Tim Burton's Corpse Bride

Tim Burton’s Corpse Bride

Tim Burton's Corpse Bride

Tim Burton's Corpse Bride. Hochzeit mit einer Leiche – Originaltitel: Tim Burton's Corpse Bride – Regie: Tim Burton, Mike Johnson – Drehbuch: John August, Pamela Pettler, Caroline Thompson – Kamera: Pete Kozachik – Schnitt: Jonathan Lucas – Musik: Danny Elfman – 2005; 75 Minuten

Inhaltsangabe

Die verarmten Aristokraten Everglot suchen für ihre Tochter Victoria einen Bräutigam aus wohlhabender Familie und finden diesen in Victor Van Dort, dem Sohn eines neureichen Fischhändlers. Die Kinder werden dabei nicht gefragt. Wider Erwarten verlieben sie sich auf den ersten Blick. Doch als Victor allein im Wald für die Trauungszeremonie übt, vermählt er sich ungewollt mit einer Toten ...
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Kritik

"Tim Burton's Corpse Bride. Hochzeit mit einer Leiche" ist ein tragikomisches Grusical in Stop-Motion-Technik. Eine originelle Grundidee und viele skurrile Einfälle sorgen für gute Unterhaltung.
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Der Fischhändler William Van Dort hat es im viktorianischen Zeitalter zu Wohlstand gebracht. Um auch gesellschaftlich aufzusteigen, wollen er und seine Ehefrau Nell den Sohn Victor mit einem Mädchen aus der Aristokratie verheiraten. Da trifft es sich gut, dass Finis und Maudeline Everglot, Nachfahren des Herzogs von Everglot, zwar adelig, aber bankrott sind. Um nicht im Armenhaus zu landen, suchen sie für ihre Tochter Victoria einen Bräutigam aus einer gut situierten Familie. Obwohl sie die neureichen Van Dorts verachten, einigen sie sich mit ihnen auf die eheliche Verbindung ihrer Sprösslinge. Victor und Victoria werden dabei nicht gefragt.

Am Tag vor der Hochzeit begibt sich die Familie Van Dort erstmals zum Schloss der Everglots. Während die Erwachsenen die letzten Einzelheiten besprechen, bleibt Victor allein in der Halle zurück und beginnt auf dem Flügel zu spielen. Die Musik lockt Victoria aus ihrem Zimmer. Die beiden jungen Menschen verlieben sich auf den ersten Blick. Aber bei der Probe für die Trauungszeremonie gelingt es dem schüchternen Bräutigam nicht, die vorgeschriebenen Formeln aufzusagen. Nach ein paar vergeblichen Versuchen bricht Pastor Galswells die Probe entnervt ab und rät Victor, die Sprüche noch einmal zu üben.

Victor folgt dem Rat und geht dabei in den Wald, der das Schloss umgibt, um allein zu sein. Dort gelingt es ihm, die bei der Trauung vorgeschriebenen Sätze fehlerfrei aufzusagen, während er den Ring über einen vermeintlichen Zweig streift. Der krümmt sich plötzlich. Es handelt sich nämlich nicht um den Teil eines Baumes, sondern um den Finger eines weiblichen Skeletts im Hochzeitskleid. Die Leichenbraut Emily war von ihrem Bräutigam in der Hochzeitsnacht aus Habgier ermordet worden und hat seither auf einen Mann gewartet, der sie liebt und heiratet.

Victor flieht vor der Toten, aber sie holt ihn auf einer Brücke ein und raubt ihm einen Kuss. Daraufhin verliert Victor das Bewusstsein. Als er wieder zu sich kommt, befindet er sich im Totenreich.

Mit der Lüge, er wolle sie seinen Eltern vorstellen, bringt er Emily dazu, mit ihm vor einen Weisen zu treten, der sie mittels eines Zaubertranks in den Wald zurückversetzt, in dem sie sich begegneten. Er wolle seine Eltern erst einmal vorbereiten, erklärt Victor. Emily solle kurz auf ihn warten. Dann klettert er auf einen Balkon des Schlosses der Everglots und klopft an Victorias Fenster, damit sie ihn einlässt. In ihrem Zimmer glaubt er sich in Sicherheit. Doch da taucht Emily auf, und als sie begreift, dass Victor sie belog, packt sie ihn und spricht die Formel für die sofortige Rückkehr ins Totenreich.

Finis und Maudeline Everglot suchen nach einer Ersatzlösung und sind froh, als Lord Barkis Bittern um Victorias Hand anhält. Dass er es in Unkenntnis der Verarmung der Everglots nur auf eine reiche Mitgift abgesehen hat, ahnen sie nicht. Die Hochzeit soll wie geplant stattfinden – nur mit einem anderen Bräutigam. Vergeblich versucht Victoria ihren Eltern klarzumachen, dass Victor gegen seinen Willen mit einer Toten verheiratet sei und man ihm helfen müsse.

Wenn Sie noch nicht erfahren möchten, wie es weitergeht,
überspringen Sie bitte vorerst den Rest der Inhaltsangabe.

Zur gleichen Zeit wird Emily darüber unterrichtet, dass ihre Ehe mit Victor durch den Tod geschieden wurde. Erst wenn Victor im Reich der Lebenden stirbt, kann sie dauerhaft seine Ehefrau werden. Emily lehnt es aus Liebe ab, Victor zu töten. Als dieser jedoch von einem gerade verstorbenen Kutscher erfährt, dass Victoria mit einem anderen Mann verheiratet wird, erklärt er sich zum Sterben bereit.

Also begeben sich die Toten mit Victor ins Reich der Lebenden. Vor dem Traualtar der Dorfkirche, in der auch Victoria und Lord Barkis gerade verheiratet wurden, steht für Victor ein Kelch mit vergiftetem Wein bereit. Tote und Lebendige treffen aufeinander. Emily erkennt in Lord Barkis ihren Mörder. Als er Victoria ein Messer an die Kehle hält und sie als Geisel nimmt, stürzt Victor sich auf ihn. Die beiden kämpfen, bis Emily ihnen mit einem Schwert in der Hand Einhalt gebietet. Bevor Lord Barkis die Kirche verlässt, trinkt er ahnungslos den für Victor bestimmten Kelch aus und stirbt noch in der Türe.

Emily liebt Victor, weiß jedoch, dass er nur mit Victoria glücklichen werden kann. Deshalb löst sie sich in einen Schwarm Schmetterlinge auf.

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Der Plot des tragikomischen Grusicals „Tim Burton’s Corpse Bride. Hochzeit mit einer Leiche“ basiert auf der russischen Sage „Die Leichenbraut“.

Während die Welt der Lebenden trist und farblos, intrigant und verbrecherisch ist, wissen die gut gelaunten Toten in ihrem bunten Reich zu feiern. Entsprechend unterhaltsam ist der skurrile Film, in dem es auch in den Details eine Fülle von originellen Einfällen zu entdecken gibt.

„Tim Burton’s Corpse Bride. Hochzeit mit einer Leiche“ entstand in den Three Mills Studios in London unter Verwendung der Stop-Motion-Technik. Die dafür erforderlichen zwanzig bis fünfundzwanzig Zentimeter großen Puppen hatte man aus Stahl und Silikon gefertigt. Um Bewegungsabläufe zu simulieren, werden die Figuren bei der Stop-Motion-Technik in winzigen Schritten gebogen bzw. verschoben und dabei jedes Mal mit einer Digitalkamera fotografiert (nicht gefilmt). Auf diese Weise schufen die Filmemacher für „Tim Burton’s Corpse Bride. Hochzeit mit einer Leiche“ etwa 110 000 Einzelaufnahmen. Computer-Generated Imagery (CGI) wurde auf ein Minimum beschränkt.

Die Filmmusik wird vom Komponisten Danny Elfman selbst gesungen.

Rollen, englische und deutsche Synchronstimmen:

  • Victor Van Dort: Johnny Depp / David Nathan
  • Emily: Helena Bonham Carter / Melanie Pukaß
  • Victoria Everglot: Emily Watson / Heidrun Bartholomäus
  • Finnis Everglot: Albert Finney / Jürgen Kluckert
  • Maudeline Everglot: Joanna Lumley / Kerstin Sanders-Dornseif
  • Pastor Galswells: Christopher Lee / Otto Mellies
  • William Van Dort: Paul Whitehouse / Bodo Wolf
  • Nell Van Dort: Tracey Ullman / Dagmar Biener
  • Lord Barkis Bittern: Richard E. Grant / Lutz Mackensy
  • Weiser Gutknecht: Michael Gough / Wolfgang Völz
  • Bonejangles: Danny Elfman / Thomas Fritsch
  • General Bonesapart: Deep Roy / Stefan Krause
  • Made: Enn Reitel / Michael Pan
  • u.a.
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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2011

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