Liebe und andere Gefahren
Liebe und andere Gefahren
Inhaltsangabe
Kritik
Franziska Luginsland (Katja Flint) ist zwar um die vierzig Jahre alt, hat sich aber noch nicht etabliert, sondern sucht immer noch ihren Weg. Weil sie weder einen Lebensgefährten noch einen Beruf hat, kellnert sie bei ihrem älteren Bruder Max Luginsland (August Schmölzer), der in München eine Gaststätte mit Pension betreibt.
In der Pension „Therese“ findet 2003 ein Klassentreffen zum 20. Jahrestag des Abiturs statt. Dabei trifft Franziska ihre Jugendliebe wieder: Von 1984 bis 1987 waren Tom Sellier (Herbert Knaup) und „Elfe“ – so nannte er sie – ein Paar, aber dann erhielt Franziska einen Abschiedsbrief, in dem Tom ihr mitteilte, dass er ein interessantes Job-Angebot in London angenommen habe. Zwei Jahre lang wartete sie vergeblich auf eine Nachricht von ihm. Inzwischen hat er es zum Chefredakteur einer Zeitung in Hamburg gebracht.
Das Wiedersehen weckt die alten Gefühle: Tom hat zwar ein Zimmer im Hotel „Vier Jahreszeiten“, aber er bleibt in der Pension und schläft mit Franziska. Am nächsten Tag fahren sie zum Starnberger See und gehen dort spazieren. Tom fragt, ob sie sich vorstellen könne, mit ihm noch einmal neu anzufangen. Franziska hält das zunächst für einen Witz, weil sie weiß, dass er verheiratet ist und einen Stiefsohn aus der ersten Ehe seiner Frau Simone (Sibylle Canonica) hat, doch bei einer Pause auf der Rückfahrt in der Tankstelle Höhenrain schreibt er auf einen Bierdeckel: „Ich spiele nicht.“ Dann geht er zur Toilette – und kommt nicht mehr zurück.
Tom bleibt spurlos verschwunden. Sein Gepäck ist noch in der Pension.
Franziska wendet sich an seine in München lebenden Eltern Elsa und Albert Sellier (Sylvia Eisenberger, Wolfgang Hinze), aber die vermuten ihren Sohn in Hamburg und wussten nicht einmal von dem Klassentreffen. Sebastian Sellier (Simon Verhoeven) vermutet sofort, dass das Verschwinden seines Bruders Tom etwas mit den Skandalfotos zu tun haben könnte, die vor zwei Wochen in dessen Zeitung erschienen. Es handelt sich um Aufnahmen, die zeigen sollten, dass sich in einer Justizvollzugsanstalt in Niedersachsen Häftlinge gegenseitig foltern. Inzwischen stellte sich jedoch heraus, dass die Szenen gegen Bezahlung gestellt worden waren.
Am nächsten Tag holt Toms Ehefrau Simone das Gepäck ihres Mannes ab. Sie fragt Franziska, ob sie mit Tom geschlafen habe, und als diese nicht antwortet, hält sie ihren Verdacht für bestätigt. Vermutlich habe er ihr auch ein neues Leben versprochen, meint sie gehässig und klärt Franziska darüber auf, dass Tom wegen der gefälschten Fotos entlassen wurde.
Als bei Toms Familie der Anruf eines Erpressers eingeht, ist klar, dass er entführt wurde. Henning Linker (Fabian Hinrichs) von der Kriminalpolizei in Hamburg leitet die Ermittlungen zusammen mit seinem Münchner Kollegen Dobler (Johannes Silberschneider).
Von ihnen erfährt Franziska, dass Andi Dörfler (Martin Feifel) in die Sache mit den gefälschten Fotos verwickelt ist. Andi Dörfler hatte zwar auch zu ihrer Schulklasse gehört, war aber nicht zu dem Abiturienten-Treffen eingeladen worden, weil niemand seine Adresse kannte. Er hatte sich damals um Franziska bemüht, war aber von seinem Rivalen Tom ausgestochen worden. Als er eine einjährige Haftstrafe wegen Scheckbetrugs verbüßte, beteiligte er sich an der Imitation von Folterszenen.
Franziska spürt Andi auf und nimmt an einer Sightseeing-Tour durch München teil, bei der er als Reiseleiter fungiert. Er ärgert sich noch immer darüber, dass Franziska ihm Tom vorzog und behauptet, Tom seit der Schulzeit nicht mehr gesehen zu haben. Der Busfahrer verrät Franziska, dass Andi in einem Wohnwagen auf einem Campingplatz am Ammersee lebt.
Dort lässt Franziska ihn von der Alkoholikerin Rosie (Gundi Ellert) ausspähen, die zu den Stammgästen ihres Bruders gehört.
Weil die Entführer verlangen, dass die 2,5 Millionen Euro Lösegeld von Franziska übergeben werden, holen die Kommissare Linker und Dobler sie ab und bringen sie zur Familie Sellier. Max will seine Schwester davon abhalten, sich in Gefahr zu begeben, aber sie will alles tun, um Tom zu retten. Bevor Franziska losfährt, klebt ihr eine Angestellte der Polizei einen Sender zwischen die Brüste.
Vom Südbahnhof wird Franziska zum Parkhaus am Färbergraben gelotst, dann nach Attenhausen. Während der Fahrt wird sie durch eine SMS aufgefordert, die beiden Zivilfahrzeuge der Polizei abzuhängen, die ihr folgen. Als ihr das gelungen ist, ruft Andi sie an. Er dirigiert sie zu einem anderen, für sie bereitstehenden Auto. Wie von ihr verlangt, wechselt sie den Wagen, schlüpft in einen anderen Mantel und packt das Geld um. Dann reißt sie sich auch noch den Sender ab und fährt weiter flussaufwärts, bis sie Andi und dessen Auto sieht. Sie steigt aus und folgt ihm mit dem Geld, während er zu einer abgelegenen Hütte im Isartal geht.
Wenn Sie noch nicht erfahren möchten, wie es weitergeht,
überspringen Sie bitte vorerst den Rest der Inhaltsangabe.
Tom sitzt in der Hütte am Tisch, und Franziska stellt überrascht fest, dass er nicht gefesselt ist. Er erklärt ihr, mit den gefälschten Fotos habe er die Zeitung vor dem Bankrott retten wollen, aber das sei misslungen. Jetzt will er sich mit dem durch die vorgetäuschte Entführung von seiner eigenen Familie erpressten Geld nach Buenos Aires absetzen. Andi wird ihn begleiten, und Franziska soll ebenfalls mitkommen.
Sprachlos geht Franziska mit den Männern zu den Autos. Im letzten Augenblick weigert sie sich, einzusteigen und läuft stattdessen fort. Andi bringt sie zurück, und Tom wirft ihm einen Strick zu, damit er Franziska fesseln kann. Die Verbrecher sperren sie in den Kofferraum des Autos, das sie stehen lassen. Tom verspricht ihr allerdings, er werde nach einiger Zeit durch einen Anruf bei der Polizei dafür sorgen, dass man sie findet.
Tatsächlich erhält die Münchner Polizei einen entsprechenden Anruf aus Ettal.
Man verdächtigt Franziska zunächst als Komplizin der Verbrecher. Bei einer Vernehmung behauptet sie, Tom habe bei der Geldübergabe kein Wort mit ihr gesprochen; sie wisse auch nicht, wohin er und Andi wollten. Kommissar Dobler glaubt ihr das zwar nicht, aber er kann ihr nichts nachweisen und muss sie freilassen.
Wie vor zwanzig Jahren wartet sie auf eine Nachricht von Tom.
Eines Abends klingelt das Telefon. Tom sagt: „Ich wollte nur kurz deine Stimme hören.“ Dann legt er auf.
nach oben (zur Kritik bzw. Inhaltsangabe)Der Plot von „Liebe und andere Gefahren“ wirkt zwar etwas konstruiert, und manche Entwicklungen sind auch nicht plausibel; dennoch handelt es sich um einen einigermaßen spannenden Fernsehkrimi. Sehenswert ist „Liebe und andere Gefahren“ nicht zuletzt wegen der erstklassigen Besetzung.
Die Figur Franziska Luginsland wurde von Katja Flint erfunden. Friedrich Ani und Nina Grosse schrieben das Drehbuch für den Thriller „21 Liebesbriefe“, der im Oktober 2004 vom ZDF erstmals ausgestrahlt wurde. Es folgten „Franziskas Gespür für Männer“ (13. November 2006) und „Mord in aller Unschuld“ (21. Januar 2008).
Originaltitel: 21 Liebesbriefe – Regie: Nina Grosse – Drehbuch: Nina Grosse – Kamera: Benedict Neuenfels – Schnitt: Patricia Rommel – Musik: Marko Meister – Darsteller: Katja Flint, Harald Schrott, August Schmölzer, Günther Maria Halmer, Gundi Ellert, Berivan Kaya, Fred Stillkrauth, Henning Baum, Yekaterina Medvedeva, Petra Perle u.a. – 2004; 90 Minuten
Originaltitel: Franziskas Gespür für Männer – Regie: Nina Grosse – Drehbuch: Nina Grosse – Kamera: Theo Bierkens – Schnitt: Jens Klüber – Musik: Marko Meister, Robert Meister – Darsteller: Katja Flint, Christoph Waltz, Sunnyi Melles, Gerald Alexander Held, August Schmölzer, Johannes Silberschneider, Henning Baum, Gundi Ellert, Fred Stillkrauth, Gudrun Gabriel, Heidy Forster, Monika Baumgartner, Robert Dölle, Eisi Gulp, Barbara Bauer, Johanna Bittenbinder u.a. – 2006; 90 Minuten
Originaltitel: Mord in aller Unschuld – Regie: Connie Walther – Drehbuch: Friedrich Ani – Kamera: Peter Nix – Schnitt: Tom Zenker – Musik: Marko Meister, Rainer Oleak – Darsteller: Katja Flint, Uwe Ochsenknecht, Janina Fautz, August Schmölzer, Günther Maria Halmer, Henning Baum, Gundi Ellert, Fred Stillkrauth, Monika Baumgartner, Stefan Betz, Eva Löbau, Ulla Geiger, Grischa Huber, Moses Wolff, Conny Glogger, Vera Lippisch, Gabriele Dossi u.a. – 2008; 90 Minuten
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Inhaltsangabe und Filmkritik: © Dieter Wunderlich 2009
Nina Grosse: Kinder der Nacht
Nina Grosse: Das Wochenende