In America

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In America

Originaltitel: In America – Regie: Jim Sheridan – Drehbuch: Jim Sheridan, Kirsten Sheridan, Naomi Sheridan – Kamera: Declan Quinn – Schnitt: Naomi Geraghty – Musik: Gavin Friday, Maurice Seezer – Darsteller: Samantha Morton, Paddy Considine, Djimon Hounsou, Sarah Bolger, Emma Bolger, Ciaran Cronin, Juan Hernandez, Nye Heron, Jason Salkey, Rene Millan, Sara James, Bob Gallico, Merrina Millsapp, Nick Dunning, Michael Sean Tigbe, Jennifer Seifert u.a. - 2002; 100 Minuten

Inhaltsangabe

Das junge, mittellose irische Ehepaar Johnny und Sarah emigriert mit den beiden Töchtern illegal in die USA. In Irland hielten sie es nicht mehr aus, weil dort ihr Sohn Frankie gestorben war. Sie mieten ein Apartment in einem verwahrlosten Mietshaus in Manhattan. Weil Johnny keine Rolle als Schauspieler bekommt, nimmt er einen Job als Taxifahrer an. Als es bei Sarahs vierter Schwangerschaft zu ernsten Komplikationen kommt, gibt es für die Familie kaum noch eine Perspektive ...
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Kritik

In dem rührenden Familiendrama "In America" geht es um Leben und Sterben, um Heimatlose und Außenseiter. Jim Sheridan zeigt, dass man einen Neuanfang schaffen kann, wenn man sich nicht aufgibt.
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Das junge irische Ehepaar Johnny (Paddy Considine) und Sarah (Samantha Morton) reist mit den beiden Töchtern Christy und Ariel (Sarah Bolger, Emma Bolger) über Kanada in die USA ein. An der Grenze versichert Ariel vorlaut, dass die Familie Urlaub machen wolle – und verstärkt dadurch das Misstrauen des Beamten. Obwohl er ahnt, dass es sich um illegale Einwanderer handelt, lässt er sie aus Mitgefühl ins Land.

Johnny und Sarah hielten es in Irland nicht mehr aus, weil sie ständig an ihren Sohn Frankie (Ciaran Cronin) denken mussten, der im Alter von zwei Jahren auf der Treppe gestürzt und einige Zeit später an einem Hirntumor gestorben war. In der Neuen Welt hoffen der Schauspieler und die Lehrerin auf einen Neuanfang.

In Manhattan begeistern sie sich für die Leuchtreklame, die den Eindruck erweckt, hier sei alles zu haben. Die Euphorie dauert nicht lang. Die einzige Wohnung, die Johnny und Sarah mieten können, befindet sich in einem verwahrlosten, von Junkies und Transvestiten bewohnten Haus an der Lower East Side.

Da Sarah nicht als Lehrerin in New York arbeiten kann, verdient sie als Bedienung in einer Eisdiele etwas Geld. Johnny übt vergeblich für Sprechproben und nimmt schließlich einen Job als Taxifahrer an.

Die Sommerhitze ist so unerträglich, dass Johnny aus Mitleid mit seiner Frau irgendwo eine schrottreife Klimaanlage besorgt, sie mit einem Handwagen quer durch die halbe Stadt schleift und in die Wohnung hinaufträgt. Um das fehlende Geld für einen passenden Stecker zu bekommen, muss er zuerst leere Pfandflaschen abgeben. Endlich läuft die Anlage – und löst nach wenigen Augenblicken einen Kurzschluss im ganzen Haus aus.

Auf der Suche nach einem kühleren Raum geht Johnny mit seiner Familie in ein Kino, in dem „E. T.“ läuft. Danach besuchen sie ein Volksfest. In einer Wurfbude setzt Johnny seine gesamten Ersparnisse aufs Spiel, um für die Kinder eine E.-T.-Puppe zu bekommen.

Unter der irischen Immigrantenfamilie wohnt der afroamerikanische Maler Mateo (Djimon Hounsou), der groß „Keep Away“ an seine Tür gesprüht hat. Hin und wieder hört man ihn vor Schmerzen und Verzweiflung brüllen. Er ist aidskrank und wird nicht mehr lang leben. An Halloween gelingt es Christy und Ariel, Kontakt mit ihm aufzunehmen. Johnny findet den Afroamerikaner unheimlich, aber Sarah lädt ihn zum Essen ein, und Mateo befreundet sich mit der Familie.

Als Mateo im Treppenhaus das Gleichgewicht verliert und stürzt, wird er ins Krankenhaus eingeliefert.

Kurz danach muss Sarah aufgrund von Komplikationen bei ihrer vierten Schwangerschaft in eine Klinik. Während das Frühgeborene im Brutkasten dank einer Blutspende von Christy am Leben bleibt, stirbt Mateo. Johnny weiß nicht, wie er die 30 000 Dollar für die Krankenhausrechnung aufbringen soll, doch in der Krankenhausverwaltung erfährt er, dass alles von Mateo bezahlt wurde.

Bald darauf bekommt er eine Theaterrolle.

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Jim Sheridan wurde 1949 in Dublin geboren. Zu Beginn der Achtzigerjahre wanderte er mit seiner Ehefrau und seinen Töchtern Kirsten und Naomi nach New York aus. In dem Film „In America“ verarbeitete er seine Erlebnisse und ließ auch die Erinnerung an seinen im Alter von zehn Jahren an einem Hirntumor verstorbenen Bruder Frankie einfließen.

„In America“ wird aus der Perspektive der zehnjährigen Christy erzählt, die mit ihrer Videokamera die Welt erkundet. Es geht um Leben und Sterben, um die Heimatlosigkeit in einem fremden Land und das Gefühl, ein Außenseiter zu sein. Jim Sheridan weist in dem rührenden Film zwar darauf hin, dass es die „unbegrenzten Möglichkeiten“ auch in den USA nur gegen Geld gibt, aber er zeigt auch, dass man einen Neuanfang schaffen kann, wenn man sich nicht aufgibt.

Folgende Songs sind in „In America“ zu hören:
„Beach Bomb“ (Kent Buchanan), „Cherry Coke & Pizza Pie“ (Hakan Akesson), „Cuando Solide Cuba“ (Luis Aguilera), „Hold Me Tight“ (Bruce Elliott-Smith, Stephen Elliott-Smith, Mark Lord), „La Cubanita“ (Ramon Campos, Antoine Contreras, Jean Molos, Antoine Santiago), „Stuck Together“ (Freddie Funk), „Tempest“ (Madjid Khaladj), „The Star Spangled Banner“ (John Stafford Smith), „Tierra del Fuego“ (Michael Sellers).

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2006

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