My Big Fat Greek Wedding
My Big Fat Greek Wedding
Inhaltsangabe
Kritik
Gus und Maria Portokalos (Michael Constantine, Lainie Kazan) sind mit ihrer Großfamilie von Griechenland in die USA ausgewandert, weil sie davon träumen, dass ihre Kinder dort eine bessere Zukunft haben werden. In Chicago betreiben sie ein Restaurant mit dem Namen „Dancing Zorbas“ und wohnen in einem einfachen Vorstadthaus, dessen Portikus von Säulen getragen wird und in dessen Vorgarten sie griechische Gipsstatuen aufgestellt haben. In der Fremde empfindet vor allem Gus Portokalos sein Nationalbewusstsein besonders stark. „Es gibt zwei Sorten von Menschen“, behauptet er. „Griechen und solche, die gern Griechen wären.“
Doch ihre Tochter Toula (Christina Eleusiniotis) leidet in der Schule darunter, dass sie anders als die anderen Mädchen ist und statt Sandwiches einen Topf Moussaka für die Pause dabei hat.
Toula weiß, was von anständigen griechischen Mädchen erwartet wird. Es sind drei Dinge: „Einen griechischen Mann heiraten, mit ihm griechische Kinder machen und sie alle zeitlebens mit Essen vollstopfen.“
Als sie 30 ist (ab jetzt von Nia Vardalos gespielt), nach ihren eigenen Worten ihr „Verfallsdatum längst überschritten“ hat, aber offenbar noch immer nicht ans Heiraten denkt, während ihre jüngere Schwester bereits drei Kinder großzieht, machen Gus und Maria sich Sorgen. Nur einmal bleibt der schüchternen und unscheinbaren jungen Frau fast das Herz stehen, als sie, wie üblich, im Familienrestaurant bedient und ein charmanter junger Amerikaner (John Corbett) hereinkommt. Ihr Traummann trinkt jedoch nur rasch eine Tasse Kaffee, dann drängt sein Freund (Ian Gomez) schon wieder zum Gehen.
Toula setzt sich plötzlich in den Kopf, an einem Computerkurs teilnehmen und im Reisebüro ihrer Tante Voula (Andrea Martin) statt im Familienrestaurant zu arbeiten. Das wird ihr Vater niemals zulassen! Es sei denn, er kommt selbst auf die Idee, dass seine Schwester für ihr Reisebüro jemand mit Computerkenntnissen einstellen muss. Und dafür sorgen Maria und Voula, indem sie ein Gespräch mit Gus entsprechend lenken.
Durch das Fenster des Reisebüros sieht Toula, die sich inzwischen auch schminkt und auf ihr Aussehen achtet, eines Tages plötzlich ihren Traummann wieder. Er erinnert sich zwar nicht mehr an die verlegen herumstehende Kellnerin aus dem „Dancing Zorbas“, aber die freundlich lächelnde Reisebüro-Angestellte fällt ihm auf, und er lädt sie zum Essen ein. Sein Name ist Ian Miller und er arbeitet als Lehrer.
Damit Toula jeden Abend mit Ian zusammen sein kann, lügt sie zu Hause, sie habe einen Töpferkurs belegt. Der Schwindel fliegt nach einiger Zeit auf, weil Toulas Cousine Nikki (Gia Carides) sie zusammen im Reisebüro ertappt.
Endlich interessiert Toula sich also für einen Mann. Aber es ist der Falsche! Ian ist Amerikaner, ein Fremder, kein Grieche. Noch nie ist jemand aus der Familie Portokalos mit einem Nichtgriechen ausgegangen; eine Romanze oder gar keine Heirat sind für Gus ganz undenkbar.
Doch Toula hat sich inzwischen zu einer selbstbewussten Frau entwickelt, die zu Ian steht und ihn ihren Eltern vorstellt. Ian lässt sich durch die Ablehnung von Toulas Vater nicht abschrecken und sogar griechisch-orthodox taufen, um Gnade in seinen Augen zu finden. Der lädt erst einmal einen Griechen nach dem anderen zum Essen ein, in der Hoffnung, dass Toula es sich doch noch anders überlegt. Aber ein Kandidat ist lächerlicher als der andere.
Auch als Ian mit seiner Braut bei seinen Eltern vorbeischaut und vor allem, als die Millers von der Familie Portokalos eingeladen werden, prallen die verschiedenen Kulturen aufeinander.
Trotzdem findet die Hochzeit statt, und zwar nicht im Club der Millers, sondern in einer griechisch-orthodoxen Kirche. Aber bei der anschließenden Feier zeigen Ians Eltern, dass sie sich schon ganz gut ans Ouzo-Trinken und andere griechische Gepflogenheiten gewöhnt haben.
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In der romantischen Komödie „My Big Fat Greek Wedding“ geht es um die Gefährdung der Liebe durch ethnische Abgrenzungen – gleich, ob griechisch, amerikanisch, italienisch oder japanisch. Der Film ist ein Plädoyer für interkulturelle Toleranz. Tiefschürfend ist da nichts; die Metamorphose des Mauerblümchens zur selbstbewussten Frau und die Begeisterung der Millers für griechische Gepflogenheiten ergeben sich plötzlich und ohne erkennbare Entwicklung. Wer sich einfach unterhalten und schmunzeln möchte, wird von „My Big Fat Greek Wedding“ allerdings nicht enttäuscht sein.
Die in Winnipeg aufgewachsene griechischstämmige Schauspielerin Nia Vardalos begegnete ihrem Ehemann Ian Gomez – er spielt übrigens in „My Big Fat Greek Wedding“ Ian Millers Freund –, als sie mit der Comedy-Truppe „Second City“ Anfang der 90er-Jahre in Chicago auftrat. Ihre Familie wollte zunächst von dem Amerikaner nichts wissen, aber die beiden setzten ihre Eheschließung durch.
In den 90er-Jahren zog Nia Vardalos nach Los Angeles, weil sie von einer Hollywood-Karriere träumte, aber es wurde ihr kaum eine Rolle angeboten, in der sie mehr als einen Satz zu sagen hatte. Ihre Agentin meinte: „Du bist der falsche Typ. Du bist nicht dürr, blond, mit großen Titten. Und du bist auch kein Latinomädchen.“ (Interview in „Süddeutsche Zeitung“, 23. Januar 2003)
Nia Vardalos liebt es, Geschichten zu erzählen. So entstand ihr Theaterstück über eine griechische Hochzeit. Einmal war Rita Wilson im Publikum. Sie schickte ihren Ehemann Tom Hanks in eine der Vorstellungen, und zwei Monate später rief dieser die Autorin an, um ihr mitzuteilen, dass er die Verfilmung des Stücks produzieren wolle.
Gedreht wurde in Toronto – unter Mitwirkung zahlreicher aus Winnipeg angereister Verwandter von Nia Vardalos.
„My Big Fat Greek Wedding“ wurde ein Überraschungserfolg.
Für das Drehbuch von „My Big Fat Greek Wedding“ erhielt Nia Vardalos eine „Oscar“-Nominierung.
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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2003