Biodroge Spice


Im Sommer 2008 entstand in Deutschland ein Hype um die so genannte Biodroge „Spice“ (Gewürz). Weil Spice nicht als Droge zum Inhalieren, sondern als duftende Gewürz- und Räuchermischung angeboten wird, ist das Produkt nicht verboten. Sogar Kinder dürfen Spice kaufen, denn die für Tabakwaren geltenden Altersbeschränkungen gelten in diesem Fall nicht. Obwohl auf der Verpackung explizit davon abgeraten wird, Spice zu rauchen, drehen sich vor allem jugendliche Kiffer daraus Joints; sie verwenden die Biodroge als billigen Ersatz für Cannabis.

Die angeblich rasch eintretende und nur kurz anhaltende Wirkung soll denn auch ähnlich wie die von Marihuana sein. Berichtet wird von euphorischer Stimmung und von Halluzinationen, aber auch von Übelkeit, Kreislaufstörungen und Angstzuständen.

Spice sieht wie eine harmlose Kräutermischung aus dem Bioladen aus, aber das Rauchen birgt unkalkulierbare Risiken, solange unbekannt ist, aus welchen

Zutaten die „Biodroge“ hergestellt wird und die Zusammensetzung sich ändern kann. Jochen Wilske, der Leiter des Instituts für Rechtsmedizin der Universität des Saarlandes, warnte schon früh: „Man weiß nicht, welche Substanzen hier überhaupt auf den menschlichen Körper wirken und in welcher Form diese enthalten sind.“ Das Pharmaunternehmen THC-Pharm in Frankfurt am Main fand Ende 2008 in Spice-Proben das in den USA entwickelte synthetische Cannabinoid JWH-018, das viermal so stark ist wie der natürliche Cannabis-Wirkstoff THC. „Nun ist bestätigt, dass Spice keine harmloe Kräutermischung für den Raumduft ist“, meinte Sabine Bätzing, die Drogenbeauftragte der Bundesregierung. Deshalb wurde Spice am 22. Januar 2009 in Deutschland verboten.

Lukas Bärfuss - Koala
"Koala" ist ein nachdenkliches wenn nicht grüblerisches Buch über Suizid, den Sinn des Lebens und die Zivilisation bzw. Ökonomisierung der Welt. Die Sprache ist spröde und geschliffen zugleich. Formal stört der Einschub über die Kolonisation Australiens und die Entdeckung des Koalas.
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Mehr als zwei Jahrzehnte lang las ich rund zehn Romane pro Monat und stellte sie dann mit Inhaltsangaben und Kommentaren auf dieser Website vor. Zuletzt dauerte es schon zehn Tage und mehr, bis ich ein neues Buch ausgelesen hatte, und die Zeitspanne wird sich noch verlängern: Aus familiären Gründen werde ich das Lesen und die Kommunikation über Belletristik deutlich reduzieren.