Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand

Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand
Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand – Originaltitel: Hundraåringen som klev ut genom fönstret och försvann – Regie: Felix Herngren – Drehbuch: Felix Herngren und Hans Ingemansson nach dem Roman "Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand" von Jonas Jonasson – Kamera: Göran Hallberg – Schnitt: Henrik Källberg – Musik: Matti Bye – Darsteller: Robert Gustafsson, Iwar Wiklander, David Wiberg, Mia Skäringer, Jens Hultén, Bianca Cruzeiro, Alan Ford, Sven Lönn, David Shackleton, Georg Nikoloff, Simon Säppenen, Manuel Dubra u.a. – 2013; 110 Minuten

Inhaltsangabe

Eine Stunde, bevor die Feier seines 100. Geburtstages beginnt, steigt Allan Karlsson aus seinem Fenster im Seniorenheim und flieht. Weil er am Busbahnhof einen Koffer mitnimmt, in dem sich die Einnahmen aus einem Drogengeschäft befinden, sucht bald außer der Polizei eine Verbrecherbande nach ihm. Zwischendurch erfahren wir, was der Hundertjährige früher erlebte, als er die wichtigsten Staatsmänner traf, den USA zur Atombombe verhalf und den Zusammenbruch des Ostblocks herbeiführte ...
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Kritik

Obwohl Felix Herngren bei seiner Verfilmung des Schelmenromans "Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand" von Jonas Jonasson einen Großteil der Handlung weglässt, hudelt er im letzten Drittel, und das schadet der Groteske sehr.
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Allan Emmanuel Karlsson wird am 2. Mai 1905 in einer Kate in Yxhult in Södermanland südlich von Stockholm geboren. Nachdem sein arbeitsloser kommunistischer Vater (Ola Björkman) vorübergehend wegen Gotteslästerung eingesperrt war, zieht er ohne die Familie nach Moskau und erklärt dort eine zwölf Quadratmeter große umzäunte Fläche zur unabhängigen Republik. Soldaten reißen schließlich den Zaun ein. Der Schwede kämpft mit ihnen, bis sie ihn kurzerhand erschießen. Per Post erhält die Witwe (Pernilla Göst) eine Schachtel mit dem Nachlass ihres Mannes, darunter ein künstliches Ei. Ein Hühnerei wäre ihr lieber gewesen, denn das hätte man essen können. Der Großhändler Gustavsson erlässt ihr dafür wenigstens ein paar Kronen ihrer Schulden. Durch den Weiterverkauf des Fabergé-Eis wird er reich.

Inzwischen ist Allan 13 Jahre alt. Die Witwe stirbt zwei Jahre später an Schwindsucht. Weil der Vollwaise, der nur drei Jahre lang zu Schule ging, versehentlich den Kaufmann Gustavsson in die Luft sprengt, wird er ins Irrenhaus in Uppsala gesperrt, wo ihn der Rassenbiologe Prof. Herman Bernhard Lundborg (Donald Högberg) zwangsweise sterilisiert.

Nach seiner Freilassung wird Allan Karlsson (ab jetzt: Robert Gustafsson) in einer Kanonengießerei in Hälleforsnäs eingestellt. Sein Kollege Esteban (Manuel Dubra) nimmt ihn 1936 mit nach Spanien, wo Bürgerkrieg herrscht. Esteban, der die Gegner der Putschisten unterstützen will, stellt sich kurz nach der Ankunft auf einen Felsen und schreit: „Tod dem Faschismus!“ Im nächsten Augenblick wird er von einer Granate zerfetzt.

Allan dient sich dem republikanischen Militär als Pyrotechniker an und übernimmt die Aufgabe, Brücken zu sprengen. Als er 1939 gerade die Zerstörung der letzten Brücke vorbereitet hat, taucht unerwartet eine Gruppe von Nationalisten mit einem General auf. Allan springt aus dem Gebüsch, in dem er Deckung suchte, fuchtelt mit den Armen und warnt die Gegner. Sofort werden acht Gewehre auf ihn gerichtet. Aber da kracht es auch schon an der Brücke. General Francisco Franco (Koldo Losado) bedankt sich bei seinem Retter, der behauptet, aus seinem Versteck Republikaner beim Anbringen der Sprengladung beobachtet zu haben.

Am 1. September 1939 trifft Allan in New York ein. Dort arbeitet er zunächst auf einer Wolkenkratzer-Baustelle. Dann bekommt er eine Stelle als Kellner in Los Alamos/New Mexico, wo die US-Regierung das streng geheime Manhattan-Projekt durchführt: die Entwicklung einer Atombombe. Der Physiker Robert Oppenheimer (Philip Rosch) und die anderen Wissenschaftler haben zwar bereits herausgefunden, wie eine entsprechende nukleare Kettenreaktion abläuft, aber sie wissen nicht, wie die kritische Masse ohne Explosion zum Zielort gebracht werden kann. Allan, der gerade Kaffee und Kekse serviert, sagt: „Entschuldigen Sie, aber warum teilen Sie das Uran nicht einfach in zwei gleiche Teile?“ Daran hat Oppenheimer wohl auch schon gedacht, aber wie kann man die beiden Hälften mit der erforderlichen Wucht zur kritischen Masse zusammenbringen? Allan schlägt vor, es mit Dynamit zu versuchen.

Vizepräsident Harry Truman (Kerry Shale) lädt den Schweden, der maßgeblich zur Erfindung der Atombombe beitrug, zum Essen ein. Dabei trinken sie Tequila, und nach drei Stunden nennen sie sich Harry und Allan. Aber dann tritt Trumans Assistent (Scott Alexander Young) ein und überbringt die Nachricht vom Tod Franklin D. Roosevelts: Truman muss sofort los und das Amt des Präsidenten übernehmen.

Allan kehrt nach Schweden zurück und wird am Flughafen von einem Beauftragten des schwedischen Ministerpräsidenten Tage Erlander (Johan Rheborg) abgeholt. Der Regierungschef lädt Allan und Dr. Sigvard Eklund (Patrik Karlson), den Forschungsleiter der AB Atomenergi, zum Essen in einem Restaurant ein. Allan soll von der amerikanischen Atombombe berichten. In der Toilette wird Allan von einem Russen namens Julij Borissowitsch Popow (Georg Nikoloff) überredet, mit nach Dalarö genommen. Dort taucht ein U-Boot auf, und sie gehen an Bord: Popow ist Physiker und hat den Auftrag, Allan Karlsson nach Russland zu bringen.

Die Russen wollten zunächst Albert Einstein entführen, um an das Geheimnis der Atombombe zu kommen. Aber bei dem Mann, den nach Russland verschleppten, handelte es sich um Albert Einsteins zehn Jahre jüngeren einfältigen Bruder Herbert Einstein (David Shackleton).

In Moskau wird Allan von Stalin (Algirdas Romualdas) persönlich empfangen. Wieder wird er aufgefordert, die Geheimnisse der amerikanischen Atombombe preiszugeben. Allan verlangt erst einmal etwas zu trinken. Das gefällt Stalin, aber als der Schwede arglos erzählt, wie er Franco das Leben rettete, lässt der sowjetische Staats- und Regierungschef ihn im Januar 1948 in ein sibirisches Arbeitslager verschleppen.

Ohne einen vernünftigen Tropfen Schnaps hat Allan bald genug von dem Lager, und er überredet Herbert Einstein, der ebenfalls dort eingesperrt ist, zu einem gemeinsamen Fluchtversuch. Ein Jahr lang versucht Allan, dem einfältigen Mitgefangenen seinen Fluchtplan zu erklären. Dann gibt er es auf: Herbert Einstein begreift nicht, worauf es ankommt. Unvermittelt zeigt er Allan eine Handgranate, die er gefunden hat. Allan bringt ihn dazu, sie wegzuwerfen. Dabei detoniert sie, setzt das Lager in Brand, und schließlich explodieren auch die Munitionsvorräte. Das Chaos nutzen Allan und Herbert zur Flucht.

Irgendwie gelangt Allan nach Paris. Nachdem er dort bei einem Staatsempfang den hochrangigen russischen Spion Claude Pennant entlarvt hat, den er 20 Jahre zuvor im Kreml gesehen hatte, wird er von der CIA angeworben.

Mit der Aufgabe, Julij Borissowitsch Popow als Agenten zu gewinnen, reist Allan als amerikanischer Botschaftsangestellter getarnt nach Moskau. Popow ist inzwischen für das gesamte sowjetische Kernwaffenprogramm verantwortlich. Allan bittet ihn um Hilfe und lernt dabei dessen Sohn Oleg kennen.

Er wird zum Doppelagenten. Papiere, die keinerlei Geheimnisse enthalten, gehen zwischen dem KGB und der CIA hin und her. Darunter ist schließlich auch eine Bandaufnahme, auf der zu hören ist, dass Ronald Reagan (Keith Chanter) „die Mauer“ unbedingt erhalten wolle. Dass der US-Präsident von einer Gartenmauer sprach, kann der sowjetische Staats- und Parteichef Michail Sergejewitsch Gorbatschow (Sigitas Rackys) nicht wissen. Er glaubt, Reagan habe von der Berliner Mauer gesprochen – und ordnet an, sie einreißen zu lassen. So kommt es zur Wiedervereinigung Deutschlands.

Schließlich kehrt Allan nach Yxhult zurück und lebt dort in einer Hütte. Nachdem sein Kater Molotow von einem Fuchs getötet wurde, legt Allan am Hühnerstall eine Sprengfalle. Dabei berücksichtigt er allerdings nicht, dass er in unmittelbarer Nähe seine Dynamitvorräte gelagert hat. Als der Fuchs die Zündung auslöst, explodiert deshalb nicht nur der Hühnerstall, sondern das gesamte Gehöft.

Den obdachlosen 99-Jährigen bringt man im Januar 2005 im Seniorenzentrum Malmköping im Sörmland unter.

Eine Stunde vor dem Beginn der Geburtstagsfeier für den Hundertjährigen am 2. Mai 2005 klettert er aus dem Fenster im Erdgeschoss und schlurft in Pantoffeln zum Busbahnhof von Malmköping. Am Schalter löst er eine Fahrkarte. Der Bus fährt zwar nach Strängnäs, aber Allans Geld reicht nur bis Byringe.

Während Allan auf den Bus wartet, will ein unwirscher junger Mann ins WC, schafft es jedoch nicht, seinen großen Koffer mit hineinzunehmen. Deshalb fordert er den Hundertjährigen auf, den Koffer zu bewachen, während er seine Notdurft verrichtet. Allen versucht noch, ihn darauf aufmerksam zu machen, dass sein Bus gleich da sei, aber das hört der unhöfliche junge Mann in der Jeansjacke mit der Aufschrift „Never Again“ schon nicht mehr. Im nächsten Augenblick fährt der Bus vor, und ohne lange nachzudenken, steigt Allan mit dem Koffer ein.

Als der Rocker aus dem WC kommt und bemerkt, dass der Hundertjährige samt dem Koffer fort ist, bringt er den Schalterangestellten mit Gewalt dazu, ihn mit dem Auto nach Byringe zu bringen.

Allan stieg in Byringe aus und ging zu dem ehemaligen Bahnhofsgebäude an der stillgelegten Bahnstrecke ganz in der Nähe. Dort traf er auf einen 70-Jährigen namens Julius Jonsson (Iwar Wiklander). Der war froh über ein bisschen Abwechslung und lud den unverhofften Besucher zum Essen und Trinken ein.

Während Allan gerade hinter dem Bahnhofsgebäude im Freien uriniert, dringt der Rocker ein und versucht aus Julius herauszuprügeln, wo der Hundertjährige mit dem Koffer ist. Allan nimmt einen Crocket-Schläger, schleicht sich an und schlägt den aggressiven Kerl nieder. Julius zerrt den Bewusstlosen in die leere Kühlkammer, deren Türe nicht so leicht aufgebrochen werden kann. Als der junge Mann wieder zu sich kommt und randaliert, schaltet Julius die Kühlung ein.

Neugierig bricht er den Koffer im Beisein Allans auf. Das Gepäckstück ist randvoll mit 500-Kronenscheinen gefüllt. Es sind 50 Millionen! Gewiss unrechtmäßig erworbenes Geld.

Als Zuschauer wissen wir, dass der junge Mann. dem Allan den Koffer gestohlen hat – er heißt Bulten (Simon Säppenen) –, Mitglied des kriminellen Moto-Clubs Never Again in Stockholm ist, dessen Boss Gäddan (Jens Hultén) an eine Fuß-Fessel gelegt wurde. Pim (Alan Ford), der eigentliche Gangsterchef, ruft immer wieder völlig aufgebracht aus Bali an. Das viele Geld scheint aus einem Drogendeal zu stammen.

Julius und Allan legen sich schlafen. Am nächsten Morgen wollen sie überlegen, was sie mit dem Koffer, dessen Inhalt und dem Besitzer anfangen sollen. Julius fällt ein, dass er vergaß, das Kühlaggregat wieder auszuschalten. Er sieht gleich nach und findet seine Befürchtung bestätigt: Der Eingesperrte ist erfroren.

Vermutlich gibt es Komplizen, die das Geld zurückhaben wollen. Außerdem wird wohl die Polizei nach dem verschwundenen Hundertjährigen suchen. Julius und Allan müssen also fort. Sie schleppen die Leiche auf eine alte Fahrraddraisine und binden den Kopf des Toten an einen Besenstiel, damit er nicht nach vorne kippt. So fahren sie nach Åkers Styckebruk. Dort gelingt es ihnen, die Leiche in der Mittagspause auf ein Fabrikgelände zu bringen und in einem Container nach Dschibuti zu verstecken.

Danach wenden sie sich an den Besitzer einer nahen Imbissbude und bieten ihm Geld dafür, dass er sie mit seinem alten Mercedes nach Süden fährt. Benny Ljungberg (David Wiberg) kommt das Angebot gerade recht, denn mit der Imbissbude lässt sich hier in der Gegend kein Geschäft machen. Weil er sich nie entscheiden kann, studierte er ein Fach nach dem anderen, ohne auch nur einen einzigen Abschluss zu machen. Trotz seiner vielseitigen wissenschaftlichen Kenntnisse fand Benny dann keine Arbeit und eröffnete deshalb die Imbissbude.

Nachdem die drei von der Straße nach Växjö abgebogen sind, kommen sie zu einem abgelegenen Haus bei Rottne. Sjötorp, so heißt das Gehöft, wird von einer 43-jährigen rothaarigen Frau namens Gunilla Björklund (Mia Skäringer) bewohnt. Gunilla hat einen Elefanten. Sonja, so heißt die Elefantenkuh, gehörte einem Zirkus. Um sie von der Tierquälerei zu erlösen, überredete Gunilla ihren Lebensgefährten, sie zu entführen. Den Elefanten hat sie behalten, den Mann hinausgeworfen.

Als die Geburtstagsfeier für Allan im Seniorenzentrum Malmköping beginnen sollte, aber der Jubilar nicht aufzufinden war, schaltete die Heimleitung die Polizei ein. Kriminalkommissar Göran Aronsson (Ralph Carlsson) leitet die Ermittlungen. Die Spur führt nach Byringe. Zeugenaussagen zufolge stieg dort am 2. Mai zuerst der Greis aus und ein paar Stunden später ein junger Mann in einer Jeansjacke mit der Aufschrift „Never Again“. Dass es sich bei Never Again um einen kriminellen Biker-Club in Stockholm handelt, ist polizeibekannt.

Das ehemalige Bahnhofsgebäude in Byringe findet der Kommissar verlassen vor. Ein Bauer meldet ihm, er habe drei Männer gesehen, die mit einer Draisine auf der stillgelegten Bahnstrecke nach Åkers Styckebruk unterwegs waren. Aronsson hält es für möglich, dass ein Bandenmitglied den Hundertjährigen entführte. Aber welche Rolle spielt der dritte Mann auf der Draisine?

Ein Spürhund wittert Leichengeruch an der Draisine. Handelt es sich etwa nicht nur um Entführung, sondern um Mord? Unglücklicherweise verliert der Hund die von der Draisine ausgehende Spur auf dem Fabrikgelände. Aronsson hält es ohnehin für möglich, dass das Tier den Geruch des Hundertjährigen mit dem einer Leiche verwechselte.


Wenn Sie noch nicht erfahren möchten, wie es weitergeht,
überspringen Sie bitte vorerst den Rest der Inhaltsangabe.


Als Gunilla herausfindet, dass der Hundertjährige von der Polizei gesucht wird, stellt sie ihre Gäste zur Rede. Daraufhin sagen sie ihr die Wahrheit und Allan schlägt vor, den Inhalt des Koffers durch vier zu teilen.

Weil Gunillas Ex-Freund zu der Rockerbande Never Again gehört, erfährt Gäddan, wo der Hundertjährige mit dem Koffer zu finden ist. Weil er Stockholm wegen der Fußfessel nicht verlassen kann, ohne Alarm auszulösen, überfällt sein Komplize Hinken (Sven Lönn) die drei Männer in Sjötorp, bedroht sie mit einem Revolver und verlangt die Herausgabe des Koffers. Aber er hat nicht mit Gunilla gerechnet: Sie kommt furchtlos aus dem Haus und richtet ein Gewehr auf ihn. Hinken weicht zurück, rutscht in Elefantenscheiße aus und fällt auf den Rücken. Dabei löst sich ein Schuss aus dem Revolver und trifft das Hinterteil des Elefanten. Der bäumt sich auf und setzt sich dann, wobei er Hinken zerquetscht.

Julius zerrt die Leiche in den Kofferraum von Hinkens Auto. Er hat vor, den Wagen in einer einsamen Gegend abzustellen und in Brand zu stecken. Während er allerdings an einer Tankstelle einen Kanister und Benzin kauft, wird das Auto mit der Leiche gestohlen.

Weil Gunilla und die Männer sich auf dem Gehöft nicht mehr sicher fühlen, verladen sie Sonja in einen alten Bus und fahren alle zusammen los.

Vergeblich versucht Gäddan, Hinken auf dem Handy anzurufen. Schließlich verliert er die Geduld, knackt die Fußfessel und fährt selbst los. Gerade als er Sjötorp erreicht, kommt ihm von dort ein gelber Bus entgegen, in dem er das Gesicht des Hundertjährigen erkennt. Gäddan folgt dem auffälligen Fahrzeug. Dann überholt er den Bus und stellt seinen Wagen quer. Dass sich in dem Bus ein Elefant befindet und der Bremsweg deshalb erheblich verlängert ist, kann er nicht ahnen. Benny steigt zwar voll in die Bremse, kann aber nicht verhindern, dass der Bus das querstehende Auto rammt und durch die Luft schleudert. Gäddan wird schwer verletzt, überlebt den Aufprall jedoch und wird von den Insassen des Busses mitgenommen.

Kurz nach Gäddan kam auch Kommissar Göran Aronsson nach Sjötorp. Als er weiterfährt, entdeckt er das Autowrack, aber der verunglückte Fahrer ist verschwunden.

Den haben Gunilla, Allan, Benny und Julius im Bus mitgenommen. Als er zu sich kommt, stellt sich heraus, dass er durch den Unfall sein Gedächtnis verloren hat. Er weiß nichts mehr von einem Geldkoffer, kennt seinen eigenen Namen nicht mehr und hat keine Ahnung, wer der Mann ist, der ihn erbost aus Bali anruft und nach 50 Millionen fragt.

Kommissar Aronsson erfährt durch einen Anruf seines Vorgesetzten, dass ein in einer Schrottpresse in Riga beschäftigter Arbeiter aus einem Altmetallwürfel, den er gerade aus einem Auto geformt hatte, einen menschlichen Arm hängen sah. Den aufgefundenen Papieren zufolge handelt es sich bei dem Toten um einein Never-Again-Rocker. Der Pass eines weiteren Mitglieds der Bande wird nach einem Selbstmordanschlag in Dschibuti gefunden. Der Hundertjährige wurde wohl doch nicht entführt, und Aronsson soll die Ermittlungen einstellen.

Seit Tagen versucht Oleg Popov, dem Hundertjährigen zum Geburtstag zu gratulieren. Endlich erreicht er ihn auf dem Handy, das er ihm schenkte. Allan, der nicht wissen kann, dass die Fahndung beendet wurde, erzählt ihm, dass seine Freunde und er verschwinden müssen. Oleg, der mittlerweile ein Logistik-Unternehmen besitzt, fliegt Gunilla, Allan, Benny und Julius wunschgemäß nach Bali aus.

Der auf Bali lebende Gangsterboss Pim traut seinen Augen nicht, als er während einer Autofahrt in einem Cabriolet auf der Parallelspur den Hundertjährigen sieht, von dem im Zusammenhang mit dem verschwundenen Geldkoffer die Rede war. Aufgeregt fordert er seinen Chauffeur auf, etwas zu unternehmen. Der ist dadurch abgelenkt und übersieht einen entgegenkommenden Lastwagen …

Am Strand ermutigt Allan Benny, sich endlich für Gunilla zu entscheiden und ihr seine Liebe zu gestehen. Während die beiden jungen Leute sich küssen, beginnt Allan, Julius seine Lebensgeschichte zu erzählen.

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Bei dem 2009 von Jonas Jonasson veröffentlichten Roman „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“ handelt es sich um eine Mischung aus Schelmenstück und Gaunergeschichte, Farce, Thriller, Road Novel und Gesellschaftssatire. „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“ erinnert an Forrest Gump, aber auch an Simplicius Simplicissimus.

Felix Herngren erzählt von der Flucht des Hundertjährigen aus dem Seniorenheim im Jahr 2005, und in Rückblenden schildert er Erlebnisse des skurrilen Protagonisten seit der Geburt im Jahr 1905. Dabei hält er sich eng an die literarische Vorlage, lässt jedoch einen Großteil der Romanhandlung weg, weil der Film sonst zu lang geworden wäre. Trotz der Kürzungen hudelt er im letzten Drittel; das schadet der Groteske sehr. Die Figurenzeichnung vor allem der debilen Rocker ist eher noch gröber als bei Jonas Jonasson.

Der 49-jährige schwedische Komiker Robert Gustafsson verkörpert die Hauptfigur vom jungen bis zum hundertjährigen Mann. Drei Maskenbildner sollen jeweils vor dem Beginn der Dreharbeiten sechs Stunden lang gearbeitet haben, um sein Gesicht entsprechend zu verändern. Die dicke Schminke ist deutlich zu sehen, aber das schadet dem Film nicht, und Robert Gustafssons greisenhafte Bewegungen sind durchaus überzeugend.

Bei „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“ handelt es sich vermutlich um den längsten Filmtitel seit „Der Engländer, der auf einen Hügel stieg und von einem Berg herunterkam“ („The Englishman Who Went Up a Hill But Came Down a Mountain“, Regie: Christopher Monger, 1995, mit Hugh Grant, Tara Fitzgerald und Colm Meaney).

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2014

Jonas Jonasson: Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand

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