Elizabeth Short


Elizabeth Short wurde am 24. Juli 1924 als Tochter von Cleo und Phoebe Mae Short in Hyde Park, einem Vorort von Boston, Massachusetts, geboren. Sie hatte zwei ältere Schwestern, Virginia und Dorothea, und bekam noch zwei jüngere: Eleonora und Muriel. Ihr Vater, ein Unternehmer, der Minigolfplätze anlegte, bis er in der Weltwirtschaftskrise 1929 ruiniert wurde, verließ die inzwischen in

Medford, Massachusetts, lebende Familie im Oktober 1930 und täuschte einen Suizid vor.

1940 brach Elizabeth Short die Schule ab. Den folgenden Winter verbrachte die Sechzehnjährige, die seit ihrer Kindheit unter Asthma litt, in Florida. 1942 arbeitete sie als Verkäuferin in einer Drogerie in Medford, bis ihr der Vater Geld schickte, damit sie im Dezember zu ihm nach Vallejo nördlich von San Francisco fahren konnte. Gemeinsam zogen sie im Januar 1943 nach Los Angeles, aber sie zerstritten sich innerhalb weniger Tage.

Elizabeth Short wurde von einer Bekannten in Los Angeles aufgenommen und war von Februar bis August 1943 in der Poststation der Armeebasis Camp Cooke bei Santa Barbara beschäftigt. Die Soldaten wählten das hübsche Mädchen zum „Camp Cutie“.

Am 23. September wurde Elizabeth Short in Santa Barbara betrunken aufgegriffen, und weil sie noch minderjährig war, brachte man sie zu ihrer Mutter nach Medford zurück. Vor dem Wintereinbruch zog sie nach Miami Beach, wo sie im September des folgenden Jahres eine Affäre mit dem Soldaten Gordon Fickling begann. Drei Monate später verliebte sie sich auf einer Silvesterfeier in den Fliegermajor Matthew M. Gordon, der sich bei einem Heimaturlaub von Kriegsverletzungen erholte. In Medford wartete Elizabeth Short auf die Rückkehr ihres Verlobten aus dem Krieg, doch am 22. August 1945 erhielt sie die Nachricht, dass Matt Gordon am 10. August bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen war.

Den Winter 1945/46 verbrachte Elizabeth Short erneut in Florida.

Im April 1946 reiste sie von Medford nach Chicago und erneuerte dort ihre Beziehung mit Gordon Fickling. Der zog kurze Zeit später nach Long Beach bei Los Angeles, und Elizabeth Short folgte ihm im Juli 1946. Eigentlich hatten sie vorgehabt, zu heiraten, aber Fickling trennte sich nach wenigen Wochen von ihr.

Im Dezember fuhr Elizabeth Short nach San Diego. Weil sie kein Geld hatte, versuchte sie, in einem Kino zu übernachten. Die Kassiererin Dorothy French entdeckte sie und nahm sie mit nach Hause. Dort blieb sie bis Anfang Januar.

Ein Mann namens Robert Manley nahm die Anhalterin am 8. Januar 1947 mit nach San Diego und ließ sie in seinem Motelzimmer mit übernachten. Am nächsten Morgen brachte er sie nach Los Angeles. Elizabeth Short behauptete, sich im Biltmore Hotel mit ihrer in Berkeley lebenden Schwester Virginia treffen zu wollen, aber Robert Manley saß bis zum Abend mit ihr in der Lobby des Hotels, ohne dass Virginia auftauchte.

Am 15. Januar fanden zwei Frauen auf einem unbebauten Grundstück bei der South Norton Avenue Los Angeles eine Leiche, die später als die von Elizabeth Short identifiziert wurde. Man hatte der nackten Toten die Mundwinkel bis zu den Ohren aufgeschnitten, die Brüste und die Vulva verstümmelt und den Körper in Hüfthöhe zerteilt. Die gerichtsmedizinische Untersuchung ergab, dass die Zweiundzwanzigjährige am 14. oder 15. Januar ermordet wurde.

Die Medien stürzten sich auf den spektakulären Fall und machten Elizabeth Short posthum unter dem Namen „schwarze Dahlie“ berühmt. Trotz außergewöhnlich umfangreicher Ermittlungen konnte der Mord nicht aufgeklärt werden.

Joseph Pevney drehte über den Fall mit Efrem Zimbalist jr. und Ronny Cox in den Hauptrollen den Fernsehfilm „Who Is the Black Dahlia?“. James Ellroy verwendete den bestialischen Mord als Ausgangspunkt für den Plot seines Romans „Die schwarze Dahlie“ (1987) und machte dabei aus der Gelegenheitsarbeiterin ein Starlet. Elizabeth Short hatte jedoch noch nicht einmal als Statistin in einem Film mitgewirkt. Brian De Palma verfilmte den Roman: „Die schwarze Dahlie“.

© Dieter Wunderlich 2008

Brian De Palma: Die schwarze Dahlie

T Cooper - Lipshitz
In ihrem Roman "Lipshitz" spielt T Cooper mit Fiktion und Wirklichkeit, indem sie eine Familiensaga, von der wir nicht wissen, wie viel davon authentisch ist, mit Fakten u.a. über Charles Lindbergh verknüpft.
Lipshitz