Après vous

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Après vous. Bitte nach Ihnen – Originaltitel: Après vous – Regie: Pierre Salvadori – Drehbuch: Benoît Graffin, David Léotard, Pierre Salvadori, nach einer Idee von Danièle Dubroux – Kamera: Gilles Henry – Schnitt: Isabelle Devinck – Musik: Camille Bazbaz – Darsteller: Daniel Auteuil, José Garcia, Sandrine Kiberlain, Marilyne Canto, Michèle Moretti, Garance Clavel, Fabio Zenoni, Andrée Tainsy u.a. – 2003; 105 Minuten

Inhaltsangabe

Antoine Letoux sieht eines Abends in einem Pariser Park zufällig, wie ein Mann sich an einem Ast erhängen will. Er rettet ihm das Leben, nimmt ihn bei sich auf und verschafft ihm in dem Edelrestaurant, in dem er als Chefkellner beschäftigt ist, eine Anstellung als Sommelier. Weil der gescheiterte Selbstmörder aus Liebeskummer depressiv ist, versucht Antoine heimlich, ihn wieder mit seiner Traumfrau zusammenzubringen, aber dabei gerät sein eigenes Leben aus den Fugen ...
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Kritik

"Après vous. Bitte nach Ihnen" ist eine turbulente Screwball-Komödie von Pierre Salvadori. Einige Szenen sind urkomisch, andere Klamauk, und es gibt auch missglückte. Immer neue Verwicklungen sorgen jedoch für Spaß und Unterhaltung.
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Antoine Letoux (Daniel Auteuil) sieht eines Abends in einem Pariser Park zufällig, wie ein Mann sich an einem Ast erhängen will. Ohne lang nachzudenken, rennt er hin und schneidet ihn ab, doch der Gerettete ist ihm nicht dankbar. Louis (José Garcia) – so heißt er – wäre lieber tot, denn seine Traumfrau Blanche Grimaldi (Sandrine Kiberlain) will nichts mehr von ihm wissen.

Weil der gescheiterte Selbstmörder obdachlos ist, nimmt Antoine ihn mit nach Hause und behauptet gegenüber seiner Lebensgefährtin Christine (Marilyne Canto), es handele sich um einen Cousin, der nach Paris gekommen sei, um Arbeit zu suchen. Mitten in der Nacht fällt Louis ein, dass er seinen Großeltern, die ihn aufgezogen haben, einen verzweifelten Abschiedsbrief geschrieben hat. Damit die alten Leute nicht unnötig erschrecken, fährt Antoine sofort mit Louis zu ihnen nach Saint-Malo. Als sie am Morgen hinkommen, lehnt das Rad des Briefträgers noch an der Hauswand. Weil Louis es nicht wagt, seinen Großeltern zu erklären, dass er sich das Leben nehmen wollte, klingelt Antoine an der Tür. Louis‘ Großmutter (Andrée Tainsy) öffnet. Ihr Mann ist beim Einkaufen. Als sie hört, dass Antoine ein Freund ihres Enkels ist, bittet sie ihn, einen Brief von ihm vorzulesen. Der Postbote habe ihr gesagt, er sei von Louis, aber sie sei vor drei Tagen an den Augen operiert worden und sehe noch kaum etwas. Statt die Ankündigung des Suizids vorzulesen, erfindet Antoine einen Text, in dem es heißt, Louis sei über die Trennung von Blanche hinweg und es gehe ihm gut.

Dann eilt Antoine mit Louis wieder nach Paris zurück und fordert seinen Schützling auf, in dem Edelrestaurant zu essen, in dem er als Chefkellner beschäftigt ist. Er selbst werde ihn bedienen und für die Bezahlung der Rechnung sorgen. Louis hält es jedoch nicht lange an seinem Tisch aus. Seine Sorge, die Lampen könnten auf ihn herabstürzen, erweist sich zwar als unbegründet, aber beim Hinausgehen stößt er mit einem gerade flambierenden Kellner zusammen, und sein Jackett fängt Feuer.

Im Krankenhaus wimmert er vor Schmerzen, bis Antoine den Morphium-Tropf des schlafenden Bettnachbarn zu ihm umleitet.

Während Louis sich von seiner kleinen Brandverletzung erholt, findet Antoine mit Hilfe eines bei der Polizei beschäftigten Stammgastes Blanche Grimaldis Adresse heraus: Sie führt einen Blumenladen. Antoine fährt hin. Erleichtert stellt er fest, dass sie noch ihren Mädchennamen trägt und als Mademoiselle angesprochen werden möchte. Also hat er noch eine Chance, Louis und Blanche wieder zusammenzuführen. Vor Freude übernimmt er den von Blanche und ihrer Floristin Sandrine (Jocelyne Desverchère) für eine soeben abgesagte Hochzeit vorbereiteten Blumenschmuck und bezahlt dafür 600 Euro. Als er hinausgeht, taucht ein junger Mann namens André (Fabio Zenoni) auf, den ihm Blanche als ihren Verlobten vorstellt. Sie wollen in drei Wochen heiraten.

Seit Antoine versucht, Louis‘ Leben wieder in Ordnung zu bringen, fühlt Christine sich vernachlässigt, und beim Schlafengehen wirft sie ihm vor, den dritten Jahrestag ihrer Beziehung vergessen zu haben. Da springt Antoine auf und zeigt ihr das Blumenmeer. Christine freut sich darüber. Die zwei kleinen Puppen in einem der Gestecke, die ein Brautpaar darstellen, versteht sie als Heiratsantrag und gibt Antoine begeistert ihr Ja-Wort.

Als Antoine seinen Schützling im Krankenhaus abholt, muss er 4000 Euro bezahlen, weil Louis nicht krankenversichert ist.

Dass Martine (Michèle Moretti), die Besitzerin des Restaurants, in dem Antoine arbeitet, gerade den Sommelier Serge (Jean-Charles Dumay) wegen Diebstahls entlassen hat, gibt dem Chefkellner Gelegenheit, Louis die vakante Stelle mit einer Reihe von Tricks zu verschaffen.

Blanche ruft an, weil Antoine vergessen hat, seinen Scheck zu unterschreiben. Er fährt rasch zu dem Blumengeschäft und beobachtet nach dem Einparken in einer Seitenstraße, wie André dort in einem Lieferwagen mit einer anderen Frau knutscht. Damit Blanche die beiden in flagranti erwischt, kauft er mehrere Blumenstöcke und bittet sie, diese zu seinem Wagen zu bringen. Danach tröstet er die über die Untreue ihres Bräutigams aufgebrachte junge Frau und bestärkt sie in der Entscheidung, die Hochzeit abzusagen.

Weil Martine nach kurzer Zeit feststellt, dass sie mit Louis einen Tölpel eingestellt hat, will sie ihn wieder entlassen und fordert ihren Chefkellner auf, ihm das mitzuteilen. Antoine lädt daraufhin Louis und die Kellnerin Karine (Garance Clavel) in ein Thai-Restaurant ein. Bevor er Louis über die Kündigung unterrichtet, will er ihm sagen, dass er Blanche gefunden hat und sie noch frei ist. Doch bevor er dazu kommt, tauchen Blanche und André auf. Louis merkt zum Glück nichts, denn sie setzen sich an einen Tisch hinter ihm. In Ermangelung einer guten Nachricht verschweigt Louis auch die Kündigung.

Um die Situation zu retten, gibt Antoine jeden Abend auf eigene Kosten Bestellungen für die teuersten Weine auf – bis Martine froh ist, dass er dem offenbar unterschätzten Sommelier nicht gekündigt hat.

Schließlich gelingt es Antoine, Blanche und André wieder auseinanderzubringen, aber er muss sich nun selbst mit ihr verabreden, weil sie nicht allein sein möchte. Louis und Christine, die er in seiner Wohnung zurücklässt, macht er vor, mit einem Geschäftsfreund verabredet zu sein. – Während er in dem Thai-Restaurant versucht, Blanche zu einem Wiedersehen mit Louis zu überreden, kommt dieser mit Christine herein. Louis bemerkt weder ihn noch Blanche, aber Christine sieht ihn, und um sie zu täuschen, setzt Antoine sich vorübergehend zu einem Fremden (Didier Menin) an den Tisch, der darüber sehr verblüfft ist.

Der überforderte Sommelier, der sich fortwährend selbst bemitleidet und nicht ahnt, dass Antoine Tag und Nacht damit beschäftigt ist, ihm zu helfen, wirft ihm vor, immer nur an sich zu denken. Da bleibt Antoine nichts anderes übrig, als Louis darüber aufzuklären, dass er inzwischen weiß, wo Blanche zu finden ist. Er habe sie allerdings nur aus der Ferne gesehen, lügt er. Obwohl es spät am Abend ist, will Louis auf der Stelle zu ihr. Blanche ist nicht zu Hause, aber dann kommt sie zusammen mit André – und verabschiedet sich mit einem langen Kuss von ihm. Bevor Louis ausrastet, gibt Antoine Gas.

Wenn Sie noch nicht erfahren möchten, wie es weitergeht,
überspringen Sie bitte vorerst den Rest der Inhaltsangabe.

Zum Erstaunen Martines kippt ihr zuverlässiger Chefkellner eines Abend ein Glas Wein nach dem anderen. Offenbar geht es ihm nicht gut. Als er zu betrunken ist, um weiter zu bedienen, nimmt Louis sich seiner an. Durch diese Umkehrung der Verhältnisse gewinnt Louis an Selbstvertrauen und wagt es, Blanche am nächsten Tag in ihrem Geschäft aufzusuchen. Er bringt ihr Blumen mit und lädt sie in das Restaurant ein, in dem er als Sommelier angestellt ist.

Als sie zur Tür hereinkommt, führt er sie stolz an einen Tisch und stellt ihr dann ahnungslos den Chefkellner vor. Da begreift Blanche, dass sie von Antoine manipuliert wurde und verlässt verärgert das Lokal. Louis läuft ihr nach und gewinnt nun den Eindruck, Antoine habe sich an Blanche herangemacht. In seiner Wut will er dessen Auto zertrümmern – erwischt jedoch ein falsches.

Eine Woche lang kommt er nicht zur Arbeit. Dann taucht er wieder auf und erklärt Martine, er sei krank gewesen. Im Weinkeller sortiert er Rotweine und weist Antoine darauf hin, dass einiges durcheinander gekommen sei. Für den Abend lädt er ihn zum Essen im Thai-Restaurant ein. – Als Antoine dort die Kellnerin (Santha Leng) nach einer entsprechenden Reservierung fragt, führt sie ihn zu einem Tisch, an dem bereits Blanche sitzt.

Während die beiden sich ihre Liebe eingestehen, läuft Louis mit frischem Lebensmut durch die Straßen. Er gönnt Blanche und Antoine das Glück.

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„Après vous. Bitte nach Ihnen“ ist eine turbulente französische Screwball-Komödie von Pierre Salvadori. Einige Szenen sind urkomisch, andere Klamauk, und es gibt auch missglückte. Eine Kürzung um eine Viertelstunde hätte dem Film nicht geschadet. Immer neue Verwicklungen sorgen jedoch für Spaß und Unterhaltung. Daniel Auteuil spielt auch diese Rolle überzeugend.

Pierre Salvadori hat „Après vous. Bitte nach Ihnen“ den Schauspielern Vincent Meyer und Marie Trintignant gewidmet.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2009

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Mehr als zwei Jahrzehnte lang las ich rund zehn Romane pro Monat und stellte sie dann mit Inhaltsangaben und Kommentaren auf dieser Website vor. Zuletzt dauerte es schon zehn Tage und mehr, bis ich ein neues Buch ausgelesen hatte, und die Zeitspanne wird sich noch verlängern: Aus familiären Gründen werde ich das Lesen und die Kommunikation über Belletristik deutlich reduzieren.