City by the Sea

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City by the Sea – Originaltitel: City by the Sea – Regie: Michael Caton-Jones – Drehbuch: Ken Hixon nach dem Zeitungsbericht "Mark of a Murderer" von Mike McAlary – Kamera: Karl Walter Lindenlaub – Schnitt: Jim Clark – Musik: John Murphy – Darsteller: Robert De Niro, Frances McDormand, James Franco, Eliza Dushku, William Forsythe, George Dzundza, Patti LuPone, Anson Mount, John Doman, Brian Tarantina, Drena De Niro, Michael P. Moran, Nestor Serrano, Matthew Cowles, Linda Emond, Cyrus Farmer u.a. – 2002; 100 Minuten

Inhaltsangabe

Vincent LaMarca war acht Jahre alt, als sein Vater wegen eines Verbrechens hingerichtet wurde. Inzwischen arbeitet er als Detective bei der Polizei von New York. Bei den Ermittlungen in einem Mordfall stößt er ausgerechnet auf die Spur seines 18-jährigen Sohnes Joey, mit dem er seit seiner Ehescheidung vor 14 Jahren keinen Kontakt mehr hatte. Hat Joey zwei Männer ermordet? LaMarca weiß nicht, ob er als Vater oder als Polizist handeln muss ...
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Kritik

Bei "City by the Sea" handelt es sich um eine gelungene Mischung aus Cop-Thriller und Familientragödie. Ken Hixon (Drehbuch) und Michael Caton-Jones (Regie) haben auf unnötige Action-Szenen verzichtet und sich stattdessen auf die Konflikte der Figuren konzentriert.
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Vincent LaMarca (Robert De Niro) war acht Jahre alt, als sein Vater 1959 auf dem elektrischen Stuhl hingerichtet wurde, weil er ein Baby entführt hatte, um von dessen Eltern Geld zu erpressen und das Opfer ums Leben gekommen war. Der Polizist, der seinen Vater gefasst hatte, kümmerte sich um Vincent. Der nahm sich vor, so gut zu werden, dass ihm nie jemand etwas würde anhaben können und bewarb sich zehn Jahre später beim New York Police Department. Inzwischen gehören er und sein langjähriger Partner Reg Duffy (George Dzundza) zu den erfahrenen Detectives der Mordkommission. Aber in seinem Privatleben versagte LaMarca: Vor vierzehn Jahren verließ er seine Ehefrau Maggie (Patti LuPone) und seinen damals vierjährigen Sohn Joey und hat seither keinen Kontakt mehr mit ihnen. Seine engsten Beziehungen sind die zu Duffy und seiner dreiundvierzigjährigen Nachbarin Michelle (Frances McDormand), mit der er zwar hin und wieder schläft, die er jedoch nicht an seiner Gedankenwelt teilnehmen lässt, obwohl sie ihn liebt und verständnisvoll ist.

LaMarca weiß nicht, dass sein inzwischen achtzehn Jahre alter Sohn Joey (James Franco) drogensüchtig ist. Bei dem Versuch, sich Stoff zu besorgen, gerät Joey in eine Auseinandersetzung zwischen dem kleinen Dealer Snake (Brian Tarantina) und dessen Lieferanten Robert Monroe alias Picasso (Jay Boryea), und als er sich angegriffen fühlt, ersticht er Picasso.

Nachdem die Leiche Picassos gefunden wurde, sucht dessen Boss Spyder (William Forsythe) Snake auf und fragt ihn nach Joey, den er zufällig in der Nähe des Tatorts gesehen hatte. Aus Angst vor Spyder, der nicht zulassen will, dass einer seiner Männer ungestraft umgebracht wird, stellt Snake sich bei der Polizei und sagt aus, Joey habe Picasso in Notwehr getötet.

Ausgerechnet LaMarca und Duffy werden mit den Ermittlungen in dem Mordfall beauftragt.

Joey sucht Zuflucht bei Gina (Eliza Dushku), die einen kleinen Sohn von ihm hat: Angelo. Von ihr erfährt er, dass nicht nur die Polizei nach ihm fahndet, sondern auch Spyder hinter ihm her ist. Sobald Joey wieder fort ist, bringt Gina ihren Sohn zu LaMarca. Unter dem Vorwand, Zigaretten holen zu wollen, verlässt sie die Wohnung und ruft LaMarca von einer Telefonzelle an, um ihn zu bitten, auf seinen Enkel aufzupassen und ihm zu verraten, wo Joey sich versteckt. Dann taucht sie unter.

Während Michelle sich um Angelo kümmert, fahren LaMarca und Duffy zu dem von Gina genannten Ort, einem leer stehenden Fabrikgebäude in Long Beach. Dort wird Duffy aus dem Hinterhalt mit einem Revolver erschossen, auf dem die Spezialisten der Polizei Joeys Fingerabdrücke sicherstellen. Für LaMarcas Kollegen und die Medien ist der Fall klar: Der Enkel eines Schwerverbrechers ist ein Doppelmörder. Während eine gnadenlose Hetzjagd auf Joey beginnt, entzieht Chief Henderson (John Doman) dessen Vater den Fall, aber LaMarca, der um Duffy trauert, über sein Versagen bei der Erziehung seines Sohnes nachdenkt und sich zwischen der dienstlichen Pflicht und seiner Rolle als Vater hin- und hergerissen fühlt, ermittelt auf eigene Faust weiter.

Joey hatte zwar eine Waffe in seinem Versteck, aber nicht damit geschossen. Da er Spyder aus dem Gebäude rennen sah, nimmt er an, dass der Polizist von dem Drogenhändler ermordet wurde. Verzweifelt ruft er seinen Vater an und beteuert, Duffy nicht getötet zu haben. LaMarca verabredet sich mit seinem Sohn an einem Ort, wo sie, als Joey noch ein Kind war, Flugzeuge beobachtet hatten. Doch weil LaMarca sich nicht zwischen seinen Rollen als Vater und Polizist entscheiden kann, läuft Joey nach einem kurzen Gespräch wieder fort.

Detective Dave Simon (Anson Mount) findet in dem Fabrikgelände in Long Beach den blutigen Abdruck eines Schuhs, der nicht von Joey stammt, aber bei der Mordkommission hört niemand auf ihn. Da informiert er LaMarca über seine Entdeckung.

Wenn Sie noch nicht erfahren möchten, wie es weitergeht,
überspringen Sie bitte vorerst den Rest der Inhaltsangabe.

LaMarca, der von Joey erfahren hat, dass Duffy vermutlich von Spyder erschossen wurde, ruft den Kriminellen an, behauptet, er könne ihm den Mord nachweisen und verabredet sich mit ihm in einem Motelzimmer. Dort wartet er in seinem Wagen, bis er sieht, wie aus einem Pickup durchs Fenster des Zimmers geschossen wird. Er verfolgt das andere Fahrzeug und gelangt auf diese Weise zu Spyders Behausung. Nachdem er Simon telefonisch verständigt hat, bricht er bei Spyder ein, wird aber von dem Verbrecher überrascht. Joey, der ebenfalls dazukommt, rettet seinem Vater das Leben, indem er Spyder erschießt. Im nächsten Augenblick trifft ein Polizeiaufgebot vor dem Haus ein. LaMarca drängt seinen Sohn, ihm die Waffe zu geben, damit er sagen kann, er habe Spyder in Notwehr getötet, aber Joey will nicht länger fliehen, zeigt sich absichtlich am Fenster und schießt, um die Polizisten zu provozieren. LaMarca redet Joey zu, an Angelo zu denken. Als er sieht, wie ein Scharfschütze durchs Fenster auf Joey zielt, reißt er diesen herum und wird selbst in die Schulter getroffen.

Joey wird festgenommen. Er weiß jetzt, dass sein Vater zu ihm hält.

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Bei „City by the Sea“ handelt es sich um eine gelungene Mischung aus Cop-Thriller und Familientragödie. Ken Hixon (Drehbuch) und Michael Caton-Jones (Regie) haben auf unnötige Action-Szenen verzichtet und sich stattdessen auf die Konflikte der Figuren konzentriert, vor allem auf den – von Robert De Niro überzeugend dargestellten – Zwiespalt, in den Vincent LaMarca durch den Mordverdacht gegen seinen drogensüchtigen Sohn und die Konfrontation mit seiner Rolle als Vater gerät.

Ein Zeitungsartikel von Mike McAlary über einen Polizisten, der in einem Mordfall gegen seinen eigenen Sohn als Hauptverdächtigen ermittelte („Mark of a Murderer“), inspirierte Ken Hixon, das Drehbuch für den Film „City by the Sea“ zu schreiben. Der Titel bezieht sich auf die von Manhattan in knapp einer Stunde Bahnfahrt erreichbare Küstenstadt Long Beach. Das frühere Seebad ist heute eine Trabantenstadt von New York City. Weil der Ort nicht ganz so heruntergekommen ist, wie Michael Caton-Jones es zeigen wollte, fanden die entsprechenden Dreharbeiten in Ashbury Park, New Jersey, statt.

In einer Nebenrolle (als Vanessa Hansen) sehen wir Drena De Niro. Robert De Niro hatte sie als Ehemann ihrer Mutter Diahnne Abbott (1976 – 1988) adoptiert.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2007

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