Stefan Zweig : Die Welt von Gestern

Die Welt von Gestern
Die Welt von Gestern. Erinnerungen eines Europäers Manuskript: 1939 (England) - Oktober 1941 (Brasilien) Erstausgabe: Bermann-Fischer Verlag, Stockholm 1944
Buchbesprechung

Inhaltsangabe

"Die Welt von Gestern" wurde zwar nicht als Autobiografie, sondern als Geschichte einer Generation konzipiert und enthält auch keine Enthüllungen über Stefan Zweig, aber wir erfahren daraus doch einiges über die wichtigsten Stationen seines Lebens.
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Kritik

Ein am Ende des 19. Jahrhunderts im Wiener Großbürgertum aufgewachsener kultivierter und gebildeter Weltbürger erinnert sich an die Jahrzehnte bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs.
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„Die Welt von Gestern“ (den unüblichen Großbuchstaben wählte Stefan Zweig absichtlich) wurde zwar nicht als Autobiografie konzipiert und enthält auch keine Enthüllungen, aber wir erfahren daraus doch einiges über die wichtigsten Stationen seines Lebens. Vor allem handelt es sich um die Geschichte seiner Generation.

In dem einen kleinen Intervall, seit mir der Bart zu sprossen begann und seit er zu ergrauen beginnt, in diesem einen halben Jahrhundert hat sich mehr ereignet an radikalen Verwandlungen und Veränderungen als sonst in zehn Menschengeschlechtern, und jeder von uns fühlt: zu vieles fast!

… was haben wir nicht gesehen, nicht gelitten, nicht miterlebt?

Alle die fahlen Rosse der Apokalypse sind durch mein Leben gestürmt, Revolution und Hungersnot, Geldentwertung und Terror, Epidemien und Emigration; ich habe die großen Massenideologien unter meinen Augen wachsen und sich ausbreiten sehen, den Faschismus in Italien, den Nationalsozialismus in Deutschland, den Bolschewismus in Russland und vor allem jene Erzpest, den Nationalismus, der die Blüte unserer europäischen Kultur vergiftet hat. Ich musste wehrloser, machtloser Zeuge sein des unvorstellbaren Rückfalls der Menschheit in längst vergessen gemeinte Barbarei mit ihrem bewussten und programmatischen Dogma der Antihumanität. Uns war es vorbehalten, wieder seit Jahrhunderten Kriege ohne Kriegserklärungen, Konzentrationslager, Folterungen, Massenberaubungen und Bombenangriffe auf wehrlose Städte zu sehen, Bestialitäten all dies, welche die letzten fünfzig Generationen nicht mehr gekannt haben und künftige hoffentlich nicht mehr erdulden werden. Aber paradoxerweise habe ich auch in ebenderselben Zeit, da unsere Welt im Moralischen zurückstürzte um ein Jahrtausend, dieselbe Menschheit im Technischen und Geistigen sich zu ungeahnten Taten erheben sehen, mit einem Flügelschlag alles in Millionen Jahren Geleistete überholend …

Stefan Zweig wurde am 28. November 1881 in Wien als Sohn des wohlhabenden jüdischen Textilfabrikanten Moritz Zweig und dessen Frau Ida geboren. Der Vater stammte aus Mähren, die Mutter, eine geborene Brettauer, wurde in Ancona geboren und gehörte zu einer über die ganze westliche Welt verstreuten Bankiersfamilie.

… ich erinnere mich, mit welcher Selbstverständlichkeit man bei meiner Tante in Paris bei Tisch von der einen zur anderen [Sprache] hinüberwechselte.

Besonders der mütterliche Teil der Familie achtete sorgfältig auf den Umgang: Da wurde bei jedem Schulfreund die Herkunft geprüft. Alle Bekannten wurden „klassifiziert“; das bildete „den Hauptgegenstand jedes familiären und gesellschaftlichen Gesprächs“.

Die Zeit vor dem Ersten Weltkrieg beschreibt Stefan Zweig als „das goldene Zeitalter der Sicherheit“.

Alles in unserer fast tausendjährigen Monarchie war auf Sicherheit gegründet …

Dieses Gefühl der Sicherheit war der erstrebenswerteste Besitz von Millionen, das gemeinsame Lebensideal. […] Immer weitere Kreise begehrten ihren Teil an diesem kostbaren Gut. Erst waren es nur die Besitzenden, die sich dieses Vorzugs erfreuten, allmählich aber drängten die breiten Massen heran; das Jahrhundert der Sicherheit wurde das goldene Zeitalter des Versicherungswesens. Man assekurierte sein Haus gegen Feuer und Einbruch, sein Feld gegen Hagel und Wetterschaden, seinen Körper gegen Unfall und Krankheit …

Die Lebensart der Wiener grenzt er gegen die der Deutschen ab:

Man lebte gut, man lebte leicht und unbesorgt in jenem alten Wien, und die Deutschen im Norden sahen etwas ärgerlich und verächtlich auf uns Nachbarn an der Donau herab, die, statt „tüchtig“ zu sein und straffe Ordnung zu halten, sich genießerisch leben ließen, gut aßen, sich an Festen und Theatern freuten und dazu vortreffliche Musik machten. Statt der deutschen „Tüchtigkeit“, die schließlich allen andern Völkern die Existenz verbittert und verstört hat, statt dieses gierigen Allen-andern-vorankommen-Wollens und Vorwärtsjagens liebte man in Wien gemütlich zu plaudern, pflegte ein behagliches Zusammensein und ließ in einer gutmütigen und vielleicht laxen Konzilianz jedem ohne Missgunst seinen Teil. „Leben und leben lassen“ war der berühmte Wiener Grundsatz, ein Grundsatz, der mir noch heute humaner erscheint als alle kategorischen Imperative …

Die Wiener begeisterten sich für die Kunst und vor allem für das Theater. Selbst die einfachen Menschen, die sich keinen Theaterbesuch leisten konnten, hatten von den großen Schauspielern gehört und empfanden vor jeder künstlerischen Leistung eine „ungemeine Ehrfurcht“.

Neun Zehntel von dem, was die Welt als Wiener Kultur des neunzehnten Jahrhunderts feierte, war eine vom Wiener Judentum geförderte, genährte, oder sogar schon selbstgeschaffene Kultur.

Stefan Zweig nennt einige Beispiele: Gustav Mahler (1860 – 1911), Arthur Schnitzler (1862 – 1931), Leo Fall (1873 – 1925), Max Reinhardt (1873 – 1943), Hugo von Hofmannsthal (1874 – 1929), Arnold Schönberg (1874 – 1951), Emmerich Kálmán (1882 – 1953).

Die Schule empfand Stefan Zweig als Tortur, weil auf individuelle Interessen überhaupt nicht eingegangen wurde. Mit einem „ständigen Unzulänglichkeitsgefühl“ ging er morgens zum Unterricht.

Es war ein stumpfes, ödes Lernen nicht um des Lebens willen, sondern um des Lernens willen, das uns die alte Pädagogik aufzwang.

Die Lehrer achteten darauf, ihre Autorität nicht durch ein persönliches Gespräch mit einem Schüler zu gefährden.

Auch unsere Lehrer hatten an der Trostlosigkeit jenes Betriebes keine Schuld. Sie waren weder gut noch böse, keine Tyrannen und andererseits keine hilfreichen Kameraden, sondern arme Teufel, die sklavisch an das Schema, an den behördlich vorgeschriebenen Lehrplan gebunden, ihr „Pensum“ zu erledigen hatten …

Statt für den Unterrichtsstoff begeisterte Stefan Zweig sich für Literatur und schwärmte zum Beispiel für Hugo von Hofmannsthal. Obwohl er morgens um 7 Uhr aufstehen musste, las er als Gymnasiast in der Regel bis 1 oder 2 Uhr nachts.

Die Sexualität wurde am Ende des 19. Jahrhunderts zwar nicht mehr verteufelt wie im Mittelalter, aber als anarchisch empfunden und deshalb totgeschwiegen. Das Sexualleben durfte nur im Verborgenen stattfinden. Es handelte sich um eine „unehrliche und unpsychologische Moral des Verschweigens und Verdeckens“.

Auf dem Land schlief zwar schon der siebzehnjährige Knecht mit einer Magd, und der junge Arbeiter lebte in wilder Ehe, bis er genügend verdiente, um eine Familie ernähren zu können, aber im Bürgertum gab es vor und neben der Ehe nur das heimliche Verhältnis mit einer verheirateten Frau oder das Bordell.

Von der ungeheuren Ausdehnung der Prostitution in Europa bis zum Weltkriege hat die gegenwärtige Generation kaum mehr eine Vorstellung.

Als Gustav Mahler 1897 im Alter von 37 Jahren Direktor der Wiener Hofoper wurde, staunten die Leute, denn eigentlich hielt man erst die über Fünfzigjährigen für reif genug, um würdevolle und verantwortungsvolle Positionen zu bekleiden. Deshalb machten sich die Jüngeren durch Bärte und Brillen älter. Das änderte sich vor dem Ersten Weltkrieg: Plötzlich wollten alle jünger aussehen.

Jungsein, Frischsein und nicht mehr Würdigtun wurde die Parole.

Von 1900 bis 1904 studierte Stefan Zweig in Wien und Berlin. Prägnant ist der Vergleich, den er zwischen seinen Zimmerwirtinnen anstellt:

Die wienerische war eine muntere, geschwätzige Frau, die nicht alles in bester Sauberkeit hielt, dies und das leichtfertig vergaß, aber begeistert einem jede Gefälligkeit erwies. Die Berlinerin war korrekt und hielt alles tadellos im Stand; aber bei ihrer ersten Monatsrechnung fand ich in sauberer, steiler Schrift jeden kleinen Dienst berechnet, den sie erwiesen …

In Berlin saß ich in den Cafes und Wirtschaften zusammen am selben Tisch mit schweren Trinkern und Homosexuellen und Morphinisten, ich schüttelte – sehr stolz – die Hand einem ziemlich bekannten und abgestraften Hochstapler. Alles, was ich den realistischen Romanen kaum geglaubt hatte, schob und drängte sich in den kleinen Wirtsstuben und Cafés, in die ich eingeführt wurde, zusammen, und je schlimmer eines Menschen Ruf war, um so begehrlicher mein Interesse, seinen Träger persönlich kennenzulernen. Diese besondere Liebe oder Neugier für gefährdete Menschen hat mich übrigens mein ganzes Leben begleitet.

Stefan Zweig reiste nicht nur nach Berlin, sondern auch nach Belgien, Holland, Frankreich, England, Italien, Spanien, Indien, Afrika und Nordamerika. Sozusagen als Stützpunkt mietete er eine kleine Wohnung in Wien. In Paris begegnet er Rainer Maria Rilke (1875 – 1926). Bei einer russischen Bildhauerin in Florenz entdeckte er ein Buch von Romain Rolland (1866 – 1944), begeisterte sich für dessen europäische Haltung und schrieb ihm. Es war der Beginn einer jahrzehntelangen Freundschaft.

Als im Sommer 1914 die Soldaten freudig und von der Menge bejubelt in den Krieg zogen, hielt er sich gerade in Baden bei Wien auf. Die Menschen ahnten nicht, was Krieg bedeutete. Für sie war der Krieg eine romantische Legende.

Während des Krieges erwarb Stefan Zweig in Salzburg ein Jagdschlösschen aus dem 17. Jahrhundert, aber er hielt sich die meiste Zeit in der Schweiz auf. Dort stand er in engem Kontakt mit Romain Rolland und James Joyce (1882 – 1941). Im Frühjahr 1919, bei der Rückreise mit der Bahn nach Österreich, sah er während des Aufenthalts am Grenzübergang Buch am Fenster eines Salonwagens Kaiser Karl (1887 – 1922), der mit seiner Gemahlin Zita ins Exil fuhr.

Stefan Zweig richtete sich 1919 in Salzburg ein und heiratete im Jahr darauf in Wien Friderike Maria von Winternitz (1882 – 1971).

Im Juni 1922 besuchte er noch einmal seinen Freund Walther Rathenau (1867 – 1922) in Berlin. Weil der deutsche Außenminister nicht viel Zeit hatte, lud er Stefan Zweig ein, ihn bei einer halbstündigen Autofahrt in der Reichshauptstadt zu begleiten. In demselben Wagen wurde Walther Rathenau einige Tage später, am 24. Juni, von zwei rechtsradikalen Offizieren erschossen.

Während der Inflation verwandelte Berlin sich „in das Babel der Welt“.

… die Deutschen brachten ihre ganze Vehemenz und Systematik in die Perversion. […] Selbst das Rom des Sueton hat keine solchen Orgien gekannt wie die Berliner Transvestitenbälle […] Eine Art Irrsinn ergriff im Sturz aller Werte gerade die bürgerlichen, in ihrer Ordnung bisher unerschütterlichen Kreise.

1928 folgte Stefan Zweig einer Einladung anlässlich des 100. Geburtstags von Leo Tolstoi (1828 – 1910) und hielt sich zwei Wochen lang in der Sowjetunion auf.

Bei jedem Empfang, bei jeder Verabredung kam man als Europäer eine Stunde zu früh.

Außer Romain Rolland und anderen namhaften Intellektuellen zählte Stefan Zweig Émile Verhaeren (1855 – 1916), Sigmund Freud (1856 – 1939), Arthur Schnitzler (1862 – 1931) und Maxim Gorki (1868 – 1936) zu seinen persönlichen Freunden.

Adolf Hitler wurde am 20. Dezember 1924 vorzeitig aus der Festungshaft entlassen.

… nun trug ihn die aufbrausende Welle der Unzufriedenheit rasch hoch. Die Inflation, die Arbeitslosigkeit, die politischen Krisen und nicht zum mindesten die Torheit des Auslands hatten das deutsche Volk aufgewühlt; ein ungeheures Verlangen nach Ordnung war in allen Kreisen des deutschen Volkes, dem Ordnung je mehr galt als Freiheit und Recht.

Nach dem Reichstagsbrand am 27. Februar 1933 wurde der nach Stefan Zweigs Novelle „Brennendes Geheimnis“ gedrehte Spielfilm sofort aus dem Kinoprogramm genommen. Der Schriftsteller, der zu diesem Zeitpunkt der erfolgreichste Autor des renommierten Insel-Verlags war, befürchtete ein Verbot seiner Bücher in Deutschland. Sein Verleger konnte sich das nicht vorstellen. Doch am 10. Mai wurden Stefan Zweigs Bücher zusammen mit denen anderer missliebiger Autoren öffentlich verbrannt. (Ungeachtet der öffentlichen Ablehnung ließen sich seine Bücher noch bis 1934 verkaufen. )

Mit Richard Strauss zusammen hatte Stefan Zweig an der Oper „Die schweigsame Frau“ gearbeitet. Nach Hitlers Machtübernahme am 30. Januar 1933 bestand der Komponist zur Überraschung des jüdischen Schriftstellers darauf, das Werk zu vollenden, und durch seine Beziehungen erreichte er, dass Hitler persönlich die Uraufführung am 24. Juni 1935 in Dresden erlaubte. (Stefan Zweig, dem bei der Abfassung des Manuskripts keine Aufzeichnungen oder Nachschlagewerke zur Verfügung standen, verlegte die Premiere irrtümlich ins Jahr davor.) Doch nach drei Aufführungen setzte man die Oper ab. Grund dafür war ein von der Gestapo abgefangener Brief, den Richard Strauss seinem Librettisten am 17. Juni 1935 schickte. Er „mime“ den Musikkammerpräsidenten, „um Gutes zu tun und größeres Unglück zu verhüten“, schrieb Richard Strauss — und musste daraufhin am 13. Juli seinen Rücktritt einreichen. (Mehr dazu in meinem Buch „Göring und Goebbels. Eine Doppelbiografie“.) Stefan Zweig zeigte Verständnis dafür, dass Richard Strauss sich den Nationalsozialisten näherte, denn der Musiker hatte mehrere Opern mit jüdischen Librettisten geschaffen, sein Sohn war mit einer Jüdin verheiratet, und er bangte deshalb auch um seinen Enkel.

Bei seinem Kunstegoismus, den er jederzeit offen und kühl bekannte, war ihm jedes Regime innerlich gleichgültig.

Im Februar 1934 zog Stefan Zweig mit seiner Frau von Salzburg nach England, wo sie zuerst in London, dann in Bath wohnten.

1936 bereiste er Nord- und Südamerika.

Im Spätherbst 1937 besuchte er zum letzten Mal seine Mutter in Wien, die nur noch kurze Zeit unter den ersten Maßnahmen der Nationalsozialisten nach dem „Anschluss“ Österreichs im März 1938 zu leiden hatte. Die 84-jährige Frau ging gern spazieren, musste sich jedoch alle paar Minuten ausruhen. Juden wurde jedoch das Sitzen auf Anlagenbänken verboten. Als die alte Dame das Bewusstsein verlor, rechnete der herbeigerufene Arzt mit ihrem baldigen Tod und sorgte deshalb dafür, dass eine vierzigjährige Pflegerin am Sterbebett wachte. Ein sechzig Jahre alter Vetter Stefan Zweigs wollte ebenfalls in dem Haus übernachten, aber das war unmöglich, denn eine „arische“ Frau unter fünfzig durfte sich nicht mit einem Juden unter einem Dach aufhalten.

Wegen einer Affäre mit seiner wesentlich jüngeren Privatsekretärin Lotte Altmann (die er am 6. September 1939 heiratete) ging Stefan Zweigs erste Ehe in die Brüche. Die Scheidung erfolgte am 24. Dezember 1938.

Nach dem Verlust seiner österreichischen Staatsangehörigkeit bat er in England um einen Pass für Staatenlose. Als die Deutschen am 1. September 1939 Polen überfielen und die britische Regierung deshalb dem Deutschen Reich den Krieg erklärte, sank Stefan Zweig noch eine weitere Stufe nach unten: vom Staatenlosen zum „enemy alien“.

Über Stefan Zweigs letzte Jahre: Kurzbiografie.

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Ein im Wiener Großbürgertum aufgewachsener kultivierter und gebildeter Intellektueller erinnert sich an die Jahrzehnte bis zum Kriegsbeginn am 1. September 1939: „Die Welt von Gestern. Erinnerungen eines Europäers“. Ihm ist nicht an Enthüllungen über sich selbst gelegen und für ein Geschichtswerk fehlen ihm im Exil die erforderlichen Unterlagen, aber er schreibt auf, was an charakteristischen Zügen dieser Ära in seinem Gedächtnis gespeichert hat. Das Ergebnis ist ein kluges Buch mit vielen guten Beobachtungen (auch wenn die Daten aus verständlichen Gründen nicht in jedem Fall verlässlich sind).

Besonders eindrucksvoll finde ich Stefan Zweigs Weltbürgertum. Schon die Familie seiner Mutter war über die westliche Welt verteilt. Er selbst reiste bereits vor dem Ersten Weltkrieg außergewöhnlich viel, befreundete sich mit Kulturschaffenden aus verschiedenen Ländern Europas und hielt den Nationalismus für ein Grundübel seiner Zeit.

 

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Inhaltsangabe und Rezension : © Dieter Wunderlich 2002
Textauszüge: © Bermann-Fischer Verlag, Stockholm

Stefan Zweig (Kurzbiografie)

Stefan Zweig: Angst
Stefan Zweig: Brennendes Geheimnis (Verfilmung)
Stefan Zweig: Maria Stuart
Stefan Zweig: Schachnovelle

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Mehr als zwei Jahrzehnte lang las ich rund zehn Romane pro Monat und stellte sie dann mit Inhaltsangaben und Kommentaren auf dieser Website vor. Zuletzt dauerte es schon zehn Tage und mehr, bis ich ein neues Buch ausgelesen hatte, und die Zeitspanne wird sich noch verlängern: Aus familiären Gründen werde ich das Lesen und die Kommunikation über Belletristik deutlich reduzieren.