9 1/2 Wochen

9 1/2 Wochen

9 1/2 Wochen

9 1/2 Wochen - Originaltitel: 9 1/2 Weeks - Regie: Adrian Lyne - Drehbuch: Patricia Knop und Zalman King, nach dem Roman "Neuneinhalb Wochen" von Elizabeth McNeill - Kamera: Peter Biziou - Schnitt: Tom Rolf - Musik: Jack Nitzsche - Darsteller: Kim Basinger, Mickey Rourke, Margret Whitton, Karen Young, David Margulies, Christine Baranski u.a. - 1986; 110 Minuten

Inhaltsangabe

Zwischen der Galeristin Elizabeth und dem reichen Börsenmakler John scheint sich eine romantische Affäre anzubahnen. Er liest ihr jeden Wunsch von den Augen ab, und die schöne Blondine glaubt, ihren Märchenprinzen gefunden zu haben. Aber allmählich begreift Elizabeth, was John mit ihr vorhat ...
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Kritik

"9 1/2 Wochen" ist ein außergewöhnlich erotischer Film, einfallsreich und kunstvoll fotografiert wie ein überdimensionaler Werbespot.
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Zwischen der Galeristin Elizabeth (Kim Basinger) und dem reichen Börsenmakler John (Mickey Rourke) scheint sich eine romantische Affäre anzubahnen. Er liest ihr jeden Wunsch von den Augen ab, und die schöne Blondine glaubt, ihren Märchenprinzen gefunden zu haben.

Als der Charmeur ihr die Augen verbindet, ihr dann die Bluse ein wenig öffnet und das von einem Eiswürfel tropfende Wasser in ihren Nabel rinnen lässt, findet Elizabeth das mehr erregend als irritierend. Dass John auf einem Jahrmarkt das Riesenrad allein für Elizabeth in Gang setzen und in dem Augenblick abstellen lässt, als die vor Angst Kreischende am obersten Punkt anlangt, ist bald wieder verziehen. Während sie die Augen geschlossen halten muss, füttert er sie mit Marmelade, Nudeln, Erdbeeren, ärgert sie zwischendurch mit einer Pepperoni, gießt schließlich Honig über ihre herausgestreckte Zunge und leckt sie dann ab. Jeden Tag geht John einen Schritt weiter, um die Grenzen ihres Vertrauens auszuloten. Schließlich verlangt er von ihr, dass sie auf den Knien Geldscheine aufsammelt, die er auf den Boden wirft, und als sie sich gegen die Demütigung sträubt, droht er, sie mit seinem Gürtel zu schlagen. Aber erst, als er sie von einer Prostituierten streicheln lässt und diese dann vor ihren Augen zu liebkosen beginnt, befreit sich Elizabeth aus der erniedrigenden Beziehung.


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Dem Plot des Films „9 1/2 Wochen“ fehlt der psychologische Tiefgang der Romanvorlage von Elizabeth McNeill (Nine and a Half Weeks. A Memoir of a Love Affair, 1978), aber darauf kam es Adrian Lyne offenbar auch gar nicht an. Er gestaltete einen außergewöhnlich erotischen Film, der so einfallsreich und so kunstvoll fotografiert ist, dass er beinahe wie ein überdimensionaler Werbespot wirkt. Mit Kim Basinger und Mickey Rourke sind auch die beiden Hauptrollen perfekt besetzt.

Anne Goursud drehte 1997 unter dem Titel „9 1/2 Wochen in Paris“ eine Fortsetzung mit Mickey Rourke, Angie Everhart und Agathe de la Fontaine.

9 1/2 Wochen in Paris – Originaltitel: Love in Paris – Regie: Anne Goursud – Drehbuch: Mick Davis, nach Figuren von Elizabeth McNeill – Kamera: Robert Alazraki – Schnitt: Anne Goursaud, Terilyn A. Shropshire – Musik: Francis Haines, Stephen Parsons – Darsteller: Mickey Rourke, Agathe de La Fontaine, Angie Everhart, Steven Berkoff, Dougray Scott, Werner Schreyer, Faisal Attia, Philippe Beglia, Christine Brandner, Sandra Cervik, Lana Clarkson, Cyrille Cohen, Sophie Dolce, Carolin Dichtl, Andrea Eckert, Kurt Freimuller u.a. – 1997; 105 Minuten

Adrian Lyne wurde am 4. März 1941 in Peterborough in Northamptonshire als Sohn des Lehrers Richard Lyne und dessen Ehefrau Rosalind geboren, wuchs aber in London auf. Sein Vater war Lateinlehrer. Nach dem Besuch der Highgate School arbeitete Adrian Lyne vier Jahre lang in einer Werbeagentur in London. 1971 gründete er mit zwei Geschäftspartnern eine eigene Werbeagentur.

Zu seinen Aufgaben gehörte das Drehen von Werbespots. Seinen ersten Spielfilm inszenierte Adrian Lyne 1980: „Foxes“ / „Jeanies Clique“.

Sein Psychothriller „Fatal Attraction“ / „Eine verhängnisvolle Affäre“ wurde 1988 in sechs Kategorien für einen „Oscar“ nominiert, darunter auch für die Regie.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2002

Adrian Lyne (Filmografie)

Adrian Lyne: Eine verhängnisvolle Affäre
Adrian Lyne: Jacob’s Ladder. In der Gewalt des Jenseits
Adrian Lyne: Ein unmoralisches Angebot
Adrian Lyne: Lolita
Adrian Lyne: Untreu

Uwe Timm - Am Beispiel meines Bruders
Uwe Timms subjektive, retrospektive Auseinandersetzung mit seinem 1943 gefallenen Bruder ist ein kunstvolles Puzzle aus Gedanken und prägnant formulierten Erinnerungen. Am Beispiel seiner Familie versucht der 1940 Geborene, das Verhalten der Älteren während des Zweiten Weltkriegs und danach zu verstehen.
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Mehr als zwei Jahrzehnte lang las ich rund zehn Romane pro Monat und stellte sie dann mit Inhaltsangaben und Kommentaren auf dieser Website vor. Zuletzt dauerte es schon zehn Tage und mehr, bis ich ein neues Buch ausgelesen hatte, und die Zeitspanne wird sich noch verlängern: Aus familiären Gründen werde ich das Lesen und die Kommunikation über Belletristik deutlich reduzieren.