Three Kings

Three Kings

Three Kings

Three Kings. Es ist schön König zu sein - Originaltitel: Three Kings - Regie: David O. Russell - Drehbuch: David O. Russell - Kamera: Newton Thomas Sigel - Schnitt: Robert K. Lambert - Musik: Carter Burwell - Darsteller: George Clooney, Mark Wahlberg, Ice Cube, Spike Jonze, Cliff Curtis, Nora Dunn u.a. - 1999; 115 Minuten

Inhaltsangabe

Vier geldgierige US-Soldaten wollen am Ende des ersten Golfkriegs Saddam Husseins Goldschatz rauben. Dabei werden sie Zeugen des Kriegs, den Saddam-Anhänger gegen ihre eigenen Landsleute führen und helfen erst einmal den bedrängten Irakern.

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Kritik

David O. Russell kritisiert mit dieser absurden Mischung aus Gaunerkomödie und Kriegsfilmsatire die Rolle der USA im ersten Golfkrieg, aber für eine ernsthafte Auseinandersetzung ist "Three Kings" zu oberflächlich und für einen reinen Unterhaltungsfilm zu wenig witzig.
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Im März 1991, am Ende des zweiten Golfkriegs, patrouilliert ein kleiner Trupp von US-Soldaten in der irakischen Wüste. Einen der GIs brennt etwas im Auge und er bittet einen Kameraden, sich das anzusehen. Der sagt: „Du hast ein Sandkörnchen im Auge, aber ich kriege es nicht heraus.“ Ein anderer aus der Gruppe erschießt einen winkenden Mann, den er für bedrohlich hält. Über die Leiche des harmlosen Kameltreibers gebeugt, schwärmt einer der GIs: „Geil! Ich hatte Angst, ich sehe gar keinen mehr, der erschossen wird.“

Bei einem gefangenen Iraker wird eine von Hand gezeichnete Karte entdeckt. Sie zeigt den Weg zu einem Bunker in der Nähe von Karbala. Major Archie Gates (George Clooney), Chief Elgin (Ice Cube), Troy Barlow (Mark Wahlberg) und Conrad Vig (Spike Jonze) vermuten, dass dort die Goldbarren versteckt sind, die Saddam Hussein aus Kuweit rauben ließ, und sie beschließen, am nächsten Morgen heimlich nachzusehen. Zum Lunch wollen sie wieder zurück sein – um 22 Millionen Dollar reicher.

Unterwegs üben sie den Angriff auf einen irakischen Wachposten an einer in der Wüste herumstehenden Kuh. Dabei explodiert eine Mine und zerfetzt das Tier. Mit blutbesudelten Uniformen stürmen sie den Bunker, in dem sie den Goldschatz vermuten. Zum gleichen Zeitpunkt greift die Besatzung einer amerikanischen Militärmaschine an und zerstört einen mit Milch beladenen Tanker. Weil die Goldbarren in Stoffkoffern gelagert sind, die das Gewicht beim Tragen nicht aushalten würden, packen Gates und seine Männer sie in herumliegende Louis-Vuitton-Taschen um. Sie hätten den Befehl, das geraubte Gold nach Kuweit zurückzubringen, lügen sie gegenüber den Irakern, die ihnen helfen, die Taschen auf einen requirierten Lastwagen zu laden.

Plötzlich tauchen saddamtreue Soldaten auf. Als die Amerikaner gerade mit ihrer Beute wegfahren wollen, erschießt einer der irakischen Soldaten eine junge Mutter aus nächster Nähe, und ihr schreiendes Kind wird an den Haaren weggezerrt. Gates lässt sich von seinen Kameraden Feuerschutz geben und greift in die Auseinandersetzung zwischen den Irakern ein. Bei dem Gefecht kommen die meisten der irakischen Soldaten ums Leben. Um die etwa fünfzig Dorfbewohner vor der Rache der Saddam-Anhänger zu bewahren, befiehlt Gates, sie mitzunehmen.

Sie kommen nicht weit, da werden sie von irakischen Militärs angegriffen. Es gelingt ihnen, sich und das Gold in einer Höhle in Sicherheit zu bringen, aber Troy Barlow, der zwei in die Minenfelder flüchtende Kinder rettet, wird von den irakischen Soldaten gefangen genommen.

In dem Chaos trifft die CNN-Reporterin Adriana Cruz (Nora Dunn) ein, die glaubt, endlich eine Gelegenheit für eine sensationelle Berichterstattung über den Irakkrieg zu haben.

Der Anführer der saddamtreuen Soldaten heißt Amir Abdulah (Cliff Curtis). Er ist verbittert, denn sein Sohn kam bei einem US-Luftangriff mit einem Stofftier in der Hand und in seinem Bett schlafend ums Leben, und seiner Frau riss eine amerikanische Bombe beide Beine ab. Während Amir Abdulah seinen Gefangenen mit Elektroschocks foltern lässt, führen die irakischen Zivilisten Major Gates, Chief und Conrad zu einem Bunker, in dem ein Dutzend Luxuslimousinen geparkt sind. Als die Wachen des irakischen Stützpunktes den sich nähernden Konvoi von Luxuslimousinen erblicken, befürchten sie, Saddam Hussein persönlich komme, um sie wegen irgendetwas abzustrafen – und sie rennen kopflos davon. So gelingt es Gates und seinen Männern, Troy zu befreien. Allerdings fällt Conrad durch einen Heckenschützen, und Troy wird in die Brust getroffen.

Die Saddam-Gegner, die den Amerikanern halfen und deshalb im Irak um ihr Leben fürchten müssten, wollen über die Grenze in den Iran. Nur einer von ihnen bleibt im Land, um gegen Saddam Hussein zu kämpfen. Den anderen geben Gates und seine Männer Geleitschutz. Das Gold lassen sie erst einmal zurück.

Weil der Grenzübergang von Irakern bewacht wird, hätten die Flüchtlinge ohne die Hilfe der amerikanischen Soldaten keine Chance, sich in den Iran zu retten. Da tauchen plötzlich US-Hubschrauber auf und landen. Ohne sich um die Iraker zu kümmern, nehmen die US-Soldaten ihre Kameraden fest, die sich unerlaubt von der Truppe entfernt hatten. Verzweifelt drängen Gates, Chief und Troy darauf, den irakischen Flüchtlingen zu helfen, denen sich die Grenzsoldaten in den Weg gestellt haben. „Das ist nicht unsere Aufgabe!“, heißt es. „Wir dürfen nicht in den Konflikt eingreifen.“ Jetzt hilft nur noch eines. Gates ruft: „Wir haben das Gold!“ Sofort will der Kommandant wissen, wo der Goldschatz zu finden ist, aber Gates verlangt, dass er vorher den Irakern hilft, sich in Sicherheit zu bringen. Daraufhin fordert der US-Offizier den irakischen Kommandanten auf, die Grenze für die Flüchtlinge zu öffnen, und angesichts der amerikanischen Waffen gibt dieser einen entsprechenden Befehl.

Das geraubte Gold wird Kuweit zurückgegeben. Gates, Chief und Troy müssen sich vor einem Kriegsgericht verantworten, doch aufgrund der Berichterstattung von Adriana Cruz über ihr heldenhaftes Engagement zugunsten der irakischen Bevölkerung kommen sie mit einer ehrenhaften Entlassung aus der Armee davon.

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„Three Kings“ ist eine absurde Mischung aus Gaunerkomödie und Kriegsfilmsatire über vier geldgierige US-Soldaten, die am Ende des Golfkrieges 1990/91 Saddam Husseins Goldschatz rauben wollen, dabei aber Zeugen des Kriegs werden, den Saddam-Anhänger gegen ihre eigenen Landsleute führen und aus Menschlichkeit den bedrängten Rebellen helfen. Nebenbei weist eine Szene mit ölverschmierten Vögeln auf die durch das Anzünden der Ölquellen ausgelöste ökologische Katastrophe hin, und eine Gewehrkugel, die in Zeitlupe menschliche Eingeweide zerfetzt, veranschaulicht die Grausamkeit des Krieges. David O. Russell kritisiert die Rolle der USA im Golfkrieg von 1991/92, aber für eine ernsthafte Auseinandersetzung mit dem komplexen Thema ist der Film zu oberflächlich, und für einen reinen Unterhaltungsfilm zu wenig witzig.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2004

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