, für die Frances tätig war, bietet ihr eine Büroarbeit an und versucht, sie ihr mit dem Hinweis schmackhaft zu machen, dass sie in diesem Rahmen eigene Choreografien erarbeiten könnte. Irritiert lehnt Frances ab: Sie will nicht ins Büro, sondern tanzen.

Um etwas Geld zu verdienen, übernimmt Frances einen Sommerjob an dem College, das sie besuchte und zieht ins dazugehörige Wohnheim. Außerdem jobbt sie als Kellnerin bei einem Catering Service.

Bei einer Veranstaltung, bei der sie die Gäste bedient, trifft sie unerwartet auf Sophie und Patch, die zur Trauerfeier für Patchs Großvater nach New York gekommen sind.

Sophie betrinkt sich und sucht in der Nacht Zuflucht bei Sophie im Wohnheim. Sie vertraut sich ihrer Freundin an: In Japan erlitt sie eine Fehlgeburt. Sie hat vor, Patchs Heiratsantrag abzulehnen und ist des Lebens in Tokio überdrüssig. Frances schläft noch, als Sophie sich am Morgen davonstiehlt. Allerdings hinterlässt sie einen Zettel mit einem lieben Gruß.

Frances nimmt schließlich doch noch Colleens Angebot an. Die Premiere ihrer ersten eigenen Choreografie ist ein voller Erfolg, und das feste Gehalt erlaubt es ihr, eine Wohnung zu mieten. Das fürs Namensschild vorgesehene Sichtfenster an ihrer Tür ist allerdings zu klein. Kurzerhand knickt Frances das Kärtchen ab und schiebt es hinein: Statt Frances Halladay steht da eben nur Frances Ha.

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„Ich bin noch keine richtige Person“, meint Frances Halladay einmal. Die 27-Jährige möchte Tänzerin werden, wartet aber noch auf ein Engagement, und ohne festes Einkommen kann sie sich keine eigene Wohnung leisten. Ihr Freund trennt sich nicht zuletzt wegen ihrer Unschlüssigkeit von ihr. Auch von ihrer besten Freundin droht sie sich zu entfremden. Im Mittelpunkt der melancholischen Komödie „Frances Ha“ von Noah Baumbach steht eine junge Frau, die noch nicht ganz erwachsen ist und ihren Weg erst noch finden muss.

Noah Baumbach und Greta Gerwig – die auch die Titelrolle spielt – erzählen davon beiläufig und in lockerer Szenenfolge. Mit dem Verzicht auf Effekte, der Schwarz-Weiß-Fotografie und der unangestrengten Amateur-Ästhetik gehört „Frances Ha“ zu einem als „Mumblecore“ bezeichneten Subgenre des Independentkinos.

„Frances Ha“ erinnert ein wenig an die nouvelle vague und ist wohl auch als Hommage an Woody Allen gedacht.

Frances‘ wechselnde Adressen werden wie Zwischentitel eingeblendet.

Die Eltern der von Greta Gerwig dargestellten Filmfigur Frances Halladay werden übrigens von den „richtigen“ Eltern der Schauspielerin verkörpert.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2013

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Mehr als zwei Jahrzehnte lang las ich rund zehn Romane pro Monat und stellte sie dann mit Inhaltsangaben und Kommentaren auf dieser Website vor. Zuletzt dauerte es schon zehn Tage und mehr, bis ich ein neues Buch ausgelesen hatte, und die Zeitspanne wird sich noch verlängern: Aus familiären Gründen werde ich das Lesen und die Kommunikation über Belletristik deutlich reduzieren.