Sexy Beast

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Sexy Beast. Bankraub wider Willen - Originaltitel: Sexy Beast - Regie: Jonathan Glazer - Drehbuch: Louis Mellis und David Scinto, nach einer Vorlage von Andrew Michael Jolley - Kamera: Ivan Bird und Dan Landin - Schnitt: John Scott und Sam Sneade - Musik: Roque Baños - Darsteller: Ben Kingsley, Ray Winstone, Ian McShane, Amanda Redman, James Fox, Cavan Kendall, Julianne White, Álvaro Monje u.a. - 2000; 80 Minuten

Inhaltsangabe

Der englische Safeknacker Gary ("Gal") Dove hat sich mit seiner Ehefrau Deedee in einer luxuriös eingerichteten Finca an der Costa del Sol zur Ruhe gesetzt. Plötzlich taucht sein früherer Kumpan Don Logan auf, um Gal im Auftrag eines Londoner Unterweltbosses für ein Team zu rekrutieren, das einen Bankraub durchführen soll. Gal lehnt ab, aber Don akzeptiert kein "Nein" ...
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Kritik

In seinem Debütfilm "Sexy Beast" setzt Jonathan Glazer auf Atmosphäre, schwarzen Humor, eine verquere Geschichte, die Psychologie einer lebensgefährlichen Auseinandersetzung und vor allem auf Ben Kingsley in der Rolle eines zynischen Psychopathen.
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Gary („Gal“) Dove (Ray Winstone), ein angegrauter Safeknacker aus London, hat sich nach der Verbüßung einer neunjährigen Haftstrafe in einer luxuriös eingerichteten Finca an der Costa del Sol zur Ruhe gesetzt. Dort liegt er tagsüber am Pool, und abends treffen er und seine Ehefrau Deedee (Amanda Redman) sich mit ihren Freunden Aitch (Cavan Kendall) und Jackie (Julianne White). Einen spanischen Jungen namens Enrique (Álvaro Monje) bezahlt Gal dafür, dass er am Pool kehrt und Drinks aus dem Haus holt.

Am Hang neben dem Grundstück löst sich plötzlich ein Felsen, rollt herunter und stürzt dicht an Gals Kopf vorbei in den Pool. Ein Bagger muss kommen, um den Gesteinsbrocken aus dem Wasser zu holen, und Gal bestellt Handwerker, die den beschädigten Boden des Schwimmbeckens ausbessern und neu kacheln sollen.

Ebenso unerwartet wie der Felsen taucht Gals früherer Kumpan Don Logan (Ben Kingsley) auf. Aitch und Jackie, die ihn ebenfalls von früher kennen, holen ihn vom Flughafen ab. Seine Aufgabe ist es, für ein von den Londoner Unterweltbossen Stan Higgins (Darkie Smith) und Teddy Bass (Ian McShane) geplanten Bankraub ein Team von acht Experten zusammenzustellen. Gal hat Deedee versprochen, unter keinen Umständen noch einmal bei einem Bankraub mitzumachen. Vorsichtig versucht Gal, seinem ungebetenen Besucher beizubringen, dass dieser nicht mit ihm rechnen kann, aber davon will Don nichts hören. Er behauptet zwar, gut zuhören zu können, akzeptiert jedoch kein „Nein“. Es dauert eine Weile, bis Don missmutig ein Taxi zum Flughafen nimmt.

Im Flugzeug weigert er sich, seine Zigarette auszumachen und zieht es vor, die Maschine kurz vor dem Start zu verlassen. Gegenüber dem Beamten (Gérard Barray), der ihn verhört, behauptet er, ein Stewart habe ihn am Schritt angefasst. Um sich von dem Schreck zu erholen und sich zu beruhigen, habe er rauchen müssen.

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Zornig kehrt er zu der Finca zurück. Dort zieht er über Deedees Vergangenheit als Pornodarstellerin her und versucht Gal einzureden, er hätte eine bessere Frau haben können. Aitch erfährt, dass Don vor ein paar Jahren mit Jackie im Bett war. Die Atmosphäre kocht. In einem Wutanfall schlägt Don Gal zu Boden. Da steht plötzlich Enrique mit einem alten Jagdgewehr in der Terrassentür und legt auf Don an. Der weiß genau, dass der Junge es nicht fertigbringt, auf einen Menschen zu schießen, geht auf ihn zu und nimmt ihm die Waffe ab. In diesem Augenblick schießt Deedee auf Don und trifft ihn in den Bauch. Blutend wälzt er sich auf dem Boden, bis Jackie ihn endlich mit einem weiteren Schuss tötet. Die Leiche wird in der Baustelle am Pool einbetoniert.

Um Stan und Teddy zu täuschen, fliegt Gal nun doch nach London. Don habe eine andere Maschine genommen und ihn nach der Ankunft in Heathrow angerufen, lügt Gal.

Teddy hat sich an den Bankdirektor (James Fox) herangemacht, ein Schließfach gemietet und dort eine Schachtel Zigaretten deponiert, um den Tresorraum auszukundschaften. Der Einbruch erfolgt unter Wasser durch das Schwimmbecken eines benachbarten Dampfbades.

Nach dem gelungenen Coup lässt Teddy es sich nicht nehmen, Gal selbst zum Flughafen zu fahren. Unterwegs hält er vor der Villa des Bankdirektors, und obwohl es 4.30 Uhr ist, läutet er ihn heraus. Um Gal zu erschrecken, schießt Teddy den Bankier eiskalt in die Stirn, bevor er fragt, wo Don abgeblieben sei. Inzwischen fand Teddy nämlich heraus, dass der Vermisste Spanien nicht verlassen hatte und er ahnt, was geschehen war. Am Flughafen gibt er Gal verächtlich 10 Pfund Sterling für die Beteiligung am Bankraub und lässt sich sogar auf eine 20-Pfund-Note herausgeben. Gal bleibt ruhig, steigt aus und geht zu seinem Flugzeug. Unterwegs zieht er einen wertvollen Ring aus der Tasche, den er unbemerkt eingesteckt hatte.

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In seinem Debütfilm „Sexy Beast. Bankraub wider Willen“ setzt Jonathan Glazer nicht auf spektakuläre Stunts, Explosionen und Verfolgungsjagden, wie man sie aus anderen Gangsterfilmen kennt, sondern auf Atmosphäre, schwarzen Humor, eine verquere Geschichte, die Psychologie lebensgefährlicher Auseinandersetzungen und vor allem auf Ben Kingsley in der Rolle eines zynischen Psychopathen, der nur ein einziges Mal zuschlägt, aber „aus jeder Pore Gewalt verströmt“ (New York Times).

Dieser Kerl ist ein Kind in meinen Augen. Ein sehr verwundetes Kind. Er schreit schon sein ganzes Leben lang, auf die ein oder andere Art. Er hat sich verpflichtet in einer Armee, er ist Feldwebel einer großen kriminellen Armee. Er hat Befehle. Ich musste ihm nur treu bleiben: Seiner Loyalität, seinem Sinn für Disziplin, seinem Sinn für Ehre, seiner Besessenheit, seinen Wunden, seinem verzweifelten Wunsch, geliebt zu werden. Und plötzlich war gar kein Raum mehr, ihn zu verurteilen. Oder ihn als Bösewicht darzustellen. All die unbeantworteten Fragen in seinem Leben – er jagt ihnen nach wie ein wilder Hund. (Ben Kingsley in einem Interview mit Tobias Kniebe, Süddeutsche Zeitung, 22. Juni 2002)

Für seine Rolle in „Sexy Beast“ wurde Ben Kingsley für einen weiteren „Oscar“ nominiert.

Folgende Songs sind in „Sexy Beast. Bankraub wider Willen“ zu hören:

  • Jet Black, Jean-Jacques Burnell, Hugh Cornwell und David Paul Greenfield: „Peaches“
  • Otis Blackwell: „Daddy Rollin‘ Stone“
  • Jean Joseph Kluger und Daniel Vangarde: „Cuba“
  • Wayne Marshall: „G Spot“
  • Pablo Beltrán Ruiz: „Sway“
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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2005

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Mehr als zwei Jahrzehnte lang las ich rund zehn Romane pro Monat und stellte sie dann mit Inhaltsangaben und Kommentaren auf dieser Website vor. Zuletzt dauerte es schon zehn Tage und mehr, bis ich ein neues Buch ausgelesen hatte, und die Zeitspanne wird sich noch verlängern: Aus familiären Gründen werde ich das Lesen und die Kommunikation über Belletristik deutlich reduzieren.