Lawless. Die Gesetzlosen

Lawless. Die Gesetzlosen

Lawless. Die Gesetzlosen

Lawless. Die Gesetzlosen – Originaltitel: Lawless – Regie: John Hillcoat – Drehbuch: Nick Cave nach dem Roman "The Wettest County in the World" von Matt Bondurant – Kamera: Benoît Delhomme – Schnitt: Dylan Tichenor – Musik: Nick Cave – Darsteller: Shia LaBeouf, Tom Hardy, Guy Pearce, Jason Clarke, Jessica Chastain, Mia Wasikowska, Gary Oldman, Dane DeHaan, Noah Taylor u.a. – 2012; 115 Minuten

Inhaltsangabe

"Lawless" spielt zur Zeit der Prohibition in den USA, in einer Zeit, in der Gesetzes­hüter nicht weniger kriminell handeln als gewöhnliche Straftäter. Die Brüder Forrest, Howard und Jack Bondurant weigern sich, den Staatsanwalt und dessen Special Deputy Charlie Rakes an ihren Einnahmen aus dem illegalen Alkoholhandel zu beteiligen. Um sie einzuschüchtern, schlägt Rakes den noch jugendlichen Jack zusammen. Damit beginnt ein blutiger Krieg zwischen ihm und den Bondurants ...
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Kritik

"Lawless. Die Gesetzlosen", die Verfilmung eines Romans von Matt Bondurant durch John Hillcoat, ist wegen der schauspielerischen Leistungen, der straffen Handlungs­führung und der eindrucksvollen Inszenierung sehenswert, obwohl die Darstellung schief ist.
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Die Brüder Forrest, Howard und Jack Bondurant (Tom Hardy, Jason Clarke, Shia LaBeouf) betreiben 1931 in Franklin County/Virginia die Tankstelle Blackwater mit der dazu gehörenden Raststätte. Damit tarnen sie ihr eigentliches Geschäft: den durch die Prohibition illegalen Handel mit Alkohol, den sie mit Hilfe von Jacks Freund Cricket Pate (Dane DeHaan) in einer im Wald versteckten Destille brennen. Dass sie ihn lastwagenweise ausfahren, weiß jeder in der Gegend, und sogar Gesetzeshüter kaufen den Schnaps.

Maggie Beauford (Jessica Chastain), eine fremde junge Frau, bewirbt sich bei Forrest Bondurant als Kellnerin, und er stellt sie ein.

Kurz darauf beobachtet Jack, wie der Mobster Floyd Banner (Gary Oldman) auf offener Straße das Auto eines Konkurrenten mit einer automatischen Waffe durchlöchert und ihn ermordet.

Der Bezirksstaatsanwalt von Virginia, Mason Wardell (Tim Tolin), kommt zur Tankstelle der Brüder Bondurant, steigt jedoch nicht selbst aus dem Wagen, sondern schickt seinen Special Deputy Charlie Rakes (Guy Pearce) und Sheriff Hodges (Bill Camp) vor, um als Gegenleistung für die weitere Duldung des Schwarzhandels einen Anteil an den Gewinnen zu fordern. Forrest Bondurant lehnt das ab.

Vorsichtshalber trifft er sich mit anderen Schwarzbrennern und -händlern wie Jimmy Turner (Bruce McKinnon), um sie darauf einzuschwören, keine Schmiergelder an Wardell und Rakes zu zahlen, aber sie gehen nur halbherzig darauf ein, denn sie bezweifeln, dass sie gegen die korrupte Staatsanwaltschaft eine Chance haben.

Um Forrest und Howard Bondurant einzuschüchtern, schlägt Charlie Rakes ihren noch jugendlichen Bruder Jack brutal zusammen. Daraufhin verprügelt Howard die beiden Deputys Henry Abshire (Lew Temple) und Jeff Richards (Marcus Hester).

Special Deputy Rakes passt Maggie Beauford ab und sagt ihr verächtlich, er wisse, dass sie in Chicago als Nachtklub-Tänzerin auftrat.

Während Maggie nach der Arbeit zur ihrem Quartier fährt, wird Forrest von Henry Abshire und Jeff Richards überfallen. Als er mit einem tiefen Schnitt an der Kehle im Krankenhaus wieder zu sich kommt, nimmt er an, sich selbst trotz der schweren Verletzung hingeschleppt zu haben.

Maggie will Franklin County verlassen, obwohl sie sich inzwischen in Forrest Bondurant verliebt hat und ahnt, dass er ihre Gefühle erwidert. Er kann sie jedoch überreden, zu bleiben und in ein Gästezimmer der Blackwater Station zu ziehen.

Während Forrest noch im Krankenhaus liegt, fahren Jack und Cricket nach Chicago, um eine Ladung Schnaps zu verkaufen. Sie fallen dem Mobster Floyd Banner und dessen Männern in die Hände. Als Jack sich als einer der Bondurant-Brüder zu erkennen gibt, lenkt Banner ein und schreibt auf einen Zettel die Adressen der beiden Männer, die Forrest beinahe umbrachten. Floyd Banner wird zum Hauptabnehmer des von den Bondurants und Cricket Pate gebrannten Alkohols.

Die sprudelnden Einnahmen ermöglichen es Jack, sich neu einzukleiden. Damit will er Bertha Minnix (Mia Wasikowska) imponieren, der schüchternen Tochter eines Predigers der Schwarzenau Brethren. Als er mit Bertha im Cabriolet zu der im Wald verborgenen Destille fährt, folgt Special Deputy Rakes ihnen mit einigen Männern. Howard beobachtet es und warnt Jack. Während die beiden Bondurant-Brüder mit Bertha entkommen, wird der gehbehinderte Cricket Pate von Charlie Rakes ermordet. Die Destille geht in Flammen auf.


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Um den Tod seines Freundes zu rächen, hetzt Jack mit einem Auto zu einer Brücke, wo er den Special Deputy aus Chicago vermutet, der inzwischen Verstärkung angefordert hat. Howard sieht Jack losfahren und alarmiert Forrest. Maggie, die inzwischen mit Forrest schläft, fürchtet erneut um das Leben ihres Geliebten, der erst jetzt erfährt, dass er sich nach dem Überfall nicht selbst ins Krankenhaus schleppte. Maggie war noch einmal zurückgekommen und auf die Täter gestoßen. Nachdem die Männer sie vergewaltigt hatten, fand sie Forrest und fuhr ihn ins Krankenhaus. Dennoch kann er nicht anders, als seinem jüngsten Bruder zu Hilfe zu eilen. Auch einige Schwarzbrenner, die Jack durch die Ortschaft rasen sahen, fahren zur Brücke.

Dort kommt es zu einer Schießerei. Jeder der Bondurant-Brüder wird verletzt. Nachdem Rakes wild um sich geschossen hat, wirft ihn ein Schuss ins Bein um. Er flieht auf die überdachte Brücke, aber Jack folgt ihm trotz einer Schussverletzung am Oberkörper, und weder der Sheriff noch einer der anderen Männer halten ihn auf. Jack schießt dem Special Deputy in die Brust, und Howard, der sich unbemerkt angeschlichen hat, rammt ihm ein Messer in den Rücken.

Der Epilog spielt im November 1940. Mason Wardell, der korrupte Bezirksstaatsanwalt von Virginia und Vorgesetzte des getöteten Special Deputy Charlie Rakes, wurde abgesetzt, verhaftet und angeklagt. Jack hat sich mit Bertha trauen lassen und die Ranch seines verstorbenen Vaters übernommen. Auch Howard ist inzwischen Familienvater. Forrest, der Maggie geheiratet hat, bricht betrunken auf dem Eis eines zugefrorenen Sees ein, erkrankt an einer Lungenentzündung und stirbt als erster der Bondurant-Brüder.

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Unter dem Titel „Lawless. Die Gesetzlosen“ verfilmte der Australier John Hillcoat (* 1961) den 2008 von dem US-Amerikaner Matt Bondurant (* 1971) veröffentlichten Roman „The Wettest County in the World“.

Die Handlung von „Lawless. Die Gesetzlosen“ spielt 1931 in Virginia, also zur Zeit der Prohibition in den USA (1920 – 1933), und im Vorspann heißt es, sie beruhe auf Tatsachen. Aber es geht Nick Cave (Drehbuch) und John Hillcoat (Regie) nicht darum, die politisch-gesell­schaft­lichen Verhältnisse zu unter­suchen, sondern sie prangern Gesetzeshüter an, die nicht weniger kriminell handeln als gewöhnliche Straftäter. Dabei wirkt der von Guy Pearce gespielte Special Deputy Charlie Rakes, die Verkörperung des Bösen, fast schon wie eine Karikatur. Der skrupellose Mann aus der Großstadt, der im Auftrag des korrupten Bezirksstaatsanwalts von Virginia nach Franklin County kommt, scheitert an den einfachen Männern der ländlichen Gegend.

Nick Cave und John Hillcoat schildern das Geschehen aus der Perspektive Jack Bondurants (Shia LaBeouf), der es auch aus dem Off kommentiert. Dadurch gerät „Lawless. Die Gesetzlosen“ allerdings in eine Schieflage, denn der jugendliche Schwarzbrenner und -händler sieht sich und sein Umfeld natürlich nicht objektiv. Er hält das, was er und seine Brüder tun, für einen ihnen aufgezwungenen Überlebens­kampf und gerechtfertigten Rachefeldzug.

Dennoch ist „Lawless. Die Gesetzlosen“ durchaus sehenswert, wegen der schauspielerischen Leistungen, der stringenten Handlungsführung und der eindrucksvollen Inszenierung.

Die Uraufführung von „Lawless. Die Gesetzlosen“ erfolgte am 19. Mai 2012 in Cannes, und der Film wurde für die „Goldene Palme“ nominiert.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2015

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Mehr als zwei Jahrzehnte lang las ich rund zehn Romane pro Monat und stellte sie dann mit Inhaltsangaben und Kommentaren auf dieser Website vor. Zuletzt dauerte es schon zehn Tage und mehr, bis ich ein neues Buch ausgelesen hatte, und die Zeitspanne wird sich noch verlängern: Aus familiären Gründen werde ich das Lesen und die Kommunikation über Belletristik deutlich reduzieren.