Before Sunrise

Before Sunrise
Inhaltsangabe
Kritik
Die Pariser Studentin Céline (Julie Delpy) kehrt am 16. Dezember 1995 von einem Besuch ihrer Großmutter mit dem Zug aus Budapest zurück. Als sich in ihrem Abteil ein Ehepaar (Andrea Eckert, Hanno Pöschl) streitet, wechselt sie den Sitzplatz und gerät so in die Nähe des texanischen Studenten Jesse (Ethan Hawke), dessen Ferien zu Ende sind. Zuerst tauschen sie nur verstohlen Blicke aus, dann spricht Jesse die junge Frau schüchtern an.
Sie fühlen sich zueinander hingezogen, aber Jesse muss in Wien aussteigen, denn von dort hat er den Rückflug in die USA gebucht. Nachdem er den Zug bereits verlassen hat, kehrt er noch einmal um und überredet Céline, die vierzehn Stunden bis zum Abflug am nächsten Morgen mit ihm in Wien zu verbringen.
Während Jesse und Céline durch die Stadt schlendern, reden und lachen sie miteinander. Sie sprechen über Sex und enttäuschende Erfahrungen in der Liebe, Einsamkeit, den Sinn des Lebens, den Tod, Zukunftsängste, die verschiedenen Rollen von Männern und Frauen, die Konkurrenz in der Gesellschaft, das Bedürfnis, zu rebellieren und die Notwendigkeit, erwachsen werden zu müssen. Jesse vertraut Céline an, dass er ein ungewolltes Kind sei. Er gibt sich als Zyniker, ist aber ebenso romantisch und orientierungslos wie Céline. Ob er an die wahre Liebe glaube? Er weiß es nicht.
In einem nächtlichen Park haben die beiden Sex miteinander.
Ganz bewusst verraten sie sich weder ihre Nachnamen noch tauschen sie ihre Adressen oder Telefonnummern aus, aber beim Abschied am Bahnsteig verabreden sie sich in exakt einem halben Jahr am selben Ort und zur gleichen Uhrzeit.
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Die Idee zu der minimalistisch inszenierten Romanze „Before Sunrise. Zwischenstopp in Wien“ soll Richard Linklater gehabt haben, als er mit einer Frau eine Nacht lang durch Philadelphia spazieren ging und sich mit ihr unterhielt.
„Before Sunrise“ dreht sich fast ausschließlich um die Gespräche von Jesse und Céline. Außer ihnen gibt es nur ein paar verschrobene Nebenfiguren, denen sie bei ihrem Spaziergang durch Wien kurz begegnen.
Die ausgetauschten Gedanken und Erinnerungen sind zum Teil banal oder albern, aber es gibt auch viele kluge Bemerkungen. Im fließenden Übergang wechseln die Themen. Die Dialoge wirken ebenso authentisch wie die nuancierte Mimik und Gestik von Julie Delpy und Ethan Hawke.
Richard Linklater wurde 1995 bei den Filmfestspielen in Berlin für „Before Sunrise. Zwischenstopp in Wien“ mit einem „Silbernen Bären“ ausgezeichnet.
Neun Jahre nach „Before Sunrise. Zwischenstopp in Wien“ drehte Richard Linklater mit Julie Delpy und Ethan Hawke das in Paris spielende Sequel „Before Sunset“. Noch einmal neun Jahre später wurde daraus mit „Before Midnight“ eine Trilogie.
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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2009
Richard Linklater (kurze Biografie / Filmografie)
Richard Linklater: Before Sunset
Richard Linklater: Before Midnight
Richard Linklater: Boyhood