Patricia Highsmith


Patricia Highsmith (eigentlich: Mary Patricia Plangman) wurde am 19. Januar 1921 in Fort Worth, Texas, als Tochter von Jay Bernhard Plangman (1887 – 1975) und Mary Plangman, geb. Coates, (1895 – 1991) geboren. Die Eltern – beide Grafiker – ließen sich nach eineinhalb Jahren Ehe neun Tage vor der Geburt des Kindes scheiden. Mary heiratete 1924 den Grafiker Stanley Highsmith (1901 – 1970). Ihren leiblichen Vater sah Patricia als Zwölfjährige zum ersten Mal. 1934 zog die Familie nach New York City. Nach dem Besuch der High School studierte Patricia Highsmith Zoologie und Englische Literaturwissenschaft. Ab 1943 textete sie Comics.

Die renommierte Modezeitschrift „Harper’s Bazaar“ veröffentlichte im August 1945 die Kurzgeschichte „The Heroine“, die Patricia Highsmith noch in ihrer College-Zeit geschrieben hatte.

Ein Stipendium ermöglichte Patricia Highsmith im Sommer 1948 einen Aufenthalt in der Künstlerkolonie Yaddo in Saratoga Springs, New York, den sie nutzte, um an ihrem ersten Roman zu arbeiten. Das Buch erschien 1950 unter dem Titel „Strangers on a Train“ („Zwei Fremde im Zug“) und wurde im Jahr darauf von Alfred Hitchcock verfilmt: „Strangers on a Train“ („Der Fremde im Zug“).

Weil Patricia Highsmith sich nach dem Erfolg ihres Debütromans als Thriller-Autorin etablieren und der Öffentlichkeit nicht ihre lesbischen Neigungen preisgeben wollte,

benützte sie 1952 für „The Price of Salt“ („Salz und sein Preis“) das Pseudonym Claire Morgan.

Patricia Highsmith schrieb vorwiegend anspruchsvolle Kriminalromane, in denen es nicht um die Frage nach dem Täter (whodunit), sondern um die psychologische Entwicklung geht, durch die ein Alltagsmensch zum Mörder werden kann. Bekannt wurde sie vor allem mit fünf Romanen über die Figur Tom Ripley. Die ersten deutschsprachigen Übersetzungen von ihren Romanen erschienen (in zum Teil massiv gekürzten Fassungen) im Rowohlt Verlag und ab 1968 im Diogenes Verlag, der inzwischen die Weltrechte am Gesamtwerk von Patricia Highsmith besitzt.

Am 4. Februar 1995 erlag Patricia Highsmith in Locarno einem Krebsleiden. Ihr Vermögen hatte sie der Künstlerkolonie Yaddo vermacht.

Patricia Highsmith: Bibliografie (Auswahl)

  • Strangers on a Train (1950; Alibi für zwei, 1967;
    inzwischen: Zwei Fremde im Zug)
  • The Price of Salt (1952; Carol, 1952; inzwischen: Salz und sein Preis)
  • The Blunderer (1954; Der Stümper, 1962)
  • The Talented Mr. Ripley (1955; Nur die Sonne war Zeuge, 1961;
    inzwischen: Der talentierte Mr. Ripley)
  • Deep Water (1957; Stille Wasser sind tief, 1963; inzwischen: Tiefe Wasser)
  • A Game for the Living (1958; Tod im Dreieck, 1969;
    inzwischen: Ein Spiel für die Lebenden)
  • This Sweet Sickness (1960; Der süße Wahn, 1964)
  • The Cry of the Owl (1962; Das Mädchen hinter dem Fenster, 1964;
    inzwischen: Der Schrei der Eule)
  • The Two Faces of January (1964; Unfall auf Kreta, 1966;
    inzwischen: Die zwei Gesichter des Januars)
  • The Glass Cell (1964; Das unsichtbare Gitter, 1966;
    inzwischen: Die gläserne Zelle)
  • The Blunderer (1966; Der Stümper, 1986)
  • Those Who Walk Away (1967; Venedig kann sehr kalt sein, 1968)
  • A Dog´s Ransom (1972; Lösegeld für einen Hund, 1976)
  • The Tremor of Fogery (1969; Das Zittern des Fälschers, 1973)
  • Ripley Under Ground (1970; Ripley Under Ground, 1972)
  • Ripley’s Game (1974; Ripley’s Game oder Der amerikanische Freund, 1977)
  • Edith’s Diary (1977; Ediths Tagebuch, 1980)
  • The Boy Who Followed Ripley (1980; Der Junge der Ripley folgte, 1980)
  • People Who Knock on the Door (1983; Leute, die an die Tür klopfen, 1985)
  • Found in the Streets (1986; Elsies Lebenslust, 1992)
  • Ripley Under Water (1991; Ripley Under Water, 1991)
  • Small g, a Summer Idyll (1995; Small g, eine Sommeridylle, 1995)

© Dieter Wunderlich 2005

Patricia Highsmith: Zwei Fremde im Zug (Verfilmung)
Patricia Highsmith: Carol / Salz und sein Preis (Verfilmung)
Patricia Highsmith: Der talentierte Mr Ripley (Verfilmung 1960 / 1999)
Patricia Highsmith: Tiefe Wasser (Verfilmung)
Patricia Highsmith: Der Schrei der Eule (Verfilmung)
Patricia Highsmith: Unfall auf Kreta / Die zwei Gesichter des Januars (Verfilmung)
Patricia Highsmith: Venedig kann sehr kalt sein
Patricia Highsmith: Ripley’s Game oder Der amerikanische Freund (Verfilmung)
Patricia Highsmith: Small g, eine Sommeridylle

Daniel Glattauer - Darum
Wer der Mörder ist, erfahren wir gleich zu Beginn, aber sein Motiv erst ganz am Schluss. – Mit einem außergewöhnlich originellen Plot, einem durchgehenden Spannungsbogen und viel Sprachwitz sorgt Daniel Glattauer in "Darum" auf intelligente Weise für eine vergnügliche Lektüre.
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