Trouble in Mind
Trouble in Mind
Inhaltsangabe
Kritik
Coop (Keith Carradine) und Georgia (Lori Singer) sind seit vier Jahren ein Paar und hausen mit ihrem Baby Spike (Caitlin Ferguson) irgendwo auf dem Land in einem schäbigen Camper. Vergeblich bemüht Coop sich, Arbeit zu finden. Als er erneut von einem Unternehmer brüskiert wird, raubt er dessen Kasse aus und setzt sich mit Georgia und Spike nach Rain City ab. Hatte Georgia nicht schon immer von einem Leben in der Stadt geträumt?
Rain City ist eine trostlose Stadt. Coop und Georgia stellen ihren Wohnwagen bei Wanda’s Café ab. Mehr als eine gemeinsame Portion Rührei können sie sich nicht leisten.
Fast gleichzeitig mit ihnen kommt Johnny Hawk (Kris Kristofferson) zu Wanda (Geneviève Bujold). Der ehemalige Polizist hat gerade eine langjährige Haftstrafe verbüßt, zu der er verurteilt worden war, weil er den Unterweltboss Fat Adolph (Gailard Sartain) bei einem Pferderennen erschossen hatte. Seine frühere Freundin überlässt ihm kostenlos ein Zimmer über ihrem Café. Schlafen will sie nicht mehr mit ihm, doch obwohl er sie einmal gewaltsam nimmt, wirft sie ihn nicht hinaus, denn sie liebt ihn noch immer.
In Wanda’s Café trifft Coop auf den dichtenden schwarzen Ganoven Solo (Joe Morton) und dient sich ihm als Komplize an. Am Abend überfallen sie zusammen einen Lastwagen und rauben eine Kiste Uhren. Mit den niedrigen Preisen, für die sie für ihre Beute an einen Hehler losschlagen, verderben sie jedoch den Schwarzmarkt und kommen dem schwulen, stets von einem Geiger begleiteten Gansterboss Hilly Blue (Divine) in die Quere. Der setzt Rambo (Dirk Blocker) auf sie an und zwingt sie, mit ihm zusammenzuarbeiten.
Während Coop mit Solo unterwegs ist und sich das Haar immer verrückter stylen lässt, erbarmt Wanda sich und stellt Georgia als Serviererin ein.
Hawk verliebt sich in Georgia. Nachdem er vom Fenster aus beobachtete, dass Coop wegfuhr, klopft er an den Wohnwagen und lädt Georgia ein, mit ihm in ein Steakhouse zu gehen, aber sie hat zu viel Angst vor Coop, um sich darauf einzulassen. Unerwartet kommt Coop noch einmal zurück und greift seinen Nebenbuhler an. Hawk schlägt ihn zusammen, wird aber von Georgia mit einer Bratpfanne attackiert, bevor sie ihr Baby aufnimmt und davonrennt.
Verzweifelt legt sie Spike auf dem Parkplatz eines Supermarkts in das Cabriolet einer offenbar wohlhabenden Familie, die gerade einkauft. Als Georgia es sich anders überlegt und zurückläuft, sind die Leute fort. Wanda erfährt von dem schluchzenden Mädchen, was geschehen ist und bittet Hawk, Georgia beizustehen. Mit Hilfe seines früheren Vorgesetzten, Polizeileutnant Gunther (George Kirby), gelingt es ihm innerhalb von Stunden, der Mutter ihr Kind zurückzubringen.
Währenddessen beobachten Coop und Solo in einem Gartenrestaurant einen Gast, der seiner viel jüngeren Begleiterin teuren Schmuck schenkt. Ohne zu ahnen, dass es sich um den Gangsterboss Nate Nathanson (John Considine) und dessen Frau Sonja (Antonia Dauphin) handelt, folgen sie dem Paar bis zur Haustür und überfallen sie dort. Coop und Solo nehmen Sonja den Schmuck ab und sperren sie mit ihrem Mann in eine Abstellkammer. Als Nathanson durch die geschlossene Tür schießt und ihnen Rache schwört, laufen sie davon.
Wanda hat den neben ihrem Café abgestellten Wohnwagen inzwischen abschleppen lassen. Nach einer weiteren Schlägerei mit Hawk im Café zieht Coop in ein Hotel. Als Georgia zu ihm will, trifft sie ihn mit vier halbnackten Mädchen im Bett an. Kopflos läuft sie auf die Straße und wäre beinahe überfahren worden, wenn Hawk sie nicht zur Seite gerissen hätte.
Trotz des Vorfalls sorgt Georgia sich um Coop und ersucht Hawk, ihn vor einer „Dummheit“ zu bewahren. Widerstrebend verspricht Hawk, Coop zu beschützen, aber nur wenn Georgia danach ihm gehört und er sich um sie und das Kind kümmern darf.
Vergeblich versucht Hawk, mit Coop zu reden. Der fährt zu einer Verabredung mit Solo, trifft dort jedoch auf die Leiche seines Komplizen und läuft fort.
Wenn Sie noch nicht erfahren möchten, wie es weitergeht,
überspringen Sie bitte vorerst den Rest der Inhaltsangabe.
Hilly Blue lässt Hawk durch Rambo zu einer Party in seiner Villa einladen. Unter den zahlreichen Gästen sind auch Nate und Sonja Nathanson, die noch immer wütend wegen des Raubüberfalls sind. Hilly Blue zieht sich mit Hawk in einen Nebenraum voller Kunstwerke zurück und fordert ihn auf, für ihn zu arbeiten. Da platzt Coop herein. Er hält eine Pistole in der Hand und hat es auf Hilly Blues Geld sowie Hawks Leben abgesehen. Hilly Blue schießt auf den Eindringling, aber bevor er ihn trifft, wird er von Hawk durch einen Kopfschuss getötet. Unter den Gästen bricht Panik aus, und eine wilde Schießerei beginnt. Von Hawk zur Flucht gedrängt, schreitet Coop wie in Trance mitten durch den Tumult hindurch unbehelligt zum Auto.
Der Schock bringt Coop zur Besinnung: Er merkt, wie sehr Georgia und Spike ihm fehlen, will sich ändern und bewirbt sich bei den Ordnungskräften.
Hawk wurde bei der Schießerei in die Brust getroffen und träumt davon, mit Georgia in die verschneiten Berge zu fahren.
nach oben (zur Kritik bzw. Inhaltsangabe)„Trouble in Mind“ ist eine eigenwillige, stilvolle Mischung aus Melodram, film noir, Gangsterfilm und Großstadtmärchen. Die Geschichte spielt in einer trostlosen (fiktiven) Stadt mit dem bezeichnenden Namen Rain City. Hier treffen vier hoffnungslose Figuren aufeinander, deren Geschichte Alan Rudolph ruhig und im fortwährenden Wechsel zwischen den immer enger zusammengeführten Handlungssträngen erzählt. „Somebody loves you more than you know“ heißt es in einem der Songs: Wanda hält Hawk auf Distanz und hilft ihm und Georgia, obwohl sie ihn liebt; Hawk liebt Georgia und rettet auf ihre Bitte hin den unzuverlässigen Verlierer, den sie liebt: Coop. Die teilweise bewusst artifizielle Darstellung ist mit kühler Musik untermalt. Das vertieft die dichte Atmosphäre dieses außergewöhnlichen Films.
Außer der Filmmusik von Mark Isham sind folgende, von Marianne Faithful interpretierte Songs in „Trouble in Mind“ zu hören:
- Richard M. Jones: „Trouble in Mind“
- Louis Jordan: „Rusty Dusty Blues“
- Kris Kristofferson: „El Gavilan“
nach oben (zur Kritik bzw. Inhaltsangabe)
Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2005