Uwe Johnson
Uwe Johnson wurde am 20. Juli 1934 in Cammin (Pommern) als Sohn eines aus Mecklenburg stammenden Gutsverwalters und einer Bauerntochter geboren. Seine Kindheit verbrachte er in Anklam. Sein Vater fiel kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in einem Internierungslager. Die Witwe zog daraufhin mit ihrem Sohn Uwe und ihrer jüngeren Tochter Elke nach Güstrow. Nachdem Uwe Johnson dort das Abitur bestanden hatte, studierte er 1952 bis 1956 Germanistik und Anglistik in Rostock und Leipzig. Seine Diplomarbeit schrieb er über Ernst Barlach.
Während seine Mutter 1956 nach Westberlin ging, blieb Uwe Johnson in der DDR. Erst nach der Veröffentlichung seines Romans „Mutmaßungen über Jakob“ durch den Suhrkamp Verlag verließ auch er die DDR und zog am 10. Juli 1959 nach Berlin-Friedenau. Mit großer Sorge beobachtete er die Entwicklung sowohl im Osten als auch im Westen.
Während eines Aufenthalts in New York von 1966 bis 1968 arbeitete Uwe Johnson ein Jahr lang als Schulbuchlektor.
Dass in seiner Dachwohnung in Berlin Anfang 1967 die Kommune 1 gegründet worden war, erfuhr Uwe Johnson erst danach aus der Zeitung.
1970, 1971, 1973 erschienen die ersten drei Bände seines Opus magnum „Jahrestage. Aus dem Leben von Gesine Cresspahl“.
Vereinsamt starb der Neunundvierzigjährige am 23. oder 24. Februar 1984 in seinem Haus in Sheerness-on-Sea an der Themse-Mündung. Seine Leiche wurde erst gefunden, als Bekannte am 12. März die Tür aufgebrochen hatten.
Uwe Johnson: Biblografie (Auswahl)
- Ingrid Babendererde, die Geschichte einer Reifeprüfung (1953)
- Mutmaßungen über Jakob (1959)
- Das dritte Buch über Achim (1961)
- Zwei Ansichten (1965)
- Eine Reise nach Klagenfurt (1974)
- Jahrestage. Aus dem Leben von Gesine Cresspahl (1970 – 1983)
- Skizze eines Verunglückten (1982)
- Ingrid Babendererde. Reifeprüfung 1953 (geschrieben: 1956; veröffentlicht: 1985)
© Dieter Wunderlich 2005 / 2008