Go. Das Leben beginnt erst um 3.00 Uhr morgens

Go. Das Leben beginnt erst um 3.00 Uhr morgens

Go. Das Leben beginnt erst um 3.00 Uhr morgens

Go. Das Leben beginnt erst um 3.00 Uhr morgens - Originaltitel: Go - Regie: Doug Liman - Drehbuch: John August - Kamera: Doug Liman - Darsteller: Sarah Polley, Katie Holmes, Timothy Olyphant, Suzanne Krull, Desmond Askew, Nathan Bexton, Scott Wolf, Jay Mohr, Taye Diggs, William Fichtner - 1999; 90 Minuten

Inhaltsangabe

Die 18-jährige Supermarkt-Kassiererin Ronna vertritt ihren Kollegen Simon, als zwei junge Schwule bei ihr auftauchen und nach ihm fragen. Sie erzählen etwas von einer für die Nacht geplanten Party. Dafür benötigen sie Ecstasy, und das kriegen sie sonst von Simon. Ronna weiß, dass ihr Kollege ein wenig dealt und kennt auch seinen Lieferanten. Nach einigem Zögern verspricht sie den beiden, "20 à 20" vorbeizubringen. ...
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Kritik

Wie in einem Puzzle setzt sich in Go. Das Leben beginnt erst um 3.00 Uhr morgens aus drei Episoden eine Geschichte zusammen. Doug Limon erzählt sie auf unkonventionelle Weise, rasant, mit viel Witz und überraschenden Wendungen.
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Die achtzehnjährige Ronna (Sarah Polley) arbeitet als Kassiererin in einem Supermarkt in Los Angeles. Sie hat eine Vierzehn-Stunden-Schicht hinter sich und weiß nicht, woher sie 280 Dollar für die Miete nehmen soll. Als sie sich umzieht, ist sie entsprechend schlecht gelaunt. Ihre Freundin Claire (Katie Holmes), die im gleichen Geschäft arbeitet, warnt deshalb den irischen Kollegen Simon (Desmond Askew), der ausgelassen auf Ronna zugeht. Er könnte mit seinen Freunden nach Las Vegas fahren, wenn sie für ihn einspränge. Ronna nimmt die 200 Dollar, die er ihr hinhält und stimmt zu.

Als sie wieder an der Kasse sitzt, fragen zwei junge Schwule nach Simon. Der ist in Las Vegas. Adam und Zack (Scott Wolf, Jay Mohr) erzählen Ronna etwas von einer für die Nacht geplanten Party. Dafür benötigen sie Ecstasy, und das kriegen sie sonst von Simon. Ronna weiß, dass ihr Kollege ein wenig dealt und kennt auch seinen Lieferanten. Nach einigem Zögern verspricht sie den beiden, ihnen „20 à 20“ zu bringen.

Nach Dienstschluss fährt sie mit Claire und Manni zu Todd (Timothy Olyphant). Der gibt ihr widerstrebend ein Röhrchen mit zwanzig Ecstasy-Tabletten, verlangt aber nicht 10 Dollar pro Stück, wie sie dachte, sondern 15. Weil Ronna nur die 200 Dollar besitzt, die sie von Simon bekommen hat, bittet sie Todd, ihr die restlichen 100 Dollar kurz zu stunden. Sobald sie die Drogen verkauft habe, werde sie ihm das fehlende Geld bringen. Damit er sicher sein kann, dass sie zurückkommt, bleibt Claire bei ihm.

Ronna lässt sich von Manni zu der angegebenen Adresse fahren, vergisst beim Aussteigen jedoch das Röhrchen mit den Pillen. Manni schluckt rasch zwei davon, bevor er ihr nachruft. Außer Adam und Zack ist ein dritter Mann im Haus. Ronna kann nicht ahnen, dass es sich um den Drogenfahnder Burke (William Fichtner) handelt. Dieser hat es eigentlich auf Simon abgesehen, aber jetzt will er Ronna zur Mitarbeit erpressen und durch sie an Simon herankommen. Sie merkt, dass etwas nicht stimmt, fragt nach der Toilette und spült die mitgebrachten Tabletten weg. Dann geht sie wieder, ohne sich auf einen Drogenhandel einzulassen.

Sie besitzt nun weder Ecstasy-Pillen, die sie verkaufen könnte, noch die 100 Dollar, auf die Todd wartet. Und Manni ist high! In ihrer Verzweiflung stiehlt sie im Drugstore wahllos Pillen und sucht dann im Auto welche aus, die etwa so wie die weggespülten aussehen. Es handelt sich um Aspirin. Damit fahren sie wieder zu Todd. Dem erzählt Ronna, sie habe das Ecstasy nicht verkaufen können, drückt ihm das Röhrchen mit Aspirin in die Hand und lässt sich dafür 150 Dollar zurückgeben.

Inzwischen ist sie auf eine weitere Idee gekommen: Auf einer stark frequentierten Raveparty verkauft sie die anderen Tabletten, die sie ihm Supermarkt gestohlen hat, als Ecstasy. Sie hat bereits 300 Dollar zusammen, als Todd auftaucht, der den Betrug inzwischen gemerkt hat. Manni warnt Ronna, aber in seinem Drogenrausch schafft er es nicht, mit ihr zu fliehen. Zwischen ein paar Mülleimern lässt sie ihn zurück und verspricht, ihn gleich mit dem Auto zu holen. Auf dem Parkplatz stellt Todd sie zur Rede und bedroht sie mit einer Pistole – bis plötzlich ein Sportwagen heranrast und Ronna umfährt. Sie wird einen Abhang hinunter geschleudert und bleibt liegen.

In der zweiten Episode begleiten wir Simon und drei seiner Freunde nach Las Vegas. Er und sein schwarzer Freund Marcus (Taye Diggs) stehen vor dem Hoteleingang. Ein Yuppie fährt vor,

hält Marcus offenbar für einen Hotelangestellten und wirft ihm seine Wagenschlüssel zu. Statt einen Parkplatz für den roten Ferrari zu suchen, fahren Simon und Marcus damit durch Las Vegas. Im Handschuhfach findet Simon eine Pistole. Sie landen schließlich in einem Bordell. Simon bezahlt mit Todds Kreditkarte, die er bei sich hat. Es kommt zum Streit. Er schießt auf einen der Zuhälter, trifft ihn am Arm. Simon und Marcus alarmieren ihre beiden im Hotel gebliebenen Freunde, und es gelingt den vier jungen Männern, den angeschossenen Zuhälter und dessen Vater abzuschütteln, die sie mit ihrem Landrover verfolgen. Aber der Vater erkundigt sich bei der Kreditkartenfirma nach Todds Adresse …

Wieder wird zu der Szene zurückgespult, in der Simon Ronna überredet, seine Schicht zu übernehmen. Der Polizist Burke setzt die beiden Fernsehschauspieler Adam und Zack unter Druck, damit sie ihm helfen, Simon als Drogendealer zu überführen. Adam wird ein Sender auf die Haut geklebt. Schließlich lädt Burke die beiden zu sich nach Hause ein. Nach dem Essen verraten Burke und seine Frau Irene, dass alles im Haus von „Confederated Products“ stammt, einem Mischkonzern, der auf Direktverkauf setzt. Irene und er fingen vor acht Monaten damit an, und jetzt suchen sie Mitarbeiter, um in dem Schneeballsystem aufzurücken.

Adam und Zack verabschieden sich wütend. Sie fahren zu der großen Raveparty. Dort läuft ihnen Ronna vors Auto. Sie flüchten. An einer Tankstelle beschließen sie, zur Unfallstelle zurückzukehren. Adam schleppt den leblosen Körper zur Straße hoch und hievt ihn auf den Beifahrersitz. Ronna hustet. „Sie ist gar nicht tot.“ „Scheiße, nein.“ Die beiden legen Ronna auf die Haube eines anderen Wagens und lösen dessen Alarmanlage aus. Auf diese Weise wird sie gefunden und ins Krankenhaus gebracht.

Am nächsten Morgen trifft Claire zufällig Todd in einem Diner und frühstückt mit ihm. Ob er wisse, was ihr an Weihnachten am meisten gefalle, fragt sie ihn. Die Überraschung beim Auspacken der Geschenke. Man glaubt genau zu wissen, was es ist, und dann kommt etwas ganz anderes zum Vorschein.

Todd nimmt sie mit zu sich nach Hause. Auf der Treppe fangen sie an, sich zu küssen und auszuziehen. Da tauchen plötzlich der Zuhälter und sein Vater auf und bedrohen sie mit ihren Pistolen. Todd kann die beiden überzeugen, dass er nicht selbst in Las Vegas war, und gerade als er ihnen erklärt, wo Simon wohnt, kommt dieser zur Tür herein. Er müsse sich eine Weile verstecken, ruft er von der Diele aus. Dann wird er gepackt. Der Vater verlangt Gerechtigkeit, und man einigt sich darauf, dass sich Simon von dem verletzten Zuhälter ebenfalls in den Arm schießen lässt. Mit einem Filzstift markieren sie die Stelle. Claire verlässt das Haus. Da hört sie den Schuss.

Ronna und Simon wachen im Krankenhaus auf.

Schließlich humpelt Ronna wieder an die Kasse im Supermarkt. Claire fragt nach Manni. Den hat Ronna ganz vergessen. Rasch fahren sie zu der Disko, in der die Rave-Party standfand und holen ihn hinter den Mülltonnen hervor. „Du siehst Scheiße aus“, sind seine ersten Worte zu Ronna. Mit den 300 Dollar, die Ronna inzwischen besitzt, kann sie ihre Miete bezahlen. Und Manni fragt: „Was machen wir an Silvester?“

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Wie in einem Puzzle setzt sich in „Go. Das Leben beginnt erst um 3.00 Uhr morgens“ aus den drei Episoden eine Geschichte zusammen. Doug Limon erzählt sie auf unkonventionelle Weise, rasant, mit viel Witz und überraschenden Wendungen.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2002

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