Meine Nächte sind schöner als deine Tage

Meine Nächte sind schöner als deine Tage

Meine Nächte sind schöner als deine Tage

Meine Nächte sind schöner als deine Tage – Originaltitel: Mes nuits sont plus belles que vos jours – Regie: Andrzej Zulawski – Drehbuch: Andrzej Zulawski, Raphaële Billetdoux – Kamera: Patrick Blossier – Schnitt: Marie-Sophie Dubus – Musik: Andrzej Korzynski – Darsteller: Sophie Marceau, Jacques Dutronc, Valérie Lagrange, Myriam Mézìeres, Laure Killing, François Chaumette, Sady Rebbot, Salim Talbi, Jean-Pierre Hebrard u.a. – 1989; 85 / 105 Minuten

Inhaltsangabe

Lucas hat eine Computersprache erfunden. Deren weltweiten Einsatz wird er nicht mehr erleben, denn wegen einer Viruserkrankung seines Gehirns hat er nur noch wenige Tage vor sich. Dennoch verliebt er sich in die Hellseherin Blanche, die sich auf die Amour fou einlässt, obwohl Lucas schon nicht mehr zusammenhängend sprechen kann, weil ihm die Wörter und Erinnerungen ausgehen ...
mehr erfahren

Kritik

Die Dialoge in der kafkaesken Welt dieses surrealen Melodrams sind ebenso skurril wie die Handlung, aber der Film "Meine Nächte sind schöner als deine Tage" überrascht immer wieder mit bizarren Einfällen und poetischen Bildern.
mehr erfahren

An ein und demselben Tag erfährt Lucas (Jacques Dutronc), dass er wegen einer Viruserkrankung seines Gehirns nur noch wenige Tage zu leben hat und man die von ihm erfundene Computersprache weltweit einsetzen wird.

In einem Café in Paris sieht er Blanche (Sophie Marceau) und deren nymphomane Mutter (Valérie Lagrange). Blanche hat eine erfolgreiche Bühnenkarriere vor sich. Sie tritt zusammen mit ihrem Ehemann François (Sady Rebbot) auf und mimt eine Hellseherin. Die schöne, sinnliche Frau zieht den todgeweihten Informatiker in ihren Bann. Sie gehen zusammen in ein Restaurant, doch bevor sie die Bestellung aufgegeben haben, läuft Blanche davon.

Am nächsten Morgen fährt sie mit ihrer Mutter und ihrem Mann nach Biarritz, wo sie ein Engagement in einem Casino hat. Lucas lässt alles liegen und stehen, setzt sich auf sein Motorrad, folgt ihr und nimmt sich im besten Hotel die teuerste Suite.

Statt nach der Vorstellung mit ihrer exaltierten Entourage zu feiern, geht Blanche zu Lucas, der inzwischen die gesamte Einrichtung der Suite umgeräumt hat. Die beiden teilen verzweifelt ihre Ängste und Kindheitserinnerungen miteinander. Als kleiner Junge musste Lucas hilflos zusehen, wie seine Mutter, die nackt in einem Waldsee mit Freunden herumtollte, von seinem eifersüchtigen Vater unters Wasser gedrückt wurde, bis beide ertranken und ihre verschmutzten Leichen ans Ufer geschwemmt wurden. Blanche leidet ebenfalls unter einem Kindheitstrauma: Sie erinnert sich immer wieder, wie sie als Kind stumm in einer Ecke saß, während der Vater auf die Mutter einschlug.

Wenn Sie noch nicht erfahren möchten, wie es weitergeht,
überspringen Sie bitte vorerst den Rest der Inhaltsangabe.

Obwohl Blanche weiß, dass eine Beziehung mit Lucas keine Zukunft hat und es sich nur um eine kurze Amour fou handeln kann, lässt sie sich darauf ein. Auch als sie bei einem Bühnenauftritt tatsächlich hellseherische Fähigkeiten entwickelt und Todesvisionen hat, trennt sie sich nicht von Lucas, der schon nicht mehr zusammenhängend sprechen kann, weil ihm die Wörter und Erinnerungen ausgehen.

Nach drei Tagen gehen Lucas und Blanche immer weiter ins Meer hinaus, bis die Wellen über ihnen zusammenschlagen.

nach oben (zur Kritik bzw. Inhaltsangabe)

„Meine Nächte sind schöner als deine Tage“ ist ein surreales Melodram über die Amour fou von zwei unglücklichen Menschen. Es geht um Sprachlosigkeit, Kindheitstraumen, die Vergeblichkeit der Liebe und den Tod. Die Dialoge in dieser kafkaesken Welt sind ebenso skurril wie die Handlung. Andrzej Zulawski (Regie, Drehbuch) und Patrick Blossier (Kamera) überraschen immer wieder mit bizarren Einfällen und poetischen Bildern. Sophie Marceau, damals die Lebensgefährtin des aus Polen stammenden Regisseurs, ist nicht nur schön anzusehen, sondern sie beeindruckt auch durch ihre facettenreiche Darstellung.

Am 15. Januar 2008 zeigte 3sat erstmals eine 20 Minuten längere Fassung des Films „Meine Nächte sind schöner als deine Tage“. Die ergänzten Szenen sind unsynchronisiert und mit Untertiteln versehen.

nach oben (zur Kritik bzw. Inhaltsangabe)

Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2008

Andrzej Zulawski: Nachtblende
Andrzej Zulawski: Die öffentliche Frau

Liselott Willén - Stein um Stein
"Stein um Stein" ist ein melancholischer, fein gesponnener und verstörender Psychothriller von Liselott Willén, in dem vieles ungesagt bleibt. Wie bei einem Bühnenstück beschränkt sich das Geschehen auf wenige Schauplätze.
Stein um Stein