Absolute Giganten

Absolute Giganten
Inhaltsangabe
Kritik
Die Hamburger Jugendlichen Floyd (Frank Giering), Ricco (Florian Lukas) und Walter (Antoine Monot jr.) sind Freunde. In Mietskasernen sind sie aufgewachsen. Walter arbeitet in einer Autowerkstatt und fährt einen schrottreifen aber frisierten Ford. Ricco klopft Sprüche. Und Floyd ist aufgrund einer Bewährungsauflage seit zweieinhalb Jahren Krankenpfleger. Um die Zeit totzuschlagen und die Langeweile zu vertreiben, rasen sie mit Walters Auto durch die Straßen oder sitzen in Kneipen herum, und Ricco träumt davon, eine aufregende Frau zu erobern.
Als Floyds Bewährungszeit abläuft, heuert er auf einem Containerschiff an, das am nächsten Tag nach Kapstadt auslaufen wird. Seine Freunde können sie es kaum glauben: Auf die Idee, Hamburg zu verlassen, sind sie noch nicht gekommen. Floyd dagegen träumt schon seit Jahren davon. Frustriert über den bevorstehenden Abschied sitzen die drei Freunde in einer Kneipe zusammen, ärgern sich über die dummen Sprüche anderer Gäste und fangen Streit mit dem Wirt an.
Dann fahren sie herum, um in der letzten gemeinsamen Nacht noch etwas zu erleben. Ein paar Männer, deren Boss (Albert Kitzl) Elvis Presley imitiert, bereiten für den nächsten Tag eine Autoshow vor. Eine Reklamewand haben sie bereits aufgebaut. Die Jungen steigen aus und sehen sich um. Plötzlich springt Ricco in Walters Auto, fährt über die Rampe und jubelt, weil es funktioniert: Der Wagen legt sich schräg und rollt auf zwei Rädern weiter. Aber Ricco kann ihn nicht mehr lenken und prallt gegen die Reklamewand. Deshalb fahren der Elvis-Imitator und seine Männern Ricco, Floyd und Walter hinterher, werden aber im Elbtunnel abgehängt. Als die Jungen vor einem Schnellrestaurant parken und essen, tauchen die Verfolger auf und zertrümmern die Scheiben von Walters Auto. Telsa (Julia Hummer), die im selben Haus wie Floyd wohnt, kommt zufällig vorbei und schlägt vor, zum Tanzen zu fahren. In dem Lokal können die drei Jungen der Aufforderung Dulles (Guido A. Schick) nicht widerstehen, mit ihm und Snake (Jochen Nickel) zu kickern. Floyd kauft für Telsa eine Flasche Schnaps. Dann folgen er seine Freunde Dulle in den Keller, wo Snake auf sie wartet. Dulle nimmt ihnen das gesamte Geld ab, 480 Mark, und Snake setzt den gleichen Betrag dagegen. Die Partie geht an Snake und Dulle. Da legt Walter seine Autoschlüssel auf den Tisch: einen frisierten Ford gegen die 960 Mark! Die beiden Männer gehen darauf ein — und verlieren. Jubelnd kehren Floyd, Ricco und Walter zur Tanzfläche zurück. Doch Telsa liegt betrunken in der Toilette und verliert das Bewusstsein. Die drei rasen mit ihr ins Krankenhaus.
Am Morgen liegen Telsa, Ricco und Walter schlafend vor dem Auto am Boden, während Floyd seine Sachen aus dem Kofferraum nimmt und geht.
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Sebastian Schipper zeigt in seinem Debütfilm „Absolute Giganten“, wie „groß, wunderbar, wütend, verzweifelt, gigantisch, aggressiv, verblödelt, melancholisch und albern“ das Leben ist. Und das sei gut so. „Klein und scheiße“ dürfe es nämlich nicht sein, meint er. Rasant und mit pointierten Dialogen setzt die realistische Großstadtballade ein. Bald lässt das Tempo nach, und die Atmosphäre wird ein wenig sentimental. Über die Charaktere der vier jungen Menschen erfahren wir nur wenig. Aber es handelt sich bei „Absolute Giganten“ um einen ungewöhnlichen und schon deshalb sehenswerten Film.
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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2002
Sebastian Schipper (kurze Biografie / Filmografie)
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