Kira

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Kira

Kira - Originaltitel: En Kærlighedshistorie - Regie: Ole Christian Madsen - Drehbuch: Ole Christian Madsen und Morgens Rukov - Kamera: Jörgen Johansson - Schnitt: Søren B. Ebbe - Musik: Øyvind Ougaard und César Berti - Darsteller: Stine Stengade, Lars Mikkelsen, Sven Wollter, Peacheslatrice Petersen, Camilla Bendix, Lotte Bergstrøm, Thomas W. Gabrielsson, Ronnie Hiort Lorenzen, Oliver Appelt Nielsen, Klaus Pagh, Claus Strandberg, Henrik Birch, Michael Hasselflug u.a. - 2001; 90 Minuten

Inhaltsangabe

Einen Monat vor ihrem 32. Geburtstag kehrt Kira nach einem Aufenthalt in der Psychiatrie zu ihrem Mann Mads und ihren beiden kleinen Söhnen zurück. Mads liebt sie und versucht alles, um ihr die Wiedereingliederung zu erleichtern, aber Kira "funktioniert" nicht mehr so, wie er sich das vorstellt. Verzweifelt kämpfen beide um ihre Liebe ...
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Kritik

"Kira" ist das psychologische Porträt einer empfindsamen Frau und ihrer gefährdeten Ehe. Unter Einhaltung der "Dogma-95"-Regeln inszenierte Ole Christian Madsen mit zwei ausgezeichneten Hauptdarstellern ein bewegendes, spannendes und anspruchsvolles Kammerspiel.
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Als Kira (Stine Stengade) ihre beiden kleinen Söhne im Garten ihres Hauses vergisst und ohne sie wegfährt, liefert ihr Ehemann Mads (Lars Mikkelsen) sie in eine psychiatrische Klinik ein. Während ihrer Abwesenheit hat der fünfunddreißigjährige Architekt eine Affäre mit Kiras Schwester Charlotte (Camilla Bendix), aber die beendet er, bevor er seine Frau wieder abholt. Ob sich ihre Mutter jetzt wieder normal verhalten werde, fragen die Kinder auf der Hinfahrt, und Mads versichert ihnen, alles sei wieder unter Kontrolle.

Kira, die in einem Monat ihren 32. Geburtstag feiern wird, freut sich über ihr schönes Zuhause in Kopenhagen: Ihr Blick schweift über den Garten, den Pool, die moderne Einrichtung, und sie befühlt die Holzplatte eines Tisches. Doch als Michelle (Lotte Bergstrøm) auftaucht, ein hübsches junges Mädchen, das sich an ihrer Stelle um die Kinder und den Haushalt kümmerte, versteifen sich Kiras Gesichtszüge. Ob sie mit Mads geschlafen habe, will sie wissen, und obwohl Michelle beteuert, dass nichts vorgefallen sei, wirft Kira sie hysterisch schreiend aus dem Haus.

Um sie zu Hause willkommen zu heißen, hat Mads alle Freunde zu einer großen Party eingeladen. Plötzlich hält Kira es nicht mehr aus und kauert sich weinend in eine Ecke des Schlafzimmers. Mads drängt sie, wieder herunterzukommen, aber Kira läuft zu ihrem Vater (Sven Wollter), der sie und ihre Mutter rücksichtslos verlassen hatte, um sein eigenes Leben führen zu können und zur Zeit mit der jungen Schwarzen Kay (Peacheslatrice Petersen) zusammen ist. Als Kira sich von den beiden verabschiedet, wartet auf der Straße Mads mit dem Wagen auf sie.

Immer wieder gerät Mads beim Anblick seiner attraktiven Frau in sexuelle Erregung und fällt über sie her, aber das ist nicht nur Leidenschaft, sondern auch ein Symptom der gestörten Kommunikation. Bedauernd sagt Kira: „Ich würde dir gern nah sein, aber ich kann es nicht.“ Von einem dritten Kind würde sie sich eine intimere Beziehung mit ihrem Ehemann versprechen, aber das hält Mads nicht für vernünftig.

Im Hallenbad springt Kira verbotenerweise zu ihren beiden Söhnen ins Kinderbecken und plantscht dort so ausgelassen mit ihnen herum, dass die anderen Besucher ihre Kinder aus dem Wasser holen und aufgebracht die Bademeister rufen, die Kira mit Gewalt herauszerren und dann festhalten, bis ihr Mann sie abholt.

Mads bringt sie heim und geht dann mit den Kindern fort, damit Kira ihre Ruhe hat. Aber sie verlässt das Haus, trinkt in einer Kneipe ein paar Gläser Wein und macht den Männern schöne Augen. Einem von ihnen – er heißt Gustav (Thomas W. Gabrielsson) – verfolgt sie bis in die Herrentoilette, und sie bleibt an seiner Seite, während er uriniert. Am anderen Morgen wacht Kira auf und stellt erschrocken fest, dass sie irgendwo in Malmö nackt neben Gustav im Bett liegt. Sie läuft aus dem Schlafzimmer, sperrt hinter sich zu und ruft ihren Mann an, damit er sie abholt, muss aber – nur in die Bettdecke eingewickelt – erst noch auf die Straße laufen, um die Adresse herauszufinden.

Kira „funktioniert“ nach wie vor nicht so, wie man es von ihr erwartet. Es gibt Augenblicke, in denen sie glücklich ist, aber sie kommt mit dem wohlgeordneten Leben, das Mads mit ihr führen möchte, nicht mehr zurecht. Sie lacht zu laut, weint zu schnell und überfordert Mads mit ihrem manisch-depressiven Verhalten. „Hier geht es darum, sich so zu benehmen, dass die anderen es aushalten“, stöhnt Mads. Auf der Rückfahrt von Malmö gesteht er ihr, dass er sie mit ihrer Schwester Charlotte betrog. Kira reagiert gelassen und verständnisvoll. Sie hat Mads ohnehin schon mehrmals geraten, sich von ihr zu trennen, weil sie weiß, wie belastend das alles für ihn ist.

Auf ihren Wunsch lässt Mads sie ein Abendessen für seine Geschäftspartner in einem Hotel arrangieren. Kira bemüht sich, eine perfekte Gastgeberin zu spielen. Nach dem Essen beginnen die Herren mit einer ernsten Geschäftsbesprechung, aber Kira möchte gern tanzen. Nur der Fensterlieferant lässt sich von ihr auffordern. Er hat einen geisteskranken Sohn, erkennt Kiras Verrücktheit und sagt ihr, sie dürfe sich nicht aufgeben. Mads‘ Chef rät Kira jedoch, sich auf ihr Zimmer zurückzuziehen.

Sie reißt ein Stück von einem Papiertischtuch ab und schreibt darauf im Hotelzimmer einen Brief an Mads, den sie ihm vorliest, als er nach ihr schaut. „Du trauerst mir nach, obwohl ich da bin. Ich tue es ja auch.“ Als sie in der Psychiatrie nach der Ursache ihrer Krankheit gefragt worden war, hatte sie geantwortet: „Ich war einfach traurig. Das war ich zu der Zeit wohl zu oft.“ Jetzt spricht sie erstmals davon, dass sie nach den beiden Söhnen eine Tochter geboren hatte, die jedoch drei Tage später gestorben war. Und sie erinnert sich, wie Mads ihr bei der Beerdigung seine Hand entzogen hatte. Dadurch war sie aus der Bahn geworfen worden. Jetzt will sie ihn verlassen, weil sie ihn liebt, und sie rät ihm, mit Charlotte zusammenzuleben. Kira packt ihre Sachen und ruft ihren Vater an, der sie abholen soll. Mads verkraftet das nicht: Er wirft sie und ihr Gepäck zornig aus dem Hotelzimmer.

Einige Minuten später folgt er ihr in den Saal, in dem sich nur noch wenige Gäste aufhalten, obwohl die Musiker noch spielen. Mads fordert Kira zum Tanz auf. Halb angezogen erscheint Kiras Vater, aber sie bittet ihn, zu warten und tanzt weiter mit Mads. Gleich darauf kommt auch Charlotte: Mads rief sie vom Hotelzimmer aus an und bat sie, mit den Kindern vorbeizukommen, denn mit ihm und Kira sei es zu Ende. – Während Kiras Vater mit Charlotte Champagner trinkt, fährt Kira mit Mads und den Kindern nach Hause.

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Der fünfunddreißigjährige erfolgreiche Architekt Mads glaubt, alles unter Kontrolle zu haben, aber seine drei Jahre jüngere Ehefrau Kira wird durch den Tod ihrer erst drei Tage alten Tochter aus der Bahn geworfen und „funktioniert“ auch nach einer psychiatrischen Behandlung nicht mehr so, wie Mads sich das vorstellt. Verzweifelt kämpfen beide um ihre Liebe, aber sie müssen erst lernen, ihr Verhältnis neu zu gestalten. „Kira“ ist das psychologische Porträt einer empfindsamen Frau und ihrer gefährdeten Ehe.

Bei der Inszenierung hielt sich der dänische Regisseur Ole Christian Madsen an die Anfang 1995 in Kopenhagen aufgestellten puristischen Regeln, die unter der Bezeichnung „Dogma 95“ bekannt wurden. („Kira“ ist der einundzwanzigste „Dogma“-Film.) Jörgen Johansson arbeitete ausschließlich mit einer Handkamera, bewies damit jedoch, dass die Bilder nicht grobkörnig und verwackelt sein müssen, sondern ästhetisch sein können. Die nuancierte Darstellung von Stine Stengade und Lars Mikkelsen erlaubte es ihm, mit der Kamera dicht an ihre Gesichter heranzugehen, sodass mitunter nur noch ein Auge und ein Stück Wange zu sehen sind. Das Ergebnis ist ein bewegendes, spannendes und anspruchsvolles Kammerspiel.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2004

Dogma 95

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Der Roman "Frau Dr. Wolfs Methode" ist kein Meisterwerk, aber eine unterhaltsame und locker geschriebene schwarze Krimikomödie mit einer abstrusen Geschichte.
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Mehr als zwei Jahrzehnte lang las ich rund zehn Romane pro Monat und stellte sie dann mit Inhaltsangaben und Kommentaren auf dieser Website vor. Zuletzt dauerte es schon zehn Tage und mehr, bis ich ein neues Buch ausgelesen hatte, und die Zeitspanne wird sich noch verlängern: Aus familiären Gründen werde ich das Lesen und die Kommunikation über Belletristik deutlich reduzieren.